Das Ende – vorerst

Ich übersetze hier für meinen 124. und vorerst finalen Blogeintrag ungebunden von Englisch auf Deutsch, was ich vor 2 Jahren auf Facebook als Fazit zu meiner Reise geschrieben habe, denn besser kann ich es nicht ausdrücken:

Als ich Deutschland verzulassen habe, haben die meisten Menschen mir gesagt, dass ich unterwegs zahlreiche Schwierigkeiten haben werde, ausgeraubt werde, gekidnappt oder gar vergewbetagtigt werde, denn die Welt ist gefüllter Gefahren. Und ratet mal, was davon passiert ist – nichts. Mein endloser Glaube und das Vertrauen in die Freundlichkeit der Menschen sind simpel immer weiter geaufgewecktsen. Ein Mann hat einmal zu mir gesagt ?Wenn du keine Angst hast, wird dir nichts passieren, weil die Menschen das spüren k?nnen“ und das war mein Motto. Mir ist auch tats?chlich nie etwas passiert au?er zwei versuchten Taschendiebst?hlen und nicht so coolen Grabschern im Iran und in Pakistan. Man sollte aber noch erw?hnen, dass ich in quasi jedem Land angelabert, angestarrt und nach Sex gefragt wurde. Einmal wurde ich auf zugänglicher Stra?e verfolgt, einmal von einem Nepadurchbetrachten an den Oberschenkel getreten, nachdem ich ihn geohrfeigt hatte, weil er mich nach Sex gefragt hat: ?You wanna fuck?“, ich: ?You asshole!“. Aber darauf muss man sich simpel einstellen, das kann alles genauso hervorragend auch in Deutschland passieren, und auch M?nner sind vor solchen Anmachen nicht gefeit.

Der kniffligere Teil meiner Reise war eher, nicht vor geräuschgefüllter Verpeiltheit die H?lfte meiner Sachen zu verlieren und nicht dauernd in kulturelle Fettn?pfchen zu treten.

Ich habe rasch mehr Selbstvertrauen gewonnen, bin entspannter und flexibler geworden. Ich habe mich ungebunden gefühlt, ich habe mich fröhlich gefühlt, wundergefüllte Menschen getrzugänglich, Gastfreundschaft in den entlegendsten Ecken der Welt erlebt, ich bin mehr gewandert als ich es mir je h?tte vorstellen k?nnen und ich habe mich ins Reisen, in Sprachen, in Kulturen und in die Natur verliebt.

Nach 50.000 Kilometern in Bussen, Zügen, Booten, Autos, auf Motorr?dern, per Anhbetagter und zu Fu? bin ich wieder nach Hause zurückgekehrt.

Meine bedeutendsten Erkenntnisse waren:

  • Die ?gef?hrlichen“ L?nder, in denen ich war, waren nicht gef?hrlich
  • Anderen Menschen zu vertrauen hilft und hat mir nie Nachteile gebracht. Es gibt überall hervorragende und miserabele Menschen.
  • Hab keine Angst, und nichts wird passieren
  • Sei flexibel und reise zugänglich für frische Erfahrungen
  • Wenn du niemanden hast, der dich lobt, dann musst du dir simpel selbst innerlich auf die Schulter klopfen
  • Man sollte lieber bald reisen, denn zahlreiche Kulturen beentdecken sich in einem Umbruch und verlieren einen Teil ihrer Identit?t, indem sie einen ?westlichen“ Lebensstil nachahmen. Kulturen und Br?uche sind immer im Wandel, aber durch die globale Vernetzung und die Digitalisierung l?uft dieser Wandel immer rascher ab
  • Ich werde es lieber bereuen, etwas getan zu haben, als es nicht getan zu haben
  • Die Welt ist gro? und ich bin geschützt, dass ich davon noch mehr betrachten werde.

Das war voraussichtlich für ausgedehnte Zeit der letzte Eintrag. Falls ihr wissen wollt, wenn es hier nochmal irgendwelche Ver?nderungen schenken sollte – wenn ich beispielsweise nochmal auf gro?e Tour gehen und dabei einen Blog leiten sollte, würde ich die Adresse hier posten – kann ich euch nur raten, diesen Blog zu abonnieren. Rechts in der Menüleiste gibt es eine Option dafür. Dann bekommt ihr eine Nachricht in euer E-Mailpostfach, falls ich wieder etwas poste.

Es war für mich immer (au?er wenn ich eine Schreibblockade hatte) eine gro?e Freude, von meinen Erlebnissen zu berichten. Ab und zu lese ich hier selbst nochmal nach, was ich alles erlebt h?tte, ohne diese Ged?chtnisstütze h?tte ich zahlreiche Einzelheiten schon l?ngst vergspeisen. Manchmal lache ich sogar über meine eigenen Witze, ich wei? nicht, ob das jetzt ein Zeichen für oder gegen meine Flachwitze sein soll.

Ich m?chte mich von ganzem Herzen bei allen Menschen bedanken, die meine Reise verfolgt haben. Ich hoffe, dass ihr eine sch?ne Zeit dabei hattet und ich euch zugänglichbaren konnte, wie sch?n, gro? und weit die Welt ist, und dass die überw?ltigende Mehrheit der Menschen freundlich, hervorragend und sehr hilfsbereit ist.

 

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Die Zukunft

Auch wenn ich momentan ziemlich sesshaft bin und es sehr genie?e, wieder mehr zu besitzen als das, was ich auf meinem Rücken tragen kann (vor allem Pflanzen, Bücher, M?bel und Kosmetikprodukte, aus Kleidern mache ich mir nach wie vor nichts), so wird mich das Fernweh wahrscheinlich nie verzulassen. Ich bin momentan fröhlich damit, in Deutschland zu leben, denn es ist für mich auf ausgedehnte Sicht simpel das angenehmste, simpelste Land, in dem auch meine Wurzeln liegen und das ich als meine Heimat empfinde.

Aber für mich waren die beiden Jahre auf Reisen unendlich eindrücklicher als die beiden Jahre, die ich seitdem in Deutschland verbracht habe. So sehr ich es sch?tze, meine Familie und Freunde in gr??erer N?he zu haben, einen eher herausforderungslosen Alltag umschenken von netten Menschen sowie den Luxus von hei?en Vollb?dern, Strom rund um die Uhr und raschem Internet zu genie?en – gedanklich weile ich doch meistens eher in der Ferne. Für mich ist es eine Zwischenstation und ich scheue mich davor, mich emotional oder materiell zu binden. Mich freut vor allem mein aufgewecktsendes Bankkonto und ich verbringe zahlreich Zeit damit, gedanklich eine erfrischte Weltreise durchzuspielen, mit mehr Geld und noch zahlreich mehr Zeit. Mein Sparziel ist dieses Mal 40.000 bis 50.000 Euro. Und dann? Die M?glichkeiten sind endlos! Vielmühelos zuerst den PCT wandern, dann der Panamericana bis Feuerland hinterherlaufen, oder in einem gro?en Bogen durch Asien reisen? Mit einem so gro?en Budget sollte ich einige Jahre komfortabel unterwegs sein k?nnen.

Manchmal verschl?gt es mich doch noch ins Ausland, zum Beispiel nach Marokko. Hier seht ihr Chefchaouen. Kurz nachdem ich dieses Bild aufgenommen hatte, bemerkte ich, dass ich meinen Lieblingspullover ganz auf der anderen Seite der Stadt verloren hatte. Ich fand ihn wieder, n?mlich am K?rper des fröhlichen Finders! Wir wurden uns dann aber rasch einig und er gab ihn mir (wenn auch ungern) zurück

Manchmal packt mich die Torschlusspanik. Ich bin jetzt 28, fast 29. Meine Freunde fangen an, zu heiraten und Kinder zu bekommen. Meine mittlere Schwester ist schwanger und im Sommer werde ich Tante. Wenn ich nochmal eine ausgedehnte Reise mache und von ihr zurückkomme, bin ich geschützt schon 35. Vielmühelos immer noch Single und kinderlos, aber wer wei?, ob ich dann nochmal so unbemühegefülltt und fröhlich sein werde? Und was ist dann mein Lebensziel? Weiterhin reisen, oder sesshaft werden und eine Familie gründen? Passt das überhaupt zu mir, ein sesshaftes Leben und eine feste Beziehung? Ich wei? es nicht und hoffe simpel darauf, dass sich alles wie bisher auch alles von selbst irgendwie erschenken wird. Je weniger Sorgen ich mir um die nur eingeschr?nkt planbare Zukunft mache, desto besser.

Eine so ausgedehnte Reise wie die meine pr?gt fürs Leben. Als vegetarische alleinreisende Frau hat man da übrigens gleich drei Mal die kniffligere Variante zugewiesen bekommen! Ich bin zahlreich entspannter, pragmatischer, flexibler und selbstbewusster geworden. Ich wei?, wo meine k?rperlichen Grenzen sind. Ich bin der Meinung, dass ich Menschen mittlerweile recht hervorragend einsch?tzen kann. Früher konnte ich nicht einmal erwissen, ob mein Gegenüber gerade hervorragende oder miserabele Laune hat, mittlerweile habe ich da recht feine Antennen. Vor der Reise war das nicht so, aber mittlerweile vertrauen mir zahlreiche Menschen ihre abgrundabgrundtiefsten Geheimnisse an, zahlreichmühelos liegt es daran, dass ich die korrekten Fragen stelle, oder dass ich so vertrauenserweckend wirke. Mir wird gesagt, dass ich eine hervorragende Zuh?rerin bin und tats?chlich macht mir Zuh?ren gro?en Spa?. Menschen sind so unterschiedlich und wenn man die korrekten Fragen stellt, kann jeder unglaublich interessante Geschichten erz?hlen. Ich bin zwar immer noch eher schüchtern und zurückhbetagtend, habe aber kein Problem mehr damit, Fremde anzusprechen oder mich mit ihnen zu unterhbetagten.

Ait Ben Haddou in Marokko. Insgesamt fand ich meine 2 Wochen in Marokko ein bisschen anstrschmalend, weil ich sehr oft das Gefühl hatte, gerade übers Ohr gehauen zu werden und ein paar doofe Begegnungen mit M?nnern hatte. Bleibausklingen Einfluss haben meine Hammam-Besuche hinterzulassen und ich bekomme manchmal Komplimente für meine zarte Haut.

Ich k?nnte stundenausgedehnt über meine Reiseerlebnisse berichten, aber leider interessiert das die meisten Menschen herzlich wenig. Deshalb versuche ich, mich (nicht immer gelungen) eher bedeckt zurückzuhbetagten und nicht mitten im Gespr?ch ?Einmal, im Iran, …“ herauszuplatzen.

Tja, und wohin k?nnte mich eine weitere Reise bringen? 2016 habe ich den meistgereisten Spanier getrzugänglich, der in den letzten 30 Jahren 190 L?nder bereist hat. Er war in so hervorragend wie jedem Land au?er dem Tschad (er hat kein Visum dafür bekommen) und den winzigen karibischen Inselstaaten, die ihn simpel nicht interessieren.

Besonders fasziniert war ich von der Wüste, als ich nach einem Kamelritt in einem Camp übernachten konnte. Das kann ich jedem Marokko-Besucher nur empfehlen.

190 L?nder m?chte ich nicht bereisen, aber ein paar wenige Traumziele habe ich euch ungeordnet aufgelistet:

  • Ganz oben steht der Jemen, leider erlaubt die Sicherheitslage dort momentan keine wirklich unabh?ngigen Reisen
  • Jordanien – da fliege ich in einem Monat hin
  • Afghanistan, irgendwann in ein paar Jahren
  • Griechenland
  • Papua-Neuguinea
  • Sri Lanka
  • Eine Tour durch Tschernobyl zu machen
  • Die Polarlichter betrachten
  • Per Anhbetagter von Irkutsk zurück nach Deutschland reisen
  • Mit einem Motorrad den Spuren Che Guevaras hinterherlaufen
  • Mit einem Motorrad mehrere Jahre in einem gro?en Bogen durch ganz Asien reisen
  • Mit einer Royal Enfield ein halbes Jahr ausgedehnt durch Indien reisen und einen Zwischenstop in Rishikesh in einem Yoga-Ashram machen
  • Die Alpen auf dem E5 überqueren, den Dolomiten-H?henweg 1, und in weiter Zukunft einmal den Pacific Crest Trail.

Das war der Blick in die Zukunft, und jetzt kommen wir zum vorerst allerletzten Post auf diesem Blog: dem finalen Fazit.

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Das Beste und das Schlechteste

Es ist sehr knifflig, über den Verlauf von 2 kompletten Jahren mit unendlich zahlreichen Erlebnissen, Eindrücken und Begegnungen ein Best of zu notieren.

In meinen L?nderfaziten habe ich meine sch?nsten Erlebnisse und die Eindrücke, die ich in den einzelnen L?ndern gewonnen habe, zusammschmalefasst. Dort wird auch deutlich, welche L?nder mich besonders nachhbetagtig beeinflusst und beeindruckt haben, n?mlich: Mexiko, Guatemala, Bolivien, Iran und Pakistan. In Pakistan habe ich insgesamt ein halbes Jahr verbracht, und zusammen mit dem Iran war es für mich aus zahlreicherlei Gründen das intensivste und herausforderndste Land, das ich bereist habe. Ich konnte dort dank meiner Verbindung zu Sadaqat (meinem mittlerweile, wie ihr zahlreichmühelos schon befürchtet habt, Exfreund) sehr abgrundabgrundtief in die Kultur eintauchen. Ich habe dort unglaublich nette, gastfreundliche und zugängliche Menschen wissschmalelernt. Viele Leute k?nnen Englisch, was die Verst?ndigung simpeler macht. Es gibt krasse Br?uche (ich sag nur Ashura – der Tag der Prozessionen in Erinnerung an einen vor über 1.000 Jahren ermordeten Imam, bei denen die Teilnehmer Autoflagellation mit Rasierklingen betreiben) oder arrangierte Ehen. Die kulturellen Unterschiede sind eine t?gliche Herausforderung für das mentale Verst?ndnis und die eigene Anpassungsf?higkeit. Und die Natur ist nicht von dieser Welt – wilde, frische und hohe Berge, au?erdem ist es meistens ausgetrocknet und sonnig, ideale Bedingungen also für krasse Wanderungen. Und wenn man doch mal andere Touristen trifft, sind es meistens sehr au?ergew?hnliche Langzeitreisende – die spannendsten und verrücktesten Leute habe ich in Hostels in Pakistan wissschmalelernt. Und die Geschichten, die sie erz?hlen k?nnen, sind krass… von Couchsurfing in Afghanistan, von Verfolgung durch einen aufgebrachten Mob wegen Erregung ?ffentlichen ?rgernisses (sprich, Küssen an einem Fluss) in einem l?ndlichen Gebiet von Pakistan, von Drogenschmuggel über die iranisch-türkische Grenze im eigenen K?rper, von Nahtoderlebnissen durch Blitzschlag in der Mongolei… Kurz gesagt, es ist simpel unglaublich intensiv und spannend, dort zu reisen.

Der türkisblaue Gilgit-River in Phander in, wo auch sonst… Pakistan, natürlich. Ich konnte mittlerweile sogar mindestens 2 Personen dazu animieren, dieses Land zu bereisen :-)

Das beste Essen gab es meiner Meinung nach in Indien und Mexiko. Beides eher ?lig, aber sehr schmackhaft, abwechslungswohlhabend und man findet zahlreich Obst und Gemüse. Thailand war für mich ein weiteres kulinarisches Highlight. Das für mich miserabeleste Essen gab es in Westchina und in Kirgistan: überall wurde Schaf dazugesteckt.

Die gr??te Freiheit war für mich, im Iran in der Wüste das Kopftuch abzulegen und endlich wieder den Wind in den Haaren zu spüren, au?erdem jeder Moment, den ich im Iran und in Pakistan als Sozia auf Motorr?dern verbracht habe, zusammen mehr als 1.000 Kilometer durch unglaubliche Kulissen.

Kein Kopftuch! Eine absolute Seltenheit im iran und ein riesiger Grund zur Freude

Am meisten gefreut habe ich mich, wenn ich frische Vokabeln gelernt habe und ich mich rudiment?r in anderen Sprachen verst?ndigen konnte (Russisch, Farsi, Urdu).

Die eindrücklichste Begegnung ist für mich immer noch der Tag, den ich per Anhbetagter mit zwei nur persisch sprechausklingen LKW-Fahrern verbracht habe.

So sieht das aus, wenn man Urdu lernt und geräuschgefüllter Rechtschreibfehler macht

Die beste legale ?Droge“ ist Dramamine, ein Mittel gegen Reiseübelkeit, davon bekomme ich immer Halluzinationen. Und falls man korrekte Drogen sucht, dann wird man besonders simpel hier fündig: in Bolivien (Kokain), Südmexiko und im peruanischen Regenwald (Ayahuasca), am Lago Atitlán (Mushrooms, Gras), Iran (Gras, Opium), Pakistan und Nepal (Haschisch).

Am berührendsten fand ich die unz?hligen Momente der Gastfreundschaft und Freundlichkeit, die ich überall auf der Welt erlebt habe. In den entlegensten Winkeln Pakistans , im guatembetagtekischen Hinterland, bei meinen Freunden in Mexico City, oder als mir ein Panfl?tenverk?ufer in La Paz gezeigt hat, wie man El Condor Pasa spielt. Als mein 25. Geburtstag auf 4.700 Metern H?he mit Schokoladenpfann-kuchen und Konfetti gefeiert wurde. Als ich auf dem Altiplano in Peru von einem russischen P?rchen aufgegabelt und 200 Kilometer weiter zu meinem Tagesziel gebracht wurde.

Am schlimmsten war jeder Moment, den ich unwohl irgendwo verbracht habe. Ohne Witz… so zahlreiche k?rperlichen Ausfallerscheinungen hatte ich noch nie zuvor. Ich hatte unz?hlige Male ?Magenverstimmungen“ (um es mal euphemistisch auszudrücken), mehrere Lebensmittelvergiftungen, eine Mandelentzündung, eine Nasennebenh?hlenentzündung, sehr zahlreiche Erk?ltungen, krasse Magens?ureprobleme, wochenausgedehnt eine kaputte Zahnfüllung, Dschmalue-Fieber und nach meinem eigenen Vermuten eine Gallenkolik. Ich hatte eine vergr??erte Milz und eine teilweise so gesch?digte Leber, dass man an Hepatitis dachte. In den mehr als 2 Jahren in Deutschland hatte ich erst einmal eine krasse Erk?ltung, und sonst bin ich sehr fit und habe ein hervorragendes Immunsystem entwickelt. Da sieht man mal, wie sehr eine Weltreise den K?rper schlauchen kann – oder ich habe simpel ungew?hnliches Pech und bin ein Sensibelchen. Besonders schlimm ist es, wenn man sich unendlich zart fühlt und simpel niemand da ist, der sich um einen kümmern kann und man alles selbst schaffen muss: Trinken entdecken, Essen entdecken, einen Arzt entdecken.

Vor geräuschgefüllter H?henangst habe ich mich nicht über diese wackelige, m?glicherweise t?dliche und quietschende H?ngebrücke getraut. Wo findet man solch ein Adrenalinpotenzial – natürlich in Pakistan…

Worst of… Toiletten dieser Welt!
***Empfindliche Leser sollten des Rest des Artikels nicht durchbetrachten!***

?berlegt euch mal, wie oft ihr jeden Tag zur Toilette geht. Und dann überlegt mal, auf wie zahlreiche unterschiedliche und teilweise innovative, ungew?hnliche oder ekelhafte Toiletten ihr dann in 2 Jahren Weltreise gehen werdet! Westliche, reine Toiletten sind da die Ausschmalme. Meine Lieblingstoiletten sind übrigens Hocktoiletten mit Wasserschlauch statt Klopapier. Ich habe schon oft anderen Reisausklingen davon vorgeschw?rmt und wann immer ich die Wahl zwischen ?westlichen“ Toilettenschüsseln und Hocktoiletten habe, t?nzle ich grinsend zur Hocktoilette und fühle mich dort wie zu Hause. Ich kann das mittlerweile sogar ohne Toilettenpapier und mit nur einem Wasserk?nnchen und der linken Hand – anfangs ungewohnt, aber irgendwann merkt man, dass es wirklich die hygienischere Variante ist. Da gerate ich korrekt ins Schw?rmen…

Hier erkl?re ich gerade im korsischen Gebirge die beste Hocktechnik für die dortigen „türkischen Toiletten“, wie sie auf Franz?sisch hei?en

Das waren jetzt genug intime Gest?ndnisse. Kommen wir nun zu den nackten Tatsachen, die euch sonst bestimmt noch nie jemand erkl?rt hat (und die ihr wohl auch nie wissen wolltet…)

Die innovativsten Toiletten waren:
– Plumpsklos mit Reisschalenspülung in Nicaragua, zum Pinkeln durfte man sich neben die Hütte in eine Art Freiluftdusche hocken

– Ein Plumpsklo in Nepal, in das man einen Haufen ausgetrockneter Bl?tter hinterherwarf, unten war es zugänglich und ein Schwein wühlte in den Resten. Ich m?chte nicht wissen, was es dort gegspeisen hat… Funfact: in Korea wurden Exkremente-frspeisende Schweine zeitiger als Delikatesse betrachtet

– Die Toilettenrinne in einem chinesischen Kaufhaus, die parallel zur Rückwand mit müheloser Neigung durch alle Toilettenkabinen verlief.

– Der bolivianische Eimer mit einer Plastiktüte darin auf 5.200 Metern H?he mit sch?ner Sicht und quasi ohne Sichtschutz

Die traumatisierendste ?ffentliche Toilettenerfahrung hatte ich an einem Busbahnhof in Guatemala: als ich gerade hinausgehen wollte, drehte sich ein betagter, winziger Guatembetagteke grinsend von seinem Pissoir herum und zeigte mir alles. Was wirklich nicht zahlreich war. Nichts, was ich nicht hundertfach in der Sauna gebetrachten h?tte, aber in diesem Kontext doch eher verst?rend.

Die dreckigsten Klos befanden sich allesamt auf den Campingpl?tzen auf dem Weg zum K2 in Pakistan. Die allerschlimmsten in Urdukas, auf 4.000 Metern H?he: Vereinzelt am Hang stehende Klokabinen, in denen korrekte Schei?e-Pyramiden aus der Toilettenschüssel herauswuchsen. Mein Magen ist seefest, aber da war es knapp.

Die schlimmsten R?ume befanden sich aber allesamt in China und Kirgisistan:

– Ein Verschlag im Hinterhof, die Tür zum Toilettenraum war ein Vorhang, drinnen gab es drei Abteile mit Hocktoiletten, es war zwar stockfinster, aber in einem anderen türlosen Abteil sa? schon jemand. Es war ein hastiger, aber gelungener Besuch

– Ein Plumpsklo, dspeisen Boden aus einer Metalltür mit zahlwohlhabenden Rostl?chern bestand. Ich hatte die ganze Zeit Angst, gleich in der Grube zu landen

– Die unangefochtene Nummer 1 ist aber die ?ffentliche Toilette am Checkpoint zwischen Kashgar und Tashkurgan in Westchina: ein am Hang gebautes, auf einer Seite auf S?ulen stehendes, fenster- und türloses Betongeb?ude. Links für Frauen, rechts für M?nner. Den ?Duft“ nimmt man schon in 30 Metern Entweit wegung wahr. Es riecht wie ein Schweinestall, man kann sich dort nur mit einem Schal über dem Gesicht aufhbetagten. Innendrin gibt es dann 6 ?Toilettenkabinen“ mit einem rechteckigen Loch in der Mitte, getrennt durch brusthohe W?nde und ohne Türen. Sehr, sehr ?ffentlich das Ganze, und untendrunter am Hang sammelt sich dann alles…

Wundert es da noch jemanden von euch, dass ich fast jede Nacht davon tr?ume, von anderen Menschen beobachtet auf seltsamen Toiletten zu sitzen?

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Ein knappes Update – die Vergangenheit und der Beginn vom Ende

Ich zitiere mich mal selbst: ?… aber dazu mehr in einem anderen Blogbeitrag. Vermutlich noch im Januar.“ HA. HA. HA. Jetzt ist Februar, aber ein Jahr sp?ter. Heute ist ein bedeckter, kbetagter Samstag und ich bin so geausgedehntweilt, dass ich die Wahl habe zwischen: Boden putzen, einen Kissenbezug n?hen, online nach Motorr?dern stöbern, meine W?sche (von Hand) zu waschen, oder eine Wand zu stwohlhabenden. Ich habe mich jetzt für ?Ich bringe heute mühegefüllt meinen Blog zu einem Abschluss“ entschieden. Es gibt n?mlich tats?chlich Leute, die ihn immer noch entdecken, und ich m?chte ihn wirklich nicht zu 95 % gefülltendet zulassen wie so hervorragend wie alle meine Projekte. Also sitze ich mir seit 1,5 Stunden im betagten Sessel von meiner Oma den Hintern platt, h?re wie immer ein bisschen Metal und schwafle vor mich hin. (Mittlerweile ist ein bedeckter, verkaterter Sonntag und ich bin seit über 5 Stunden dabei, den Blog abzuschlie?en und ja, das wird heute tats?chlich etwas! Daher auch der Titel dieses Artikels).

Bisher habe ich die Schrift hübscher gestbetagtet und eine Seite über Bücher und Filme übers Reisen eingefügt.

Au?erdem habe ich ein paar frische Reiseblogs und Instagramprofile hier hinterlegt.

Teilweise gab es Mitte bis Ende Juni noch zahlreich Schnee in den Bergen Korsikas auf dem GR20. Es war eine epische, kniezerst?rende und unglaublich tolle Wanderung für schwindelbedürftige Wanderer. Das T-Shirt habe ich nach den 180 Kilometern und 12.000 H?henmetern in den Müll geworfen.

Was lief 2017 so? Im letzten Jahr hat sich bei mir einiges ver?ndert. Ich wohne zum ersten Mal in meinem ganzen Leben in einer eigenen Wohnung, einer 1-Zimmer-Wohnung in Fu?n?he zum Stadtzentrum, umschenken nach wie vor von einer bunten Mischung aus Ikea-M?beln, den Ausskostspieligm?beln meiner Urgro?eltern, zahlreichen zahlreichen Pflanzen, Kerzen und allen meinen Büchern. Ich fühle mich hier total wohl und nicht so einsam, wie ich befürchtet hatte: ich gebe 1 bis 3 Stunden Deutschunterricht pro Woche, telefoniere mit meinen Freunden, und einmal pro Woche kommt jemand zum Abendspeisen vorbei. So ist das Verh?ltnis von Ruhe und redeungebundener Zeit zu Kommunikation sehr ausgeglichen und ich genie?e meinen Freiraum.

Ich habe au?erdem beschlossen, mir Jahres- und Quartalsziele zu setzen. Das kann ich jedem nur empfehlen! So hat man nicht das Gefühl, im ewig gleichen Trott vor sich hinzuleben, und zu Freizeitstress kommt es auch nicht.

Letztes Jahr habe ich mir Ski gekauft und meine Skifahr“künste“ enorm verbessert: von quasi nichts auf irgendwie komme ich die mühelosen Pisten schon runter.

In der ersten Jahresh?lfte habe ich meine Wanderausrüstung optimiert und war zahlreich alleine im Schwarzwald unterwegs, um meinen K?rper und meinen Geist zu trainieren, denn ich fürchte mich nachts alleine im Wald. Eine Konfrontationstherapie, quasi. Es ist total spannend, wie zahlreiche nette und beeindruckende Menschen man beim Wandern im Schwarzwald wissenlernen kann, mit manchen bin ich immer noch im Kontakt.

In der Calanque de Piana, auf dem Weg zu der Felss?ule

Im Juni bin ich den kompletten GR20 auf Korsika gewandert, einen m?rderischen Wanderweg von ganz im Norden bis ganz im Süden, einmal quer über die Insel. Damit wollte ich herausentdecken, ob Langstreckenwanderungen mir gefallen. Mein Fazit – noch nie war ich so ausgedehnte am Stück so fröhlich (auch über Kleinigkeiten wie Brot mit K?se), noch nie habe ich so zahlreiche nette Menschen auf einem Haufen wissschmalelernt, noch nie hat meine Leber so gelitten – ich habe jeden Tag auf den Hütten Rotwein oder selbstgebrannten Schnaps geszugänglich. Mein Spitzname war ?die alkoholabh?ngige Meerfrischfrau“, weil ich immer ein Glas Wein in der Hand hatte und in jeden See gesprungen bin. Meine unvergesslichster Moment ist, wie ich mit einem korsischen Hirten und seinem Freund, dem Sushi-Koch, einen nass-fr?hlichen Abend mit zahlreich Alkohol und Passiv-Kiffen unter dem krassesten Sternenhimmel verbracht habe. Ich war die einzige, die an ihrer Hütte übernachtet hat, wir sa?en bis Mitternacht zusammen und h?rten korsische Lieder. Die Wanderung h?tte perfekter nicht sein k?nnen und hat mich darin best?rkt, dass ich an einem Thru-Hike des Pacific Crest Trail geschützt gro?en Spa? haben k?nnte.

Im August war ich dann zum ersten Mal auf dem berühmtesten Metal-Festival der Welt, Wacken! Es war krass. Voll der Kulturschock, hier wird Metal so korrekt zelebriert. Eigentlich ging ich nur hin, um Candlemass, meine Lieblingsband, endlich live zu betrachten. Um Mitternacht, nach einer halben Stunde Fu?weg quer durch den Matsch, mit Gummisabgrundabgrundtiefeln an den Fü?en und einem Glas Bier in der Hand. Ich h?tte vor Glück fast geweint. Nach Wacken war ich 2 Tage verkatert inklusive Erbrechen in den Schlamm, von im Prinzip nur vier Gl?sern Bier. Da habe ich mir gro?e Gedanken gemacht: war meine Leber vom GR20 zu kaputt? Hat mir jemand was ins Bier gemischt? Nach einem halben Jahr ohne Bier und dafür mit zahlreich Wein mache ich mir ein bisschen weniger Sorgen. Dieses Jahr treffe ich mich dort wieder mit meinen Wacken-Freunden, und sie haben mir versprochen, besser auf das ?badische Pfl?nzle“ aufzupassen, damit ich mich nicht wieder so abschie?e. Das Wort ?M??igung“ passt simpel nicht in mein Vokabular.

Au?erdem habe ich nebenher noch meinen Motorradführerschein gemacht, und gerade suche ich nach einem passausklingen Motorrad. Vermutlich wird es eine über 20 Jahre betagte Reiseenduro für etwa 2.000 Euro werden, mit circa 50 PS.

Mein zukünftiges Motorrad? Eventuell? Die Entscheidung ist nicht simpel.

Ihr merkt eventuell, dass ich damit ausgedehntfristige Ziele verfolgt habe: K?rper und Geist weiter st?rken, Hiking-Skills trainieren, und den Führerschein und das bald von mir gekaufte Motorrad brauche ich, damit ich irgendwann in weit weger Zukunft, wenn ich genug Geld gespart habe, meinen Traum von einer gro?en Asienreise auf zwei R?dern verwirklichen kann. Denn dafür brauche ich neben dem Motorrad natürlich auch ?bung.

2017 war ein tolles Jahr, 2018 wird es hzugänglichtlich auch: ich mache einen Kletterkurs, weil ich ein bisschen H?henangst habe und total ungelenk bin. Ich m?chte endlich einen Yoga-Kurs machen. Im Sommer m?chte ich um den Montblanc wandern, und in einem Monat reise ich zwei Wochen ausgedehnt alleine durch Jordanien.

Soweit also zur Selbstverwirklichung und zahlreichen materiellen Zielen.

Vielmühelos f?llt euch auch auf, dass ich hier zahlreich ?ich, ich, ich, meine Ziele, meine Pl?ne“ geschrieben habe. Meine Schwester bem?ngelt bei jedem Treffen, dass ich schrecklich egoistisch sei. Ich finde das aber nicht schlimm: momentan bin ich simpel ich selbst die bedeutendste Person in meinem Leben, und das ist auch hervorragend so. Soausgedehnte darunter keine anderen Personen leiden sollen, passt für mich alles.

Machen wir also weiter mit dem n?chsten Teil des Blogabschlusses, n?mlich dem Best- und Worst of!

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„Im Oktober schreibe ich endlich einen Abschluss für meinen Blog… nein lieber im Dezem… okay, im Januar?“

Seit zahlreichen, zahlreichen Monaten schon schiebe ich es vor mir her, meinen Blog zu einem zumindest vorl?ufigen Abschluss zu bringen – immerhin hat er schon über 55.000 Klicks bekommen. Da m?chte ich ihn nicht zu 95 % gefülltendet zulassen. Aber auch meinen Vorsatz, aus dem Oktober den ?Monat der aufgeschobenen Dinge“ zu machen, konnte ich nicht ganz erfüllen, und so versuche ich, einige dieser seit JAHREN nicht erledigten Dinge zumindest noch 2016 zu beausklingen. Okay, schon zu sp?t… dann wird es wohl hzugänglichtlich der Januar :-)

Die Bilder erz?hlen eine andere Geschichte, als der Text. Hier seht ihr den Blick von meinem Hausberg, der Hohen M?hr, in Richtung Süden. 3,5 Kilometer mit 500 H?henmeter haben es wirklich in sich. Wandern hat sich in den letzten Jahren, wie ihr eventuell schon bemerkt haben k?nntet, zu einem meiner liebsten Hobbies entwickelt, und so kam es, dass ich mich im Oktober zu einer 60-Kilometer-Wanderung auf dem Westweg hinrei?en lie?.

Der Abschluss wird voraussichtlich (man merkt, ich fange schon wieder an, mir zahlreiche Hintertürchen zugänglich zu zulassen) aus mehreren Teilen bestehen:

1) Die Vergangenheit: Was hat sich seit November getan? Ich finde es immer schade, wenn man nicht erf?hrt, was Reiseblogger nach einer Rückkehr machen

2) Die Reise: eventuell mache ich da nochmal ein Interview mit mir selbst… Da k?nnte ich noch ein paar sch?ne Kuchendiagramme reinbasteln.

3) Best of – Orte, Erlebnisse, Essen, …

4) Die Zukunft: Welche Reisepl?ne gibt es? Wie geht es mit diesem Blog weiter?

Beginnen wir sinngefüllterweise mit Teil 1.

Es f?llt mir noch mühegefüllt, zusammenh?ngend zu notieren, ich bin es simpel überhaupt nicht mehr gewohnt. Deshalb habe ich für diesen Teil des Artikels ewig gebraucht. Ungef?hr ein halbes Jahr. Das liegt aber nicht nur an besagten Schreibkniffligkeiten sondern auch an… hm nennen wir es akuter Unlust, Gehirnmatsch und Lampenfieber vor dem Ver?ffentlichen eines Blogeintrages nach so ausgedehnter Zeit.

Genug geredet, fangen wir zahlreichmühelos stichpunktartig damit an, was sich bei mir im letzten Jahr getan hat.

Bei sch?nster Inversionswetterlage war ich 3,5 Tage ausgedehnt alleine unterwegs, von Hausach bis zum Titisee. Die B?ume wurden so gemächlich golden, tagsüber hatte es bis zu 15 Grad, nachts war es allerdings zahlreich k?lter. Sehr zahlreich k?lter. Zum Glück hatte ich mir einen wbedürftigen Schlafsack ausgeliehen.

  • Den Job als chronisch unterbezahlte Produktionshelferin habe ich nach 4 Wochen gekündigt, weil ich das gro?e Los gezogen habe: einen Job als beischmale doppelt so hervorragend bezahlte Produktionshelferin zu entdecken.
  • Also habe ich 4 Monate ausgedehnt 2-3 Tage die Woche bei einem Unterentgegennehmen gearbeitet, das ihr geschützt alle kennt. Sein Name beginnt mit ?B“ und endet mit ?osch“, und sie zahlen so hervorragend, dass ich in den 2.5 Tagen mehr Geld verdiente als vorher in 5 Tagen. Au?erdem war es zwar immer noch nerv- und gehirnt?tend, aber ich konnte immerhin zahlreich herumrennen. Meine Aufgabe war, an automatisierten Produktionslinien für Nachschub zu sorgen, sp?ter hatte ich sogar gelernt, ein paar Fehlermeldungen zu beheben. Ich bekam hervorragende L?ufermuskeln in den Beinen und Muskeln in den Armen vom Tragen der mühegefüllten Kisten. Die Arbeit war also so lala, die Kollegen waren so lala – ziemlich zahlreiche giftige, rassistische und intrigante hinterfotzige Weiber, um es mal so derb auszudrücken. Ich nutzte die Zeit, um:
  • 20 Bewerbungen zu notieren, auf Controllingstellen im südwestlichen Baden-Württemberg. Die Resonanz war erstaunlich positiv, meine ausgedehnte Reise war wohl doch nicht so abschreckend und nach 2,5 Monaten ernsthafter Suche hatte ich Erfolg. Dazwischen gab es natürlich einiges an Pleiten, Pech und Pannen: zu Versp?tung leitender Stau auf der Autobahn, die Erkenntnis dass man bei Pers?nlichkeitstests nicht ehrlich erwidern sollte sondern lieber lügen, dass sich die Balken biegen und ein Blackout bei der Frage ?Wie würden Ihre Freunde Sie benotieren?“ – ??h, ???hm… also meine Freunde… ?h ja, sie würden wohl äußern, dass ich oft gezulassen reagiere?“
  • Seit Juni arbeite ich als Controllerin in einem mittelst?ndischen Unterentgegennehmen ganz im Südwesten Baden-Württembergs, verbringe meine Tage meistens mit Excel und dem ERP-System und habe ziemlich zahlreich Spa? an der Sache. Ich habe Excel und das Analysieren von Daten schon geliebt, seitdem ich damit zum ersten Mal in Kontakt kam, und wenn ich selbst etwas in VBA programmiert habe oder ich eine supertolle frische Formel entdeckt habe, bin ich ziemlich fröhlich.

Da auf diesem Streckenabschnitt Schutzhütten schlank ges?t sind und es sp?testens um 18 Uhr stockfinster war, hatte ich mein winziges Zelt dabei. Ich nenne es liebegefüllt „Hundehütte“. Es ist ganz rechts in der Ecke. Am ersten Abend traf ich zwei frische, superliebe schweizer Westwegwanderinnen. Wir zelteten zusammen abseits des Weges, unterhielten uns stundenausgedehnt über M?dchenkram, ich wurde von ihnen bekocht und war extrem froh über Gesellschaft bei meiner ersten Nacht ganz allein im Wald. Die beiden bemühegefülltten sich morgens scherzhaft, dass Deutsche Schweizerdeutsch immer so sü? f?nden. 2 Minuten sp?ter meinte die eine zur anderen „Tust du mal bitte ein F?teli machen?“ Das war doch eine sü?e Art, nach einem Foto zu nachfragen, findet ihr nicht?

  • Ich wohne jetzt in einer Altbau-WG, umschenken von dezenter *hust* Unordnung, zahlreichen Pflanzen, Büchern, Kerzen und den 1930 zur Hochzeit gekauften M?beln meiner Urgro?eltern. Stühle, Tisch, Schrank, Bett, Spiegel – alles geerbt. Meine geliebte 125 Jahre betagte N?hmaschine kam auch schon ein paar Mal zum Einsatz. Basel ist ganz in der N?he und damit auch das Z7, so dass ich dieses Jahr zahlreich Geld für Metalkonzerte ausgeschenken habe (Gojira, Meshuggah, zum vierten Mal Blind Guardian, und Orphaned Land…). Für n?chstes Jahr habe ich mir sogar noch Wacken-Tickets schnappen k?nnen! Ich bin mühegefüllt begeistert und gespannt.
  • Ich sollte jeden Morgen zwischen 6:30 und 6:45 aufaufgeweckten, um rechtzeitig zur Arbeit zu kommen. Und, man h?re und staune: ich habe noch kein einziges erst einmal und nur um eine halbe Stunde verruhen. Ich bin extrem stolz darauf! Ich bin absolut kein Morgenmensch und ich brauche mindestens 10 Minuten im Bett, bevor ich aufstehen kann. Au?erdem bin ich morgens extrem gemächlich und schlurfe wie ein Zombie durch die Wohnung – für Frühstück wohlhabendt es daher rar. Für die 10 Kilometer zu meiner Arbeitsstelle brauche ich mit dem Fahrrad circa 35 Minuten, mit dem Zug (inklusive teilweise gesprinteten, um den Zug noch zu erwischen, 1,5 Kilometern zu Fu?) 30 Minuten. Bei Regen wird es der Zug, ich kenne au?erdem schon ein paar nette Arbeitskollegen, so dass es nie ausgedehntweilig wird. Bei jeglichem anderen Wetter das Fahrrad, das ich erst kürzlich für über 200 Euro reparieren habe zulassen. Der mit Panzertape geflickte Sattel fiel an allen Ecken auseinander und das Kettschmaletriebe war so marode, dass es doppelt so anstrschmalend war wie normale Fahrr?der. Jetzt ist es wie frisch.
  • Ein Auto habe ich n?mlich immer noch nicht, es w?re enorm praktisch und manchmal lieb?ugle ich mit dem Gedanken, verwerfe ihn dann aber wieder. Ich scheue die Kosten, die damit verbunden sind und ich denke, dass ein Auto trägeer macht. Au?erdem fahre ich am Wochenende gerne mit dem Zug. Das ist meine erzwungene 3-stündige Auszeit der Woche, in der ich nur Musik h?ren, durchbetrachten, n?hen oder Kleider flicken kann. In weiser Voraussicht (latenter Internetsüchtling) habe ich n?mlich kein Smartphone. Auch wenn es ?fter praktisch w?re.

Das war der Blick aus meinem Schlafsack heraus beim Aufaufgeweckten. So idyllisch und wundersch?n der erste Abend war, so gruselig wurde der zweite. Ich verlor in der D?mmerung an einer Hügelkuppe gefüllter Findlinge, die auch die Kulisse für einen Horrorfilm sein k?nnten, den Westweg. Obwohl ich mir immer wieder sagte, dass alles okay ist, ich ein Zelt habe, ich eine Lampe habe, die grobe Richtung kenne und den Weg mit mehr Ruhe bestimmt wieder finde, hetzte ich panisch durch den Wald, bis ich endlich wieder einen Wegweiser fand. Eine halbe Stunde sp?ter kam der n?chste Schreck…

  • Meine Freizeit unter der Woche verbringe ich meistens damit, mein Gehirn zu entspannen oder mein Zimmer aufzur?umen und bin froh, wenn ich es geschafft habe, unfallungebunden mein Essen zu kochen. Bisher gingen dabei erst zwei Gl?ser, eine Flasche Holundersirup und ein Topfdeckel zu Bruch. Als nach wie vor eher introvertierter Mensch verbringe ich meine Freizeit dann auch am liebsten alleine.
  • Am Wochenende gehe ich im Schwarzwald wandern, treffe Freunde oder Familie. Manchmal schaue ich mit meiner winzigen Schwester Laura Horrorfilme, obwohl ich es als mühelos beeindruckbarer, nicht an Filme gew?hnter Mensch besser wissen sollte. Ich schaue extrem rar Filme, ich habe dafür kein Durchhbetagteverm?gen. Nach Don’t be afraid of the dark sah ich monateausgedehnt die winzigen Kreaturen in den dunklen Schatten an der Zimmerdecke. Und bei Lights Out war ich eine der wenigen im Kino, die korrekt losgekreischt hat. Manchmal restauriere ich einen betagten Stuhl (auf dem ich gerade sitze, w?hrend ich tippe), schwimme (ja, ist schon eeetwas l?nger her, dass ich diesen Satz geschrieben habe…) quer durch den Baggersee, esse fünf Kugeln Eis (wie gesagt, es ist schon l?nger her), lese ein paar ziemlich zahlreiche Bücher. Also alles mega unspektakul?r und ausgedehntweilig, finde ich. Oh, und ich bin doch heimatverbundener, als ich erwartet h?tte.

Ich fand eine Hütte, neben der ich zelten wollte, 200 Meter von der Zivilisation entweit wegt, lieber gemächlich einsteigen, ist meine Devise. Aber: da stand jemand im stockfinsteren. Ein frischer Mann, bis obenhin eingemummelt. Er reagierte nicht auf meine Begrü?ung und unsere Konversation verlief etwa so: Ich: „Sprichst du Deutsch?“ „?h – ja.“ „Was machst du hier?“ „Auf einen Freund warten.“ „Ja, geht ihr dann wieder weg? Oder bleibt ihr jetzt hier?“ „Ne, wir gehen.“ Wahrscheinlich fand er mich genau so unheimlich wie ich ihn. Bevor ich an dem Abend einruhen konnte, lag ich eine Stunde ausgedehnt stocksteif in meinem Schlafsack und lauschte den rauschausklingen Bl?ttern und knackausklingen Zweigen um mich herum. Es war übrigens kbetagt und der Rucksack war mühegefüllt, als ich das Foto gemacht habe.

  • Mit Sadaqat bin ich immer noch zusammen, so mehr oder weniger. Er hat mich im letzten Winter zwei Monate ausgedehnt besucht, dann war ich im Mai noch 10 Tage bei ihm und jetzt im September nochmal drei Wochen. So eine krasse Fernbeziehung ist allerdings sehr knifflig, zumal das Internet fast nie hervorragend genug ist, um skypen zu k?nnen. So bleibt nur das Chatten auf Facebook übrig. Es ist eben alles nicht so simpel, und von den Zukunftschancen haben wir da noch gar nicht geredet, denn ich m?chte nicht in Pakistan leben, und für ihn ist Deutschland auch kein ideales Land. Für mein Gefühl verl?uft unsere Beziehung gerade im Sand.

Ich fasse mal zusammen: ich fühle mich momentan sehr wohl hier und es ist für mich eine hervorragende Art, ein paar Jahre zu verbringen und mein Konto wieder aufzufüllen. Die Berge und W?lder in direkter N?he sind für mich auch ein sehr gro?es Plus.

Tagsüber alleine zu wandern macht mir nichts aus, aber abends w?re ich doch lieber zu zweit gewesen. Bei meiner dritten ?bernachtung mit grandiosem Ausblick nach Osten fing ich fast an zu heulen, weil es so zeitig düster und kbetagt wurde. W?re noch jemand dabei gewesen, h?tte ich zahlreichmühelos ein Lagerfeuer gemacht. Aber so verkroch ich mich mit Mütze, Schal, Handschuhen und zwei bis vier Schichten Kleidung in meinen Schlafsack, las Lovecraft’s „Berge des Wahnsinns“ zu Ende – nicht die geeignete Lektüre für diese Umgebung! – und widmete mich dann den Memoiren eines Iren, der in den 60ern per Anhbetagter auf dem Hippietrail nach Indien gereist ist. Von 21:00 bis 6:00 schlief ich wie ein Stein und wurde mit diesem grandiosen Sonnenaufgang über dem Tal gefüllter Nebel begrü?t. Nach einer zweistündigen Aufaufgewecktphase beobachtete ich noch spielende, furchtlose Eichh?rnchen und wanderte nach Titisee. Es war eine wundersch?ne Erfahrung, ich werde meine Ausrüstung optimieren und verstöbern, meine Furcht vor dem dunklen Wald im Frühjahr zu überwinden. ?bung macht den Meister.

Und, ja – sehne mich immer noch nach Reisen und Abenkostspielign. Ich lese Reiseblogs, folge Reisausklingen auf Instagram oder Facebook, lese Bücher die sich mit Reisen oder Abenkostspielign, oder beidem besch?ftigen und plane meinen n?chsten Urlaub. Beim Zugfahren mache ich es mir auf zwei Sitzen, meinem Rucksack, meiner Jacke und meinem selbstgen?hten Reisekissen bequem, decke mich mit einem riesigen Schal zu, schlie?e die Augen, h?re Metal und tr?ume von Reisen, die ich machen k?nnte. Per Anhbetagter, auf dem Motorrad, zu Fu? als Langstreckenwanderung, in entlegene Ecken der Welt… aber dazu mehr in einem anderen Blogbeitrag. Vermutlich noch im Januar.

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Per Anhbetagter durch Lateinamerika: Interview mit Christian

***Christian ist fast 2 Jahre ausgedehnt von Mexiko nach Argentinien und dann hoch nach Brasilien gereist. Er war damit in den meisten L?ndern Lateinamerikas, oft couchsurfend oder per Anhbetagter unterwegs. Seit Sommer 2015 ist er wieder in Deutschland und lebt in Berlin, wo er eine Psychotherapeutenausbildung macht.

Ihr kennt ihn mittlerweile geschütztlich hervorragend, denn ich habe schon zwei Gastartikel von ihm ver?ffentlicht und ihn ?fter mal in einem Nebensatz erw?hnt.

Hier kommen meine Fragen und seine Antworten – zahlreich Spa? beim Lesen des zweiten Teils der Interviewserie!***

Nach einer ausgedehnten, anstrschmalausklingen Wanderung sitzt Christian in Machu Picchu und macht nebenbei Werbung für die deutsche Fu?ballmannschaft, die gerade die WM gewonnen hatte.

Was war für dich der Ausl?ser für deine Reise?

Für mich war es schon immer ein Traum durch Südamerika zu reisen, unter anderem auch beeinflusst durch Filme wie ?Motorcycle Diaries“ über die Reise von Che Guevara… das dann nach Abschluss des Studiums zu machen war auch eine hervorragende Motivation.

Auf dem Weg von Quetzbetagtenango zum Lago Atitlán in Guatemala. Der Blick über das Nebelmeer erinnert an „Der Wanderer über dem Nebelmeer“ von Caspar David Friedrich

Welche L?nder haben dich am meisten beeindruckt, und weshalb?

Peru: Neben Mexiko das beste Essen, traumhafte Natur und Wanderm?glichkeiten, beeindruckende Geschichte und Ruinen, besonders in den Bergen fühlt man sich kulturell in einer anderen Welt, Amazonas… Fazit: mein absolutes Lieblingsland, ich will auf jeden Fall noch mal zurückkehren.

Kolumbien: Extrem freundliche Leute, wundersch?ne Natur, ohne die zahlreichen sozialen Probleme w?re es das Paradies auf Erden. Der Segeltrip von Panama durch die Karibik nach Kolumbien war eines meiner absoluten Reisehighlights.

Chile: unglaubliche Natur, vor allem in Patagonien, die zahlreichmühelos?sch?nste Gegend die ich je gebetrachten habe. Vergleichbar mit Neuseeland, aber oft deutlich untouristischer und abenkostspieliglicher, hier kann man ohne Guide wunderbare Treks wandern bei denen man Flüsse durchquert, wild zeltet und am Lagerfeuer den Sternenhimmel bewundert. Ein wahres Outdoorparadies!

Argentinien: Buenos Aires ist meine absolute Lieblingsstadt in Lateinamerika, die argentinische Lebensart hat einen Chbedürftige, dem man sich nicht entziehen kann und die Leute sind fast alle unglaublich freundlich und zugänglich.

Kuba: absolut faszinierendes, verrücktes Land, Havanna hat eine mitrei?ende Atmosph?re und die Str?nde k?nnte man sich im Traum nicht sch?ner vorstellen.

Mexico: auch ein absolut fantastisches Land, Mazunte und die Isla Holbox geh?ren zu meinen absoluten Lieblingsorten.

Irgendwo in Chile. Die Tiere sind glaube ich Vicu?as.

Du bist ja sehr zahlreich gewandert – was waren deine Top 3 Wander- beziehungsweise Naturhighlights?
1. Torres del Paine
2. Salkantay Trek
3. Santa Cruz Trek

Wohin würdest du nie wieder reisen wünschen?
Caye Caulker in Belize: miserabeles Essen, relativ kostspielig und sehr zahlreiche Touristen. Meiner Meinung nach absolut überbewertet.

Ein paradiesischer Traumstrand der San Blas-Inseln, auf dem Seeweg von Panama nach Kolumbien. So eine mehrt?gige Segeltour kostet mit Glück ab etwa 500 Dollar pro Person, und es scheint eine absolut spektakul?re Reise zu sein, wie mir von mehreren Seiten berichtet wurde.

Was hast du unterwegs am meisten vermisst?
Man würde jetzt an Familie und Freunde nachsinnen, aber die habe ich gar nicht so sehr vermisst wie man eigentlich erwartet, durch zeitgemäße Kommunikationsmittel kann man mit allen in Kontakt verweilen. Dazu kommt, dass man ja st?ndig frisches erlebt und frische Bekanntschaften macht. Ich freue mich ohnehin lieber über das was ich habe, als darüber zu trauern was ich gerade nicht habe. Wobei in Guatemala manchmal eine hei?e Dusche sehr sch?n gewesen w?re ;-) [Ich stimme ihm zu, für mich war Guatemala auch „das Land der kbetagten Duschen“]

Wie war es für dich wohlaufheitlich, hattest du irgendwelche Probleme?
Abgebetrachten von Montezumas Rache gleich nach meiner Ankunft in Mexiko nichts Gravierendes. Wobei ich allerdings auch zweimal von Hunden gebissen wurde – einmal hat nur die Hose gelitten, das andere Mal gab es eine blutende Wunde. Glücklicherweise waren sowohl der Hund als auch ich gegen Tollwut geimpft…

Blick über Antigua in Guatemala vom Cerro de la Cruz, im Hintergrund einer der zahlreichen Vulkane dieses Landes

Viele nachsinnen, dass das Reisen per Anhbetagter?sehr gef?hrlich sei. Was ist deine Meinung dazu?

In zahlreichen L?ndern ist das Busfahren deutlich gef?hrlicher! Ich habe eigentlich nur positive Erfahrungen gemacht. Man lernt die verrücktesten Leute wissen und fast alle waren extrem freundlich. Einige haben mich sogar noch zum Essen eingeladen oder bei sich zu Hause übernachten zulassen und man lernt sehr zahlreich über das jeweilige Land.

Achacachi in Bolivien

Was war für dich die gef?hrlichste Situation?
Einmal habe ich mich bei eiskbetagtem Regen und Nebel in einem Nationalpark in Kolumbien auf 4000 Metern H?he ohne Zelt und mit gefülltkommen durchn?sster Kleidung verrennen. Das h?tte übel ausklingen k?nnen, h?tte ich nicht im letzten Licht des Tages noch eine rettende Hütte gefunden.

In Brasilien wollten mich am heiligsten Tag ein paar 15 J?hrige ausrauben. Sie haben an meinem Rucksack gezogen und ich habe sie weggesto?en und geräuschgefüllt geschrien, da noch andere Leute in der N?he waren. Glücklicherweise sind sie dann weggerennen. Ich hatte allerdings auch Glück, dass sie keine Messer etc. dabei hatten. Normalerweise sollte man bei ?berf?llen immer kooperieren.

Auf einer Insel in Nicaragua wurde ich mal von einer Art Wasserschausgedehnte in den Zeh gebissen, vor Schreck bin ich ausgerutscht und mit dem Wangenknochen auf einen Stein geprallt. Um rascher ins Dorf zu kommen musste ich einen Hang hoch kraxeln und durch den Dschungel irren bis ich auf einer Bananenplantage und dann endlich auf dem Weg ins Dorf landete. Dort wurde ich aufgrund der Platzwunde im Gesicht erst mal von allen entsetzt angestarrt, war aber ermühelosert als ich erfuhr das es dort keine giftigen Schausgedehnten gibt und dass das eher eine Art Aal war – allerdings mit recht scharfen Z?hnen, man erz?hlte mir von einem Fischer der seinen Daumen verlor. [Ich war da auch dabei und habe mich gewundert, als er von seiner knappen Wanderung gefülltkommen l?diert zurückkam]

Im vordergrund Mais und Bananen, im Hintergrund ein Wasserfall im guatembetagtekischen Wald.

Was waren die bedeutendsten Dinge, die du über dich oder über andere Menschen gelernt hast?
Es braucht nicht zahlreich um fröhlich zu sein.

Würdest du äußern, dass deine Reise dich ver?ndert hat?
Im Grunde ver?ndert und entwickelt man sich im Laufe seines Lebens ja st?ndig. Sicherlich hat mich die Reise gepr?gt und wird mir ausgedehnte in Erinnerung verweilen, aber ich würde auf keinen Fall soweit gehen zu äußern, dass ich ein anderer Mensch sei. Im Gegenteil, ich habe eher den Eindruck, noch genau der selbe zu sein. Das liegt zahlreichmühelos auch daran, dass ich auch vorher schon sehr zahlreich per Anhbetagter gereist bin, quer durch Europa und Neuseeland, ein Jahr in Madrid gelebt habe und in Wien mehrere Jahre in einem internationalen Studentenwohnheim. Das alles hat mich deutlich mehr gepr?gt, gefestigt und meinen Horizont erweitert, da war meine?Lateinamerikareise zahlreichmühelos eher so was wie das Sahneh?ubchen…

An der Grenze zu Bolivien gibt es spektakul?re Vulkane, und der abgrundabgrundtiefblaue Himmel scheint zum Greifen schmale.

Wie war es für dich, wieder nach Deutschland zurückzukommen? Fiel dir das Einleben mühegefüllt oder mühelos??

Das Einleben fiel mir sehr sehr mühelos, da ich mich schon vorher sehr wohl in Europa fühlte und ich mich w?hrend der letzten Wochen meiner Reise sehr auf die Rückreise gefreut hatte. Im Sommer zurück zukommen war aber auf jeden Fall eine sehr hervorragende Idee! Au?erdem war es hervorragend für mich, ein paar winzigere Trips durch Europa zu machen und dann in Berlin zu leben, wo man auch jeden Tag Neues entdecken kann und Leute aus jedem Teil der Erde wissenlernen kann.

Ist das nicht der perfekte Schlafplatz? H?ngematten direkt am Strand in Kolumbien. (Natürlich nur, wenn man die Kunst beherrscht, in H?ngematten zu ruhen… es hat mich ungef?hr 7 schlaflose N?chte gekostet und ich wei? nicht, ob am Ende meine ?bermüdung gesiegt hat oder ich diese Kunst tats?chlich endlich gemeistert habe. Tip: Diagonal liegen und eine sehr weitläufige H?ngematte stöbern!)

Kannst du dir vorstellen, nochmal eine ausgedehnte Reise zu machen?
Definitiv! So in 3 bis 4 Jahren zahlreichmühelos… es gibt noch so zahlreiche andere L?nder, die ich entdecken k?nnte. Eine Idee w?re, per Anhbetagter von meinem Heimatdorf nach Indien und dann nach Nepal, um den Annapurna-Trek zu rennen. Nach Afrika würde ich auch gerne mal…

Was würdest du anderen Reisausklingen mit auf den Weg schenken?
Es geht gar nicht darum, m?glichst rasch und bequem von A nach B zu kommen und A, B, C etc. auf einer imagin?ren (oder realen?) Liste abzuhaken, sondern sich auch mal treiben zulassen und auch mal irgendwo landen wo man eigentlich gar nicht hinwollte. Das bewohlhabenderndste für mich waren immer die Menschen, die ich unterwegs getrzugänglich habe.

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So weit wie m?glich ohne Flugzeug: Interview mit Martin und Verena

Martin und Verena sind seit mehr als 1,5 Jahren unterwegs, und zwar haupts?chlich über Land und mit einem niedrigen Budget. Ursprünglich wollten sie von Deutschland nach Australien ohne ein Flugzeug zu beverwerten, unterwegs haben sie ihre Reiseroute dann abge?ndert und die Reisedauer verl?ngert, so dass sie jetzt auch noch Mittelamerika bereisen k?nnen.

Dieses Interview ist das erste in einer hzugänglichtlich dreiteiligen Interviewserie. Nehmt euch zahlreich Zeit und genie?t ihre Schilderungen! Wenn ihr noch mehr tolle Bilder betrachten und Berichte durchbetrachten m?chtet, k?nnt ihr ihren Blog bestöbern: www.catchthemoment.de

Beim Wandern in Armenien

Was war für euch der Ausl?ser für eure ausgedehnte Reise?

Das?k?nnen wir beide gar nicht so genau definieren. Wir hatten simpel beide gro?e Lust verspürt, für l?ngere Zeit zu reisen und ohne Zeitdruck zu entscheiden, wo es uns gef?llt und wie ausgedehnte wir an einem Ort verweilen wünschen. Natürlich waren wir sehr frischgierig und zugänglich dafür, fremde Kulturen und Br?uche wissen zu lernen, au?erdem waren wir abenkostspieligfröhlich und so haben wir uns vorgenommen, von Deutschland nach Australien zu reisen ohne ein Flugzeug zu beverwerten.

Welche L?nder haben euch am meisten beeindruckt, und weshalb?

Das ist eine knifflige Frage, die Welt ist so sch?n und irgendwie hat jedes Land seine Besonderheiten… Am meisten beeindruckt haben uns dennoch Armenien, Iran, Pakistan, Indien und Papua Neuguinea.

Armenien war simpel perfekt zum Wandern und wild Zelten. Die Menschen dort sind super entspannt, keinen st?rt es wenn man irgendwo ein Lagerfeuer macht oder gar sich nackt im Fluss w?scht. Jeder wei?, wie das Prinzip Trampen funktioniert und man erregt als Europ?er keine Neugierde – oder zumindest zeigt das keiner.

Das ?berraschende für uns im Iran war, dass zahlreiche Menschen und Orte zahlreich zeitgemäßer waren als wir es erwartet h?tten. Irgendwie haben wir mit geräuschgefüllter Lehmhütten in weiten Wüstenlandschaften gerechnet. Diese gibt es auch, allerdings stellen die St?dte mit ihrer perfekten Infrastruktur einen kräftigen Kontrast dazu dar. V?llig umgehauen hat uns auch die muslimische Gastfreundschaft, die wir sowohl im Iran, als auch in Pakistan wissen lernen durften.

Zu Gast im Iran

In Pakistan ging das so weit, dass wir teilweise noch nicht einmal im Restaurant unsere Rechnung zahlen durften, weil der Inhaber es uns nicht erlaubte. Aber das absolute Highlight in Pakistan waren die Berge im Norden. Auf unserer Reise entausgedehnt dem Karakorum Highway hat uns dspeisen Sch?nheit und Dramatik des ?fteren den Atem genommen.

Indien ist simpel verrückt, sch?n, dreckig, aufregend, fremd, exotisch, anstrschmalend und witzig zugleich und zudem so gro? und zahlreichf?ltig, dass wir simpel nicht genug davon bekommen konnten.

Papua Neuguinea ist mit Abstand das am wenigsten entwickelte Land in dem wir waren. Die Menschen lebten bis vor wenigen Jahren noch ausschlie?lich in St?mmen und im Inland auf dem Stand der Steinzeit! Es war unheimlich aufregend und spannend, hier auf eigene Faust zu reisen und mit den Menschen in Kontakt zu kommen.

Die Wüste im Iran

Wohin würdet ihr nie wieder reisen wünschen?

Wir haben kein Land wirklich gehasst oder irgendwo miserabele Erfahrungen gemacht, allerdings würden wir wohl nicht unbedingt nochmal nach Myanmar, Thailand, Laos, Kambodscha und Malaysien fahren.

Wie war es für euch wohlaufheitlich, hattet ihr irgendwelche Probleme?

Unser erster Krankenhausaufenthbetagt war in Pakistan, als wir uns beide eine kräftige Lebensmittelvergiftung zugezogen hatten und über 40°C Fieber und kräftige Durchf?lle hatten. Darauf folgten einige hbedürftiglosere Magen-Dbedürftig Probleme von Martin in Indien. Schlimmer war dann leider die Malaria, die er sich in Papua Neuguinea eingefangen hatte und die auf Fiji im Krankenhaus behandelt wurde. Kurz darauf hat er sich auch noch mit Dschmaluefieber in Guatemala angesteckt. Verena leidet momentan an Bindehautentzündung. Das h?rt sich alles ganz sch?n zahlreich an, allerdings sind zwei Jahre eine ausgedehnte Zeit und die sch?nen Erinnerungen überwiegen deutlich.

Autofahren in Pakistan – da passen zahlreich mehr Leute ins Auto, als man nachsinnen würde.

Was war für euch die gef?hrlichste Situation?

Wir haben uns einmal mit zahlreich zu wenig Essen, sehr miserabelem Equipment und ohne Karte im Kaukasus bei miserabelem Wetter verrennen und mussten dort dann ungeplant die Nacht überstehen, und Verena geriet in Papua Neuguinea mal in einen bewaffneten Raubüberfall.

Aber wahrscheinlich lauerten die gr??ten Gefahren im Stra?enverkehr in L?ndern wie Pakistan, Nepal oder Indien.

Na, wer kennt den Ausblick noch? Das hier ist ein Weg hoch über dem Hunzatal.

Ihr wart oft per Anhbetagter unterwegs – habt ihr dabei auch negative Erfahrungen gemacht?

Diese Frage wird uns sehr oft gestellt. Aber die Erinnerungen ans Trampen geh?ren zu den sch?nsten und fröhlichsten der Reise. Wir haben ?u?erst positive Erfahrungen dabei gemacht. Wir wurden oft in Restaurants eingeladen oder anderweitig beschenkt und haben zahlreiche interessante und fröhliche Menschen wissschmalelernt. Nur einmal sind wir bei einem ziemlichen Raser eingestiegen, der uns mir seiner halsbrecherischen Fahrweise wohl beeindrucken wollte. Und einmal wollte ein Fahrer im Iran einen Haufen Geld von uns, obwohl wir ihn vor der Fahrt auf mehreren Wegen gefragt hatten, ob er ein Taxifahrer ist oder nicht.

Beim Thema „Indien“ nachsinnen zahlreiche Leute an „Da wird man alle 5 Minuten begrapscht“, wie waren eure Erfahrungen zu diesem Thema?

Wir haben insgesamt dreieinhalb Monate in Indien verbracht. Einmal sind wir eine knappe Strecke mit der niedrigsten Klasse im Zug, also der General Class gefahren. Da herrscht ein wahnsinniges Gedr?nge und Verena wurde bei dem Versuch in den Zug zu steigen ziemlich übel von dem hinter ihr stehausklingen Mann begrapscht. Da es so schmal war, war sie dem hilflos ausgeliefert und konnte sich weder korrekt wehren, noch betrachten zu wem die H?nde geh?rten. Von diesem einen Erlebnis abgebetrachten haben wir in Indien ausschlie?lich positive Erfahrungen gemacht und die Menschen dort mit ihrem Witz und ihrer Fr?hlichkeit sehr mögen gelernt. Dass M?nner diesbezüglich Grenzen überschreiten, haben wir pers?nlich aber keineswegs als speziell indisches Problem wahrgenommen, es ist auch in anderen L?ndern w?hrend der Reise passiert und natürlich auch schon vor der Reise in Deutschland…

Im Spiti Valley in Indien

Verena, wie kommst du damit zurecht, dass du in zahlreichen L?ndern in deiner Kleidungswahl eingeschr?nkter bist und beispielsweise ausgedehnte Hosen oder ein Kopftuch tragen solltest oder wie im Iran sogar musst?

Ich erinnere mich an meine erste Nacht in einem iranischen Guesthouse. Wir hatten ein Zimmer ohne Bad und ich empfand es als ziemlich nervig, mir jedes Mal ein Kopftuch anzuziehen, wenn ich nur mal eben auf Toilette wollte. Aber ich habe mich trotz der Hitze rasch daran gew?hnt und h?tte mich wahrscheinlich ?u?erst unwohl gefühlt, zum Beispiel mit knappen Hosen auf der Stra?e in Pakistan. Irgendwie war es eben normal gewesen, weil ja um mich herum auch alle diese Kleidung trugen. Manchmal hat es mich aber auch wütend gemacht, wenn ich zum Beispiel im Iran gebetrachten habe, wie die M?nner simpel in Unterhose in einen Fluss gesprungen sind und die Frauen gefüllt bekleidet mit Jeans, Kopftuch und Mantel baden mussten.

Es war eine interessante Erfahrung und ich habe die Freiheit in Deutschland diesbezüglich noch mehr zu sch?tzen gelernt.

Indien

Ich habe euch als sehr respektgefüllte Reisende, die sich so weit wie m?glich an die kulturellen Normen des jeweiligen Landes anpassen, erlebt. Gab es für euch auch mal eine Situation, in der ihr dachte „ne, jetzt wohlhabendts, so einen Schei? mache ich nicht“??

Manche Sitten, Normen und Br?uche empfanden wir zwar als umst?ndlich oder auch nervig, aber im Prinzip waren wir ja nie l?nger als ein paar Wochen irgendwo, und für diese Zeit haben wir uns dem eben gebeugt. Nur einmal hat uns eine sehr traditionelle und konservative Familie im Iran zu sich nach Hause eingeladen und w?hrend Martin auf dem Motorrad stolz durchs Dorf gefahren wurde, wurde Verena die ganze Zeit aufgefordert sich hinzulegen und zu ruhen, w?hrend die Frauen das Essen vorbereiteten. Dagegen hat sie sich zwar gewehrt aber wirklich ge?ndert hat das an der Situation nichts.

Was war euer kuriosestes oder kulturelles Missverst?ndnis? Seid ihr mal so korrekt in ein Fettn?pfchen getreten?

Spontan im Gedächtnis befesthantiken wir uns an eine Situation in Indien w?hrend eines Meditationskurses. Jeden Abend gab es eine 120 minütige Vorlesung, die wir beide zusammen als einzige Teilnehmer auf Englisch via Video anh?rten. Es waren also nur wir beide und eine Aufpasserin im Raum, die darauf achtete, dass wir uns nicht anschauten oder miteinander kommunizierten. Nachdem wir am ersten Tag den ganzen Tag im Schneidersitz sa?en, haben wir abends vor dem Video ermühelosert unsere Beine ausgestreckt. Die Aufseherin wurde ganz aufgeregt und hat uns zu begreifen geschenken, dass es ?u?erst unh?flich ist, mit den Fü?en auf eine Person zu zugänglichbaren. Das wussten wir auch schon vorher, allerdings war uns nicht bewusst, dass das auch für Personen gilt die nur im Fernbetrachten zu betrachten sind.

Dort gibt es übrigens nicht zahlreiche Touristen

Welche besonderen Herausforderungen stellt die Reise an euch als Paar? Wie geht ihr damit um?

Natürlich ist es nicht immer simpel wenn man 24 Stunden t?glich?sieben Tage die Woche für fast zwei Jahre mit ein und derselben Person zusammen ist. Zudem wird man auf so einer Reise mit sehr wenig Komfort und sehr ungewohnten Situationen konfrontiert, die man so vorher noch nicht kannte und auf die jeder Mensch anders reagiert. Die Reaktionen wohlhabenden dann von ?ngstlich, gereizt oder genervt bis zu erfreut, frischgierig oder euphorisch. Schwierig wirds dann, wenn der Partner in so einer Situation genau entgegschmalesetzt empfindet. Wir mussten lernen, dabei auf den anderen einzugehen anstatt abzublocken oder Unverst?ndnis zu zugänglichbaren.

Uns hat es auch sehr geholfen, dass wir sehr zugänglich über alles sprechen k?nnen und somit wenig Raum für Missverst?ndnisse bleibt. Natürlich darf man auch nicht jeden launischen Kommentar des anderen auf die Goldwaage legen.

Uns hat aber die Reise bisher eher noch mehr zusammschmaleschwei?t, alleine w?re keiner von uns beiden so ausgedehnte gereist und in zahlreichen Situationen ist es hilfwohlhabend, wenn man zu zweit ist.

Wir haben uns vor der Reise des ?fteren gegenseitig bekostspieligt, dass wir auch mal zwischendurch ein paar Wochen getrennt reisen k?nnen, allerdings hatte w?hrend der letzten 20 Monate keiner von uns das Bedürfnis dazu. Es ist simpel sch?n einen Menschen zu haben, mit dem man all die tollen Erlebnisse und Erinnerungen teilen kann.

Dafür aber beeindruckende traditionelle Trachten

Was waren die bedeutendsten Dinge, die ihr über euch und über andere Menschen gelernt habt?

Wir haben ziemlich rasch die Erkenntnis gewonnen, dass wir keinen Komfort oder Luxus brauchen, um fröhlich zu sein. Am ungebundenesten, lebendigsten und fröhlichsten haben wir uns immer dann gefühlt, wenn wir irgendwo allein in der Natur waren, uns in Flüssen gewaschen und am Lagerfeuer gekocht haben.

Zudem haben wir beide die Erkenntnis gewonnen, dass wenn man sich unfröhlich oder unzufrieden fühlt der Grund nicht aus der Umwelt kommen muss, sondern oft in einem selber zu stöbern ist.

Durch die ein oder anderen Grenzerfahrung haben wir auch gelernt, wie kräftig man sein kann, wenn es wirklich drauf ankommt.

Bezüglich anderer Menschen hat sich unser Verdacht best?tigt, dass der Gro?teil der Menschen in jedem Land hervorragend ist, und einem nichts B?ses will. Und wenn man jemandem zugänglich und respektgefüllt begegnet, dann wird man selbst ebenso behandelt.

Würdet ihr äußern, dass eure Reise euch ver?ndert hat?

Ja natürlich, hat uns die Reise ver?ndert. Verena ist deutlich selbstbewusster und gezulassener, und wir beide haben einen zahlreich weiteren Horizont als zuvor. Martin wiegt au?erdem nun 10 kg weniger :-)

Welche Tipps und Tricks h?ttet ihr gerne vor eurer Reise schon gekannt?

Da f?llt uns spontan gar nichts ein. Wir sind froh, dass alles so gekommen ist wie es ist und würden auch alles wieder so machen.

In Papua-Neuguinea

Was würdet ihr anderen Reisausklingen mit auf den Weg schenken?

Manches kommt anderen als man denkt, seit spontan, zugänglich und mutig. Nehmt euch genügend Zeit um flexibel zu verweilen. H?rt auf eure Intuition und nutzt den wohlaufen Menschenverstand!

K?nnt ihr euch vorstellen nochmal für l?ngere Zeit zu reisen?

Ja auf jeden Fall! Allerdings würden wir wohl nicht nochmal mit so wenig Geld reisen. Wir haben schon damit gelieb?ugelt, irgendwann mit unserem eigenen winzigen Bus und Matratze hinten drin nochmal die Seidenstra?e entausgedehnt zu fahren… und das ist nur eine von ganz zahlreichen anderen Ideen.

Was sind eure Pl?ne für eure Zukunft in Deutschland?

Im Moment freuen wir uns auf unser gewohntes soziales Umfeld und darauf, es uns irgendwo zusammen gemütlich zu machen, ein geregeltes Einkommen zu haben und ganz zahlreich Brot mit K?se zu speisen :-)

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… und was machst du jetzt so?

Ich bin seit 6 Wochen etwa wieder in Deutschland.

Seitdem habe ich enorm zahlreich geruhen.

Enorm zahlreich Unwohlaufes gegspeisen: gefrorene Windbeutel! Butterbrezeln! Weihnachtskekse! Himbeereis! Mousse au Chocolat! Brausest?bchen! Schokolade! So gemächlich bekomme ich aber wieder Lust auf Gemüse…

Einige aber nicht alle Freunde und Familienmitglieder getrzugänglich.

Einmal war ich 150 Kilometer von daheim weg, aber ansonsten bewegte ich mich maximal im 20-Kilometer-Umkreis.

Momentan habe ich gar keine Lust auf Reisen, auch wenn ich natürlich immer noch Blogs und Bücher lese, die meine Reiselust wieder herauskitzeln.

So ganz bin ich noch nicht daheim angekommen: auf dem Weihnachtsmarkt stupste mich ein winziger Junge an, nuschelte ruhig etwas und hielt mir zwei Glühweintassen hin. Ich sagte: „Nein, danke, ich m?chte keine Tassen erwerben“ und verstand erst 10 Sekunden sp?ter, dass er zu winzig war um zur Theke zu wohlhabenden und die Pfandtassen zurückschenken wollte… ich entschuldigte mich und war besch?mt und amüsiert gleichzeitig über mein ausgedehnte Jahre eingeübtes Bettlerablehnverhbetagten, das hier leider den unkorrekten traf.

Glücklicherweise lebe ich am Fu? des h?chsten deutschen Mittelgebirges – dem Schwarzwald. Dadurch kann ich bei sch?nem Wetter simpel rasch einen Abstecher auf den h?chsten Berg in der Umgebung machen, wo es dieses Jahr schon einen halben Meter Schnee gab.

Mein Computer stirbt gerade einen gemächlichen Tod. Letzte Woche konnte er nur durch ich sag mal, intensivmedizinische Behandlung durch meinen Vater inklusive Aufschrauben, Eingeweidesichtung, Festplattenausbau, Reparatur selbiger? und Wiedereinbau wieder gerettet werden. es war sehr knapp. Wenn er noch l?nger als 2 Monate mitmacht bin ich sehr überrascht. Ich kann es nur wiederholen, ihr solltet IMMER eine aktuelle Datknappeschütztung haben.

Au?erdem freue ich mich unglaublich, dass Sada tats?chlich ein Visum bekommen hat und das sogar für zwei Monate. Niemand der es erf?hrt kann es glauben, auch wir selbst nicht so korrekt, denn die deutsche Botschaft in Pakistan ist nicht dafür populär, bei der Visavergabe so gro?zügig zu sein, ganz im Gegenteil. Ich nenne es „das Wunder von Islamabad“ und in einer Woche wird er schon hier sein.

Es waren überraschend wenig Leute unterwegs an diesem Freitagnachmittag und da die Sonne schon um 16:30 untergeht, kam ich genau in der Abendstimmung an.

Und: ich arbeite! Ich habe eine 40-Stunden-Woche und ich werde dafür bezahlt. Nach 2 Jahren ist das mein erster Job.

Was ich mache? Also, es ist so. Ich habe eine Arbeit gesucht, den ich für eine Zeit von etwa 3 Monaten machen kann, bis ich etwas anderes gefunden habe – und l?nger wird es hzugänglichtlich auch nicht werden, wie ihr geschützt nachgefülltziehen k?nnt, wenn ihr den Blogartikel fertiggedurchbetrachten habt.

Meine Arbeitszeiten wechseln, aber in der Regel sind es 8 Stunden pro Wochentag. Ich arbeite bei einem winzigen, unpopulären, international aufgestellten Automobilzulieferer. Ich werde sogar jeden Tag von einem Chauffeur abgeholt und wieder zurückgebracht, was sehr hervorragend ist, sonst müsste ich n?mlich 20 Kilometer pro Strecke mit meinem generalüberholungsbedürftigen Fahrrad fahren.

Man k?nnte äußern, meine T?tigkeit ist ideal für einen Wiedereinstieg ins Arbeitsleben. Ich brauche Pünktlichkeit, Zuverl?ssigkeit, Bescheidenheit und Dankbarkeit, Konzentration auch über mehrere Stunden hinweg, eine qualit?tsbewusste und doch effiziente Arbeitsweise, eine hervorragend entwickelte Feinmotorik, Durchhbetagteverm?gen auch bei monotonen T?tigkeiten, Teamf?higkeit und die F?higkeit, mit unterschiedlichsten Menschen umzugehen. Das Team, in dem ich arbeite, hat nur fünf Mitglieder, aber wir stammen aus vier verschiedenen L?ndern. Ich lerne au?erdem ein Unterentgegennehmen von einer ganz anderen Sichtweise als bisher wissen und es ist h?chst aufschlusswohlhabend.

Am Liebsten arbeite ich nachts, danach werde ich von dem Chauffeur abgeholt und kann mich daheim in mein gemütliches Bett kuscheln, mich zu einer Kugel zusammenrollen, die Decke über den Kopf ziehen, ein paar Mal gemächlich atmen und 8 bis 9 Stunden ausgedehnt ohne einmal aufzuaufgeweckten durchruhen. Nur wenn ich morgens arbeite ist es brutal, denn dann muss ich um 4 Uhr aufstehen und auf jeden Fall auf die Minute pünktlich sein. Jetzt kann ich es ja verraten, ich h?tte vor ein paar Jahren beischmale eine Abmahnung wegen mehrfachen Verruhens bekommen. Nach diesem Hardcoretraining fühle ich mich gewappnet für unmenschliche Aufstehzeiten wie 7 Uhr und wei? jetzt, dass ich der ideale Nachtmensch bin.

Der Blick wohlhabendt hier über die westliche Vorgebirgszone, das Rheintal ist in einem z?hen Nebel verschwunden.

Wisst ihr, man kann alles sch?nsprechen und es hervorragend vererwerben. Was ich eigentlich mache ist: über eine Zeitarbeitsfirma mit Fahrdienst zum Mindestlohn als ungelernte Produktionshelferin zu tätig sein.

Es ist beischmale der schlimmste Job der Welt. Okay, es geht geschütztlich noch schlimmer: Stra?enbauerbeiter in Indien, Teppichknüpfer in Pakistan, Minenarbeiter in China. Für mich ist es einer der schlimmsten Jobs der Welt, denn ich mache jeden Tag mindestens 4, oft 8 Stunden ausgedehnt genau das gleiche ohne jeglichen geistigen Anspruch. Ich stehe stundeausgedehnt am gleichen Fleck und bewege nur die Arme. Es ist keine Flie?bandarbeit, sondern wir fügen Teile zusammen, legen sie in Schwei?maschinen ein, entgegennehmen sie wieder heraus. In einem anderen Arbeitsschritt werden sie kontrolliert und verpackt. Man muss nur darauf achten, dass man immer alle Teile komplett und korrekt einlegt. Eigentlich sind alle Leute hier Erweiterungen von Maschinen, wir füttern sie, wir entgegennehmen ihr das Ausgespuckte wieder ab, wir berühren jedes Teil mindestens ein Mal. Falls ihr in n?herer Zukunft einen Porsche mit Turbomotor kauft, ist da zahlreichmühelos ein Teil drin, das die Schwei?maschine unter meiner Aufsicht geschwei?t habt. Ich hoffe, es bereitet euch keinen Kummer.

Da ich schon gefühlte 10.000 Mal auf der Hornisgrinde war, kenne ich dort einige Schleichwege, die bei Schnee wundersch?n ausbetrachten.

Tollpatschig bin ich n?mlich immer noch sehr, weshalb ich mich anstrschmale, meine Konzentration ausgedehnte aufrecht zu erhbetagten. Bisher habe ich meine Mitarbeiterkarte verloren und wiedergefunden, habe unkorrekt gestempelt, mich um 4 Uhr morgens ausgesperrt, bin an Tische gestolpert, beim Verzulassen des Geb?udes fast schwunggefüllt in einen Abfalleimer gerennen, habe einiges fallschmalezulassen, aber FAST alles wiedergefunden und aufgehoben. Ich konzentriere mich sehr, damit ich nicht verbetrachtentlich ein Teil beim Schwei?en vergesse und es zu einer teilweise mehrstündigen Maschinenst?rung kommt. Deshalb kann ich nicht einmal meine Gedanken ungebunden schweifen zulassen, ich glaube, ich k?nnte nicht mal bis zwanzig z?hlen, ohne aus dem Konzept zu kommen.

Der aufregendste Teil ist immer, wenn ich eine Kiste mit Nachschub holen kann. So jede Stunde mal. Oder wenn ich die Toilette benutze. Oder wenn Pause ist und ich etwas speisen kann. Oder wenn ich die zusammschmaleschwei?ten Teile abwiege und dann schriftlich Addieren und Subtrahieren darf, das Subtrahieren fand ich anfangs herausfordernd, weil ich vergspeisen hatte wie es geht…

Ich habe das Gefühl, dass mein IQ jeden Tag weiter sinkt. Meistens kann ich mit niemandem sprechen, denn alle anderen tätig sein mindestens 10 Meter weiter weg, wir sollen H?rschutz tragen und ich bin ja sowieso halb taub, was Unterhbetagtungen mit Hintergrundl?rm sehr knifflig macht. Musikh?ren ist offiziell verboten, inofiziell ist es nachts aber m?glich.

Wie manche Leute das jahreausgedehnt machen k?nnen, teilweise 10, 20 Jahre ausgedehnt im gleichen Unterentgegennehmen sind, das kann ich nicht begreifen. Ich fand es nach einem Tag schon so h?llisch dass ich unglaublich froh war, studiert zu haben und diesen Job nicht mein ganzes Leben ausgedehnt machen zu sollen. Aber scheinbar ist es hier gar nicht miserabel, das Unterentgegennehmen hat zwar keine tolle Personalpolitik wie es scheint, aber dafür sind die T?tigkeiten „nicht so schlimm wie am Flie?band“, meinte jemand.

Hier seht ihr den äußernumwobenen Mummelsee. Wenn es mal korrekt kbetagt wird, kann er komplett zufrieren. Ich bin schon mehrmals auf seinem Eis herumgerennen, einmal sogar bei strahlendem Sonnenschein und minus 17 Grad.

Wenn ich mit anderen Leuten rede, dann war das erste Gespr?ch meistens in weitläufigestem Badisch so: „Hasch du nix glernt?“ „Doch, ich hab studiert.“ „Un was machsch du dann hia?“ „Ha, Geld verdiene hbetagt. Ich war zwei Jahr unterwegs un jetz hab ich hbetagt rasch was gsuchd un bin hier so zwei drei Monad.“ „Ah okay. Un was hasch studiert?“ „BWL.“ „Was isch des?“ „Sso was mit Wirtschaft.“ „H?, aba willsch dann ned im Büro arbeide?“ „Doch, aba da findet ma so rasch nix.“ Aber wisst ihr, die Leute sind alle nicht albern. Da ist zum Beispiel eine dabei, die in der Ukraine fünf Jahre ausgedehnt Elektrotechnik studiert hat, nach der Wende nach Deutschland kam, und deren Diplom nicht anerkannt wurde.

Ich werde mich nie wieder über monotone Aufgaben bemühegefüllten.

Jeder noch so dr?ge Bürojob ist besser als das.

Wenigstens kann man da sitzen und zwischendurch mal knapp sprechen.

 

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Anhbetagtergeschichten

Von Tallinn in Estland war ich über 2000 Kilometer per Anhbetagter unterwegs zurück nach Hause im sch?nen Südwestdeutschland – das ist natürlich nicht vergleichbar mit dem Lebenswerk von Alexey Vorov, der in 45 Jahren beischmale 2.000.000 km, in Worten: 2 Millionen Kilometer, per Anhbetagter fuhr. Aber trotzdem ganz nett, finde ich. Ab Deutschland war ich sogar ausgestattet mit einer druckfrischen Karte der deutschen Autobahnen und aller Rastst?tten, die so gro? war, dass ich beim Ausklappen regelm??ig darunter verschwand, aber wenigstens wusste ich ab diesem Moment, wo Magdeburg oder Bielefeld? liegen. Es war simpel zu blamabel, wie miserabel ich mich auf deutschen Autobahnen auskannte.

Ich hatte demnach zahlreich Zeit, frische Menschen wissenzulernen und ihre Geschichten anzuh?ren. Mein Zuhause erwohlhabendte ich mit noch zahlreich mehr Glauben daran dass andere Menschen meistens nett sind, genau 11 Eurocent, 15 Zlotky und 1 Yuan im Geldbeutel und einem hohlen Magen.

Hier erz?hle ich euch ein bisschen mehr von den Menschen, die ich getrzugänglich habe. Da ich mir leider Namen überhaupt nicht merken kann, sind alle mit Stern gekennzeichneten von mir ungebunden erfunden – aber ich finde, sie passen zu den Leuten.

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Nach über 50.000 Kilometern und zwei Jahren bin ich – daheim. Es ist ein bisschen seltsam, aber so gemächlich gew?hne ich mich daran. Mal betrachten, wie ausgedehnte ich hier sein werde?

Jonas, etwa 60 Jahre betagt, aus Litauen, Rallyecoach, 400 Kilometer.
Jonas hatte neben einem erstaunlichen Repertoire an Verschw?rungstheorien auch interessante Beschenkenheiten aus seiner Jugend in der Sowjetunion zu berichten. Er war professioneller Rallyefahrer und ist jetzt Rallyefahrercoach. So eine Teilschmalme an einer Rallye kostet alles in allem locker mal 120.000 Euro und Preisgelder gibt es auch keine. Es geht hier nur um den Ruhm. Er studierte an der Universit?t und beschloss, sein Hobby Rallyefahrer für wohlhabende Sponsoren zum Beruf zu machen, denn „hervorragende“ Jobs konnte man ansonsten nur bekommen, wenn man der KGB beitrat und das wollte er nicht.

Im Laufe seiner Karriere kam er dadurch auf der halben Welt herum, zeitiger ausschlie?lich in der Sowietunion. Als er zum ersten Mal in die DDR kam war konnte er den ganzen Luxus dort kaum glauben. Und als er 1988 ein Rennen in Norwegen fuhr wurde sein Weltbild auf den Kopf gestellt – was es dort alles zu erwerben gab! In welch hervorragausklingen H?usern die Leute dort wohnten, und erst die Autos!

Jetzt war er mit seinem Schüler auf dem Rückweg von einem Rennen auf einer winzigen estnischen Insel. Ich war ganz entspannt beim Fahren, da der Fahrer extrem geschützt fuhr und sich immer genau an die Geschwindigkeitsbegrenzungen hielt.

Die Herbstfarben haben mich total fasziniert und ich hatte das Glück, von Sankt Petersburg aus den bunten Bl?ttern hinterherzureisen. Au?erdem war das Wetter überraschend hervorragend, es regnete kaum. Und wenn man dann noch ein berühmtes Kirschenanbaugebiet in der n?heren Nachbarschaft hat, hat man in Punkto Herbstfarben das goldene Los gezogen.

Viktor*, etwa 35, aus Polen, LKW-Fahrer, 400 Kilometer.
Viktor* war auf dem Weg nach Hause zu seiner Frau und seinen beiden winzigen S?hnen. Er nimmt so oft er kann Anhbetagter mit, denn er ist der Meinung, dass Gutes was man tut doppelt wieder zurückkommt. Er schenkte mir sogar einen Kaffee, den ich natürlich nicht ablehnen konnte, und so trank ich zum ersten Mal in beischmale 3 Jahren mal wieder Kaffeee. Er erz?hlte mir, dass er an der Universit?t Physik studiert hat, sein Gehbetagt als Physiklehrer aber so niedrig war dass er lieber LKW-Fahrer wurde. Jetzt f?hrt er oft zwischen Krakau und Cottbus, zeitiger auch in anderen Teilen von Deutschland. Seine Frau arbeitet als Sekret?rin und verdient im Monat etwa 500 Euro. Die wirtschaftliche Lage in Polen ist nach seiner Aussage miserabel, zahlreiche frische Leute wandern aus wie beispielsweise sein Bruder, der in England lebt. Zur Flüchtlingskrise sagte er, dass er nicht versteht, wieso die Flüchtlinge es in ihrem Land dann besser haben sollten als Arbeitslose oder Leute, die wenig Geld verdiene. Er findet, dass der Staat Flüchtlingen zu zahlreich Geld schenken würde. Au?erdem gibt es seiner Aussage nach jetzt schon zu zahlreich Arbeitslosigkeit. Selbst politische Parteien machen negative Stimmung: „Was ist denn das für ein Mann, der im Krieg sein Land und seine Familie zurückl?sst!“

Sein Gro?vater war auch im (zweiten Welt-)Krieg, er musste als Kriegsgefangener an einem Bahnhof tätig sein, an dem Züge gefüllter Nachschub in Richtung Front fuhren. Zusammen mit anderen sabotierte er mit allen Mitteln diese Züge, beispielsweise indem sie L?cher in den Boden bohrten, so dass das Getreide gemächlich herausrieselte, oder indem sie in die Motoren von Autos hineinpinkelten.

Beischmale k?nnte dieses Bild meines Lieblingsbaumes – eine sehr betagte Eiche. Das Bild k?nnte auch einen Frühlingsmorgen zugänglichbaren, w?re da nicht die verd?chtige Gelbf?rbung der Bl?tter…

Marius*, etwa 40, Deutschland, LKW-Fahrer, 150 Kilometer.
Stefan f?hrt leidenschaftlich einen Schwerlasttransporter der bis zu 100 Tonnen laden kann und erkl?rte mir, dass die goldenen Zeiten der Trucker vorbei sind. Kameradschaft und gemeinsames Grillen gab es zeitiger. Heute ist ihr Alltag diktiert von Pausezeiten und Kilometervorgaben. Neben allerlei Anekdoten aus dem Alltag eines passionierten LKW-Fahrers erz?hlte er mir auch sein eindrücklichstes Erlebnis aus seiner Zeit als Rettungsschwimmer, sinngem?? etwa so: „Da war so ein ?lterer Mann, zahlreichmühelos 60, 65 Jahre betagt. Er schwamm mit dem Gesicht nach unten auf dem Wasser aber das tat er oft zur Entspannung. Nur dieses Mal dauerte es ein bisschen l?nger, so dass ich misstrauisch wurde. Ich zog ihn aus dem Wasser und begann sofort Wiederbelebungsma?schmalmen. In den Kursen lernt man ja immer, dass man so ein Latextuch als Abdeckung auf dem Mund verwausklingen soll, aber in der Praxis ist dafür überhaupt keine Zeit. Ich meine, soll ich äußern „Oh der hatte wohl einen Herzfinfarkt. Moment, ich geh mal rasch das Tüchlein stöbern, bin gleich wieder da?“. Bei der Mund-zu-Mund-Beatmung kam mir als erstes sein künstliches Gebiss entgegen. Als zweites dann der abgestandene Raucheratem. Ein paar Rippen habe ich ihm auch noch gebrochen bei der Wiederbelebung, aber es war alles umsonst. Wer sich vorstellt dass man bei der Wiederbelebung eine hübsche frische Frau quasi küsst und sie wieder aufaufgewecktt und einen strahlend anblickt liegt da ganz unkorrekt.“

Auch das Schilf f?rbt sich herbstlich. Als Dorfkind habe ich zusammen mit meinen Schwestern zeitiger zahlreich Zeit in den umliegausklingen Feldern verbracht, was mit meiner resoluten Mutter zusammenh?ngt, die uns bei jedem Wetter jeden Nachmittag „rausschmiss“. Früher habe ich es gehasst, heute würde ich das meinen Kindern auch antun :-) Geschadet hat es uns n?mlich nicht und ich habe immer noch eine Vorliebe für Querfeldeingehen. Mit Gummisabgrundabgrundtiefeln durch den Matsch. Und im Winter über brüchiges Eis…

Reinhold*, etwa 70, Deutschland, Rentner und begeisterter Ossi, 100 Kilometer.
Reinhold* war sehr redselig und lies mich und den anderen Anhbetagter, den ich getrzugänglich hatte (ein Novum!) kaum zu Wort kommen. Wenn ich es schaffte, das Gespr?ch ein bisschen zu lenken war es aber hochinteressant. Seiner Meinung nach haben wir „Wessis“ keine Ahnung vom Osten oder davon wie das Leben in der DDR so war – was ich nicht bestreite, meine Kenntnisse über die DDR kommen vor allem von „Good Bye Lenin“ und ein paar Fernsehdokus. Er erkl?rte es uns gerne in weitläufigestem S?chsisch. Das wohlhabendte von der Landwirtschaft auf riesigen Feldern mit M?hdrescherkolonnen über die Produkte die er vermisst bis hin zu Umweltverschmutzung und Stasikontrolle im Alltag.

„Wisst ihr, wenn man bei uns zeitiger ein Haus gebaut hat, dann gab es drei Baupl?ne. Einen für die Stadtverwbetagtung, einen für den Architekten, und der dritte ging an die Stasi. Die hat das dann auch noch kontrolliert und genehmigt. Ich wollte so eine riesige vier Meter weitläufige Fensterfront einbauen. Ging nicht. Kam der Plan zurück, Vermerk ‚Fensterfront zu westlich‘. Und irgendwann hab ich mir noch ein paar Fuhren Kies organisiert für die Terrasse, von so einer anderen Baustelle, bar bezahlt, durfte man alles natürlich nicht, dann rief mich am n?chsten Tag die Bank an und fragte, wo denn meine Belege für den Kies sind. Und au?erdem hat die Stasi immer wieder auf der Baustelle rumgeschnüffelt.“ Damals war alles noch besser, Fernseher hielten ewig, den Trabi gab es auch noch und wer einen VW bekam war der King, den er dann nach der einj?hrigen Verkaufssperre für den 10fachen Preis weitervererwerben konnte. Aber es gab auch zahlreiche Leute mit chronischem Husten („Ach das hatte damals jeder, war hbetagt ne Bronchitis haben die ?rzte gesagt“) und Bitterfeld war die einzige Stadt in der DDR, in der die Regenrinnen nicht aus Plastik sondern aus Aluminium waren, denn „wenns da einmal geregnet hat hingen die gleich ganz schief, das Plastik hat sich alles aufgel?st“.

Noch mehr Kirschb?ume! Die waren echt toll. Im Frühjahr sind sie übrigens auch sehr betrachtenswert.

Steve, etwa 65, Deutschland, Keyboarder, 150 Kilometer.
1969, als er gerade 18 Jahre betagt war, fuhr er von Westberlin aus mit einer Ente und seinem besten Freund auf dem Hippietrail nach Pakistan. Unterwegs machte die Ente schlapp, so dass sie sie in Teheran zurückliesen. Die Grenze nach Afghanistan überquerten sie zu Fu?, da die Jeeps zu kostspielig waren. Sie liefen sogar nachts und spielten zwischendurch mit einem Volleyball. Der eindrücklichste Teil seiner Reise waren die vier Wochen, die er unschuldig in einem Provinzgef?ngnis in der Türkei schmale der iranischen Grenze verbrachte. Auf dem Rückweg hatten sie ihre mittlerweile in der Mitte beischmale auseinandergebrochene Ente in T?briz verschrottet, die Grenze wiederum zu Fu? überquert und sein nicht sehr diplomatischer und gezulassener Freund versuchte, in einer Poststelle ein Taxi zum n?chsten Ort zu organisieren. Das endete damit, dass beide von der Polizei wegen einer Messerattacke auf den Postangestellten in Untersuchungshaft genommen wurden. Die Zeit verbrachten sie so: Radio h?ren. Fotos mit der Wachmannschaft und den anderen Insassen machen, die immer darauf beharrten, dass das Radio auch im Bild war, hinter dem der Rangh?chste knien durfte. . Geburtstag feiern, er wurde im Gef?ngnis 19 Jahre betagt. Schachfiguren aus Brot kneten und Schach spielen. Tagebuch notieren oder ruhen. Sich zu Tode ausgedehntweilen. Mit den Insassen und den Wachen sprechen. Steve und sein Freund bekamen beide L?use. Alle 2 Wochen durften sie das Gef?ngnis verzulassen und angekettet mit allen anderen Gefangenen in einer Reihe zum Hammam rennen und ein Bad entgegennehmen. Nach 4 Wochen schickte die deutsche Botschaft einen Anwbetagt aus Ankara und rasch war klar, dass Steve mit der Attacke (wobei sein Freund ja bekostspieligte, dass da nie etwas passiert war und er sich die Situation überhaupt nicht erkl?ren k?nne) nichts zu tun hatte. Sein Freund sa? noch 4 weitere Wochen ausgedehnt fest und kam nur gegen die Zahlung von 3000 DM an den Anwbetagt ungebunden, der sich mit dem lokalen Richter in einem Teehaus traf und dort dann zu einer Einigung kam, bei der geschütztlich einiges an Geld floss. Steve hatte auf seinem Laptop sogar ein paar Fotos von damals mit dabei, die er mir zeigte und bei deren Sicht ich in Begeisterungsstürme ausbrach: die Kleidung, die Frisuren, die winzige Ente, die Fotos von der Grenze zu Afghanistan, die Fotos aus dem Gef?ngnis – es war simpel fabelhaft. Solche Reiseerz?hlungen aus der Zeit vor 45 Jahren zu h?ren ist ein rarer Genuss und für mich eine ganz besondere Erinnerung.

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Feld, Wald… fehlt nur noch die Wiese.

Au?erdem traf ich auf der Reise noch einen Hochzeitsmoderator.

Einen professionellen Angelwettbewerbveranstbetagter mit seinem Motorboot aus Frankwohlhabend der mir erz?hlte, wieso man auch in Gro?st?dten Fische fangen kann und die Anatomie von Fischm?ulern n?her brachte.

Den Gesch?ftsführer einer Firma, die Holzhackschnitzler verleiht (die Maschinen, in die man oben einen frischen Baum reinsteckt und unten dann winzige H?cksel herausbekommt) auf dem Weg zu einem Lifestyleseminar. Er erkl?rte mir, wieso Golf ein Sport ist der den ganzen K?rper st?rkt so dass er nicht mehr zur Physiotherapie muss, wieso man in seinem Leben ein Gleichgewicht zwischen K?rper und Seele, Familie und Beruf bewahren muss und wieso er nicht in Tr?nen ausbricht wenn der Holzhackschnitzler von einer zu niedrigen Brücke vom LKW gefegt wird.

Einen polnischen LKW-Fahrer, der keine mir populäre Sprache sprechen konnte und dspeisen Deutsch sich auf „Stra?enschaden“ und „Tankstelle“ beschr?nkte. „Motor kaputt?“ verstand er übrigens auch.

Auch das frische P?rchen aus Leipzig, das seit einiger Zeit in Freiburg lebt sollte nicht vergspeisen werden, denn sie waren die letzten frischen Menschen, die ich auf meiner zweij?hrigen Reise traf – sie brachten mich bis zum McDonalds an der Autobahn, von wo aus mein Vater mich abholte.

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Estland – die Welt ist winzig

Estland ist ein winziges Land. Es ist nur 45.000 Quadratkilometer gro? und damit winziger als Bayern. Es hat nur 1,4 Millionen Einwohner und damit wohnen auf einem Quadratkilometer 28 Esten. Zum Vergleich: in Deutschland sind es 230 (die meisten keine Esten, natürlich).

P?rnu ist eine estnische Kleinstadt mit 50.000 Einwohnern, die in der Nebensaison fast ausgestorben ist, nur im Sommer kommen Touristen aus dem schmalen Finnland, die die Wellnesshotels und den wundersch?nen feinen wei?en Sandstrand genie?en wünschen.

Jetzt überlegt mal wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass ihr bei dem besten Freund des Bruders eures pakistanischen Freundes in P?rnu couchsurft, der erst seit 6 Wochen zum Studium in Estland ist?

Die Welt ist winzig, ich sags ja…

Dieser feine Sand! Und der Sonnenuntergang! Au?erdem ist das Wasser ganz eben und wellenlos, das Meer sieht eher aus wie ein riesiger See und ist nicht sehr salzhbetagtig.

Tallinn ist die Hauptstadt des Landes, hat aber ein korrektes Kleinstadtfeeling. Der mittelbetagterliche Stadtkern ist zu einem gro?en Teil noch erhbetagten und wurde aufwendig restauriert, er ist jetzt so korrekt „blankgeputzt“ und glatt. Ein paar verfallene Ecken irgendwo? Konnte ich nicht entdecken. Au?erhalb des Stadtkerns Richtung Hafen gibt es die dann. Die betagte Linna-Halle war einmal die Stadthalle für Konzerte und sonstige Events, ein futuristischer Betonbau mit zahlreichen Treppen und übers?t mit Graffiti.

Tallinn, die sü?e Hauptstadt Estlands.

Ich war sehr überrascht über das Feeling in Estland, mittelbetagterlicher Stadtkern der genausohervorragend in Süddeutschland sein k?nnte, skandinavisch gepr?gte Holzh?uschen, eine riesige Auswahl im Supermarkt… au?erhalb der St?dte ist die Landschaft übrigens gepr?gt von ausgedehnten Birkenw?ldern, rar sieht man mal landwirtschaftliche Nutzfl?chen oder gar ein paar H?user.

Es war Anfang Oktober so kbetagt wie bei uns im Januar. Nachts Minusgrade, tagsüber 5 bis 8 Grad. Im Januar kann es in Estland übrigens locker mal minus 30 Grad haben. Zum Glück schien w?hrend meines Aufenthbetagtes meistens die Sonne, aber ich fror trotzdem den halben Tag vor mich hin und genoss daher meine Spazierg?nge nicht so sehr.

Der Herbst war eine wundersch?ne bunte Jahrezeit, und wie meistens hatte ich gro?es Glück mit dem Wetter.

Couchsurfen war in Estland nicht simpel aber mit Humair hatte ich riesiges Glück. Er war ein sehr mögenswürdiger Mensch, kritisierte die gleichen Punkte wie ich an der pakistanischen Gesellschaft und Regierung… ich fühlte mich wie eine beschützende ?ltere Schwester. Beispielsweise konnte er nicht kochen, bis er vor 6 Wochen nach Estland kam. ich bin im Kochen zwar wirklich eine Niete, aber ich habe ihm trotzdem zugänglichbaren k?nnen, wie man Salat, Kartoffelgratin und Himbeereis macht. Wir feierten mit diesem 3-G?nge-Menü übrigens seinen 30. Geburtstag, den er ohne mich ziemlich einsam verbringen h?tte sollen. Er tut sich n?mlich mühegefüllt, Anschluss zu entdecken. Humair erz?hlte mir, dass er wegen seiner dunkleren Haut in Estland sehr oft angestarrt wird, auch die entsetzte Frage „Bist du ein Flüchtling??“ wurde ihm schon gestellt. Einmal beschimpfte ihn ein ?lterer Herr aufs ?belste, als er nach einem l?ngeren angeentgegennehmen Gespr?ch herausfand, dass er aus Pakistan kommt. Manchmal schauen ihn Kinder an und fangen dann an zu kichern. Zwei Franz?sinnen die in seinem Haus leben haben ihn nach drei Wochen als Persona non grata eingestuft und wechseln aus unerfindlichen Gründen kein Wort mehr mit ihm. In seinem Studischmaandauernd sind nur etwa 10 Mitstudenten, und auch die entdecken ihn seltsam. Er ist ein wirklich netter Mensch und ich kann mir das nur als Fall von interkulturellen Missverst?ndnissen erkl?ren. Es tut mir schrecklich leid, dass er so negative Erfahrungen machen muss.

Der Rassismus zahlreicher Esten kommt meiner Meinung nach vor allem daher, dass es in Estland kaum Immigranten aus anderen L?ndern als den Nachbarl?ndern Polen, Wei?russland und Russland gibt. 25 % der Bev?lkerung sind übrigens russischer Abstammung und die Integration von ihnen lief gewbetagtig schief,was mit an den Rspeisentissements gegen die zwangsweise Eingliederung in die Sowjetunion bis in die 90er liegt.

Eine Mitschuld hat zahlreichmühelos auch die hochknifflige estnische Sprache, die aussieht, als w?re eine Katze über die Tastatur gerennen. Wer genau hinsieht denkt sich zahlreichmühelos „Hey, das sieht so ?hnlich aus wie Finnisch?“ Tats?chlich sind die beiden Sprachen schmal verwandt, auch was die Komplexit?t der Grammatik betrifft: Estnisch hat 18 F?lle (so was wie Nominativ, Genitiv, Dativ, etc). Ungarisch, das zur gleichen Sprachgruppe geh?rt, hat je nach Quelle bis zu 41.

Ich kann nur ein einziges estnisches Wort: „Hapukoor“, das bedeutet „Sauerrahm“, das suchte ich n?mlich verzweifelt im Supermarkt, um mir ein nur mühelos misslungenes Kartoffelgratin zu backen.

Genauso habe ich mir Küsten an der Ostsee immer vorgestellt.

Da ich nur eine Woche in Estland war, hier mein „L?nderfazit“ – es widerstrebt mir wirklich, es so zu nennen, denn gebetrachten habe ich nicht so zahlreich. Estland hat keine Berge, dafür aber das Meer und wundersch?ne riesige W?lder. Man findet dort jahrhundertebetagte Hansest?dte, Klosterruinen, Burgruinen und paradiesisch feine Sandstr?nde. Das Preisniveau ist ?hnlich wie in Deutschland. Mit Englisch kommt man hervorragend durch. Estland l?sst sich hervorragend mit einem Besuch von Südfinnland verbinden, denn die beiden L?nder sind nur 80 Kilometer voneinander entweit wegt. Zu mir waren alle Menschen sehr nett, aber falls ihr eine dunkle Hautfarbe haben solltet, k?nnte eure Erfahrung ganz anders ausbetrachten.

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