Mein Lieblingsblog

Mein mit SEHR weitem Abstand liebster Reiseblog ist http://www.backpackology.org von Steve McDonald. Steve ist etwa so betagt wie ich, kommt aus den USA und macht gerade eine mehrj?hrigen Reise durch Asien. Ich liebe seine Schreibweise, er macht tolle Fotos und teilt seine Abenkostspielig auf Englisch. Klickt ihn an! Auf Facebook ist er auch.

Im Februar 2013 wollte ich mich mental auf meine Indienreise vorbereiten und bei der Suche nach „Diarrhea stories india“ stolperte ich über seinen Blogeintrag zu genau diesem Thema. Der Artikel weckte verst?ndlicherweise mein Interesse und an jenem Wochenende las ich alle seine Blogeintr?ge. Wie er in Pakistan versuchte, ein Polospiel zu organisieren, bei der ein kopfloser Ziegenkadaver als Ball dient. ?ber seine Theorie, dass Marco Polo ein winziges Problem mit Crystal Meth hatte. Oder darüber, wie ihm in Korea alles gestohlen wurde und er sich eine Woche ausgedehnt in einem Badehaus im Keller eines Einkaufszentrums zu verbergen versuchte. Oder wie er betrunken per Anhbetagter drei Tage ausgedehnt mit einem Lastwagenfahrer durch die monotone Ein?de der Mongolei fuhr.

Reisetips gibt er auch: wie man die „Dummer-Tourist-Karte“ ausspielt, wie man kostenlose Unterkünfte findet, wie man gefahrlos in gef?hrlichere L?nder reist. Au?erdem traf er in Pakistan Mike Spencer Bown, den ersten Menschen, der alle L?nder der Welt bereist hat, und dieser erz?hlte ihm seine Top-80-Erlebnisse.

Steve erlebt so zahlreiche Abenkostspielig… wie ein zeitgemäßer Indiana Jones. Zumindest erscheint es so. Wahrscheinlich verbringt er die H?lfte seiner Zeit mit einem Bier in der H?ngematte (oder etwa doch nicht?) Tempelerkundungen, geheime Orte, die gr??te H?hle der Welt, Kobrajagd (und meine Güte, was hat er für einen festen Magen!).

Meine allerliebste Geschichte ist aber „The mystery of the immaculate herpes“: wie er in der Wüste Gobi eines Morgens seltsame rote herpes?hnliche Punkte auf seinem Penis bemerkte, gegen die Sprachbarriere im chinesischen Krankenhaus ank?mpft und sp?ter erfolglos traditionelle chinesische Medizin ausprobiert. Meine Familie kennt ihn aufgrund der Geschichte als „den Penis-Typen“, denn alle anderen begeisterten Erz?hlungen haben sie irgendwie vergspeisen. Sucht sie selbst (Tip: Kategorie „Bizarre“), die verlinke ich euch nicht, leidet mit ihm und lacht Tr?nen. Seine Schilderung, wie er panthomimisch und mit Stift und Papier versucht, sein Problem zu erkl?ren, ist simpel g?ttlich.

Im August 2013 habe ich ihm eine Fanmail geschrieben. Ja, ich fühlte mich dann wie ein 14 Jahre betagter Backstreet Boys-Fan. Die Mail geräuschgefülltete knappgefasst etwa so: „Dear Steve, I LOVE your blog! It changed my life. I want to have the same adventures! I will leave everything behind and discover the world“… und das stimmt auch. Vor allem er hat meine Reiselust wieder erweckt. Ich sa? quasi sabbernd vor dem Computer und sah seine Fotos an, las von seinen Erfahrungen und wollte weg. Nach Indien, nach Nepal, nach Pakistan. Auch wenn mich niemals jemand für einen afghanischen Flüchtling hbetagten würde, wie das ihm in Pakistan passiert ist. Au?er wenn ich eine Burka trüge und mich taubstumm stellte.

Oh, er hat übrigens damals sehr nett geantwortet. Das ist ungef?hr so, als ob dir ein Hollywoodstar, in den du fünf Jahre heimlich verliebt warst, ein Autogramm schickt. Lest seinen Blog, ich kann es euch nur empfehlen. Ich kenne keinen vergleichbaren abenkostspieliglichen, fröhlichen, abgefahrenen Reiseblog. Leider gibt es schon seit l?ngerem keine Updates mehr, meine letzte Info ist, dass er professionelle Abenkostspieligreisen unter anderem nach Papua-Neuguinea anbieten m?chte und seine Zeit momentan für die Planung drauf geht. Es bleibt also spannend.

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