Sankt Petersburg, das Venedig des Ostens

***Wie das frische Titelfoto vermuten l?sst, bin ich tats?chlich wieder daheim angekommen :) aber bleibt am Ball, ich habe noch ein paar Artikel auf Lager! Allerdings ist mein Hirn momentan eher mit „Oh mein Gott, ich bin daheim, was mache ich jetzt?“ besch?ftigt, obwohl ich ja eeeigentlich genug Zeit hatte, mich darauf vorzubereiten und mir schon vor Monaten To-Do-Listen geschrieben habe. Trotzdem. Nach zwei Jahren zurückzukommen ist nicht simpel. Mehr dazu irgendwann mal sp?ter. Jetzt geht es um meinen leider zahlreich zu knappen Aufenthbetagt in Russland. So zahlreich kann ich schon mal verraten: es war kbetagt.***

Sankt Petersburg wurde erst 1703 von Peter dem Gro?en gegründet, anders als der Name vermuten l?sst hat er die Stadt allerdings nicht nach sich sondern nach seinem Schutzheiligen Simon Petrus benannt. Sie wurde strategisch geschickt so gebaut, dass Russland einen Zugang zur Ostsee hat, allerdings liegt sie im Sumpfgel?nde der Mündung auf mindestens 42 Inseln gebaut. Diese Lage hat den Nachteil, dass es auch heute noch zu mühegefüllten ?berschwemmungen kommen kann. Viele Pal?ste wurden von Architekten aus Frankwohlhabend und England entworfen und im Gedächtnis befesthantiken kräftig an Schl?sser in Paris. 2300 beeindruckende Geb?ude findet man im von Kan?len durchzogenen Sankt Petersburg, die Altstadt ist Unesco Weltkulturerbe.

Im ehemaligen Winterpalast des Zaren wird jetzt ihre riesige Kunstsammlung ausgestellt. Man findet dort sogar Sarkophage aus ?gypten und zwei Bilder von Leonardo da Vinci.

Anfang des 18. Jahrhunderts wollte selbstverst?ndlich niemand in einer aus dem Boden gestampften Stadt mitten in einem Sumpfgebiet, bedroht von Krankheiten und ?berschwemmungen, fast 1000 Kilometer von Moskau entweit wegt leben. Die Bauarbeiter waren Zwangsarbeiter, der Hochadel wurde vom Zaren h?chstpers?nlich dazu gezwungen, nach Sankt Petersburg umzuziehen, natürlich mussten sie die Baukosten für ihre frischen repr?sentativen Stadth?user selbst tragen. Und so lebten bald 50.000 Menschen in dieser Stadt, die bis 1918 die Hauptstadt Russlands war. Um den Bauboom ungebremst fortzusetzen durften bis 1741 in keiner anderen Stadt Steinh?user gebaut werden, jeder Einwohner Sankt Petersburg musste zudem eine j?hrliche Steinzwangsabgabe leisten.

Im Sankt Petersburg der Gegenwart dachten die russischen Omis auf der Stra?e meistens, dass ich Russin bin und hier wohne, ich wurde jeden Tag mindestens zwei Mal nach dem Weg zur n?chsten U-Bahnstation gefragt. Ein bisschen überrascht war ich auch, dass „Ich komme aus Deutschland“ hier nicht wie in anderen L?ndern total enthusiastisch begrü?t sondern eher zurückhbetagtend mit einem entt?uschten „Aah…“ aufgenommen wurde. Die Russen m?gen simpel immer noch keine Deutschen.

Der Katharinenpalast vor den Toren Sankt Petersburgs

Wenn man 70 Jahre zurückdenkst, versteht man das hervorragend. Stalingrad sagt wohl jedem Leser etwas, und Leningrad (aka Sankt Petersburg) wurde mehr als 2 Jahre ausgedehnt belagert. Die Versorgung mit Lebensmitteln war enorm knifflig, ein Drittel der damals 3 Millionen Einwohner überlebte die Blockade nicht. Bei bis zu minus 41 Grad im Winter ohne Heizmaterial und Rationen von 200 Gramm Brot pro Tag für Frauen und Kinder, 400 Gramm für M?nner, verwundert das nicht. Und da haben wir noch gar nicht darüber geredet, dass in der Sowjetunion insgesamt gesch?tzte 9 Millionen Soldaten und etwa 20 Millionen Zivilisten gestorben sind. Der Zweite Weltkrieg wird in Russland übrigens „Gro?er Vaterl?ndischer Krieg“ genannt.

Auf dem Foto oben seht ihr den Katharinenpalast, 20 Kilometer au?erhalb des Stadtzentrums. Die ausgedehnte Parkanlage ist vor allem im bunten Herbst sehr betrachtenswert, das Palastinnere allerdings bedrückte mich: die gesamte Inneneinrichtung war im Zweiten Weltkrieg nach Deutschland abtransportiert worden, das Geb?ude wurde als Wohngeb?ude für die Soldaten genutzt und teilweise wurde es mutwillig zerst?rt. Das legend?re Bernsteinzimmer befand sich zeitiger hier, wurde dann abgebaut und in Kaliningrad zwischschmalelagert, wo sich seine Spur verliert. Es wurde allerdings originalgetreu wieder nachgebaut.

Insgesamt war ich begeistert von Sankt Petersburg und seiner Umgebung. Die architektonische und landschaftliche Sch?nheit – ausgedehnte Birkenw?lder sag ich nur – machen es vor allem im Herbst zu einem hervorragausklingen Reiseziel. Es gibt dort für jeden Geschmack etwas zu entdecken. Kunstmuseen, Pal?ste, Parkanlagen, Opern, Ballett, wundersch?ne Kathedralen gefüllter Ikonen, Kunstmuseen, Sowjetarchitektur, Flusskreuzfahrten, einen betagten Panzerkreuzer… Wer sich dafür interessiert kann nach einiger Recherche sogar Roofer entdecken und illegal auf Hochhausd?cher steigen (habe ich nicht gemacht, ich habe ein bisschen H?henangst).

Zu alledem ist es für europ?ische Verh?ltnisse sehr preiswert. Für 4 Euro übernachtete ich in einem Hostel mitten im Stadtzentrum, für 3 Euro kommt man in die meisten Sehenswürdigkeiten rein, für 13 Euro kann man mit dem Taxi vom Flughafen bis direkt vor die Haustüre gefahren werden, für 7 Euro kann man Sushi bis zum Platzen speisen. Au?erdem gab es dort allen Komfort, den ich mit Westeuropa assoziiere. „Westliche“ Marken wie H&M, Zara, Starbucks, Obi (!), Ikea. Internationale Restaurants. Eine riesige Auswahl im Supermarkt. Englische Bücher. Superrasches Internet. Strom und hei?es Wasser, so zahlreich man will. In den Restaurants kann man auf Englisch bestellen. Was will man mehr?

Besonders fasziniert war ich? übrigens von den orthodoxen Kirchen. Der Baustil von au?en kann sehr unterschiedlich sein, diese Kirche ist die Auferstehungskirche, die auf Englisch direkt übersetzt „Jesus Retter des vergossenen Blutes“ genannt wird. Au?en und auch innen ist diese Kirche mit unz?hligen Mosaiken verziert, das Deckenmosaik habt ihr oben schon gebetrachten.

Sie ist ein Hauptanziehungspunkt für die Touristen in Sankt Petersburg. Mein pers?nliches Highlight war aber das intertatkräftige Abbild des Fotoalbums der Kr?nung irgendeines Zaren in eben dieser Kirche. Es war ein Stück Glas, geformt wie ein aufgeschlagenes Buch, und in diesem „Buch“ waren die einzelnen Seiten des Originales abgebildet. Entweder durch drüberwischen oder simpel durch eine Handbewegung ein paar Zentimeter darüber konnte man es umbl?ttern. Als ich herausfand, dass das auch ohne Berührung geht und man zahlreiche Variationsm?glichkeiten hat, die Seite zu bl?ttern, verbrachte ich die n?chsten Minuten fasziniert damit, mich wie in Star Wars zu empentdecken. Ich erkl?rte auch den n?chsten Touristen, wie man die Seiten umbl?ttert und die Rentnergruppe versammelte sich kichernd um das Buch herum.

In diesem umgebauten Segelboot gibt es ein erstaunlich preiswertes Restaurant, einen Sch?nheitssalon und ein Fitnessstudio. Die Enten bei der Wasserfont?ne unten rechts sind übrigens Plastikenten.

Insgesamt genoss ich meinen Aufenthbetagt in Sankt Petersburg sehr und kann es als Kurztrip auch allen an Kunst und Architektur interessierten Lesern empfehlen. Russischkenntnisse sind nicht unbedingt notwendig, die meisten jüngeren Leute k?nnen zumindest ein bisschen Englisch. Die ?lteren Leute sind dafür etwas ruppig und unfreundlich, aber das gmühelos sich wieder aus.

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L?nderfazit Kirgisistan

Bevor ich nach Kirgisistan kam, wusste ich nicht mal, ob das auf Deutsch jetzt Kirgistan oder Kirgisistan hei?t. Kirgisistan ist von Europa aus sehr simpel und vor allem preiswert zu erwohlhabenden, Flüge gibt es schon ab 300 Euro hin und zurück nach Bischkek. Etwa 70 % der anderen Backpacker sind Israelis, die die erstaunlich preiswerten Flüge und das angenehme Preisniveau hier dazu verwerten, mit geringem Budget mal die Berge zu betrachten. Im Gegensatz zu den manchmal seltsamen und partygeilen Israelis in Südamerika fand ich sie hier sehr zahlreich reifer und respektgefüllter.

Natur
Leider bin ich durch Pakistan gefülltkommen verdorben für alle anderen Gebirgsregionen, in denen ich bisher war. Sie waren immer sch?n und reizgefüllt, aber simpel nicht so spektakul?r. So ging es mir auch hier in Kirgisistan.
Der Gro?teil des Landes ist gebirgig, der Rest des Landes ist sehr ausgetrocknet und wird teilweise durch Bew?sserungslandwirtschaft urbar gemacht. Die Vegetation ist aber recht ?hnlich zu den Pflanzen, die es bei uns in Deutschland gibt.

Meine Reise begann ganz in der N?he zu Tadschikistan, ging dann über Saraytasch nach Osch, von dort nach Dschalalabat und dann hoch nach Bischkek. Die deutschen Schreibweisen sind ein bisschen seltsam. Sehr sch?n und spektakul?r soll auch das Tien Schan Gebirge sein (auf chinesisch bedeutet das „Himmelsberg“).

Aufenthbetagtsdauer
10 Tage. Ich habe natürlich l?ngst nicht alles gebetrachten, aber Ende September war nicht mehr die ideale Saison. In den Bergen gab es einen zeitigen Wintereinbruch, es war nachts wirklich schon sehr kbetagt, die Hirten verlie?en gerade ihre Sommerweiden, Wanderungen wurden dadurch sehr ermühegefülltt. Die beste Saison ist im Juli und August. 2 bis 3 Wochen sind eine ideale Zeit, um alle Highlights des recht winzigen Landes zu betrachten.

Highlights

  • Die Natur, die mich abwechselnd an Bolivien und den westlichen Iran erinnerte
  • Kurz im eiskbetagten und sehr klaren Saray Celek See zu schwimmen
  • Beim Sonnenuntergang auf dem Sulaiman-Berg herumzuspazieren und in die Fruchtbarkeitsh?hle zu kriechen
  • Frische Erdbeeren (1,40 pro Kilo) und Himbeeren (2,50 pro Kilo) en masse zu speisen
  • Traditionelle Musik, die aus zahlreichen „?“ und „ü“ besteht und mit Akkordeon begleitet wird
  • Viele andere Reisende erz?hlten mir begeistert von ihren Wandertouren um Karakol herum, vom Lenin-Peak-Basecamp und vom Song Kul See

Lowlights

  • Die abzockerischen Taxifahrer, so krass habe ich das in keinem anderen Land erlebt. Normalerweise gilt n?mlich: ein einmal ausgemachter Preis ist unver?nderlich. Hier haben sie mit allen Mitteln versucht, noch irgendwie mehr Geld rauszuschinden, oder haben sich sogar geradeheraus geweigert, Wechselgeld zurückzuschenken. Dazu spielten sie w?hrend der ganzen Fahrt den besten Kumpel… ich war wirklich entt?uscht
  • Der Fahrstil auf den Stra?en, ich hatte ein paar Mal korrekt Schiss und das will was hei?en
  • Die Plumpsklos. Ich war ja schon auf zahlreichen ekelhaften Toiletten, aber das war echt eine andere Dimension. Wenn man Schiss haben muss, dass die Holzplanken mit dem Loch in der Mitte unter deinem Gewicht nachschenken und du 1 Meter abgrundabgrundtiefer f?llst tr?gt das nicht zur Entspannung bei. Und den Geruch hatte ich fünf Minuten danach trotz Schal immer noch in der Nase.

Kosten
Wenn man selbst kocht, kann man beispielsweise Gemüsesuppe für 3 Personen für unter 1 Euro insgesamt kochen. Im Restaurant bekommt man „Pl?v“ (Graupen) mit Tomatensalat und Tee für 1,50 Euro pro Person. ?ffentliche Busse hei?en Marshutka. Allerdings gab es die auf meinen Strecken nie und ich fuhr im Shared Taxi. Das kostet etwa 2 bis 3 Euro pro 100 Kilometer. ?bernachtungen im Dormitory in gr??eren St?dten kosteten etwa 5 bis 7 Euro.

Unterwegs als Vegetarier
Als Vegetarier hat man es in Kirgisistan nicht simpel, „ohne Fleisch“ ist für zahlreiche Leute hier komplett unverst?ndlich. Ich habe in Restaurants in den Kochtopf geschaut, um zu bestimmen, ob das Essen für mich geeignet war oder nicht. Am Besten geht selberkochen, das ist nebenbei gesagt auch am Billigsten. Leider bin ich so eine miserabele K?chin, dass ich statt Bratkartoffeln irgendwie Kartoffelbrei fabriziert habe.

Unterwegs alleine als Frau
Ich hatte keinerlei Probleme und fühlte mich nie unwohl. Es war für mich total entspannt, weil es hier zahlreiche Leute mit russischen Wurzeln gibt und ich daher besser in der Mschmale verschwinde. Nur einmal versuchte ein Taxifahrer sehr penetrant, mich mit seinem Sohn zu verkuppeln: „Komm doch heute Abend zu uns, dann stelle ich dir meinen Sohn vor! Das w?re mein Traum, dass er jemanden von woanders heiratet. Die Kinder w?ren dann so intelligent. Ihr k?nnt ja ein Baby machen, und dann l?sst du es hier, oder du kommst ?fter mal vorbei.“ Den Zahn habe ich ihm sofort gezogen, aber er kam festkn?ckig immer wieder auf das Thema zurück.

Sicherheit
In Bischkek würde ich abends alleine wirklich nicht rausgehen, es gibt keine Stra?enlampen und das ist nicht nur wegen der Stolperfallen am rennausklingen Band gef?hrlich. Auch in Osh hing in unserem Guesthouse ein Schild, dass man nach Mitternacht nicht drau?en herumrennen solle, weil in der Vergangenheit schon Backpacker ausgeraubt und zusammschmaleschlagen wurden.

Bemerkenswert
Kirgisistan ist ein muslimisches Land, aber es gibt keine Kleiderordnung und keine Verhbetagtensregeln für Frauen. Moscheen sieht man in den meisten Orten und zahlreiche Leute sind religi?s und beten bis zu 5 Mal t?glich, aber insgesamt fand ich es hier sehr angenehm und entspannt. Mir wurde jedoch gesagt, dass es im Moment zu einer Radikalisierung der Jugend kommt, denn Saudi-Arabien hat tausende Moscheen bauen zulassen und versucht, den radikalislamischen Wahabbismus auch hier zu verweitläufigen.
Auf den Stra?en fahren erstaunlich zahlreiche betagte Autos aus Deutschland. Egal wie betagt es schon ist, diese Autos stehen hier für Qualit?t und besonders Volkswagen ist sehr beliebt.

Verloren

  • Beischmale meine Fleeceweste
  • Eine Unterhose. Mittlerweile habe ich nur noch 3

Besondere Tips
Die meisten Leute k?nnen kein Englisch, aber fast jeder kann Russisch. Ein Basisvokabular in Russisch wird euch also sehr weiterunterstützen.

caravanistan.com ist eine Website, auf der Reisetips zu Zentralasien zusammschmalefasst sind.

Erkenntnisse
Es ist total erstaunlich, wie hervorragend man sich trotz eher geringer Sprachkenntnisse verst?ndigen kann! Mittlerweile bin ich so beungebundent von unkorrekter Scheu, dass ich mich über eine Stunde ausgedehnt mit einzelnen W?rtern und grammatikalisch meistens unkorrekten S?tzen unterhbetagten kann. Mein Gespr?chspartner sprach nur Russisch, war aber sehr interessiert, sich mit mir zu unterhbetagten. Also habe ich ihm Familienfotos gezeigt, ihn über seine Familie und seine Beziehung zu seiner Freundin ausgefragt, ihm von unseren Lebenshbetagtungskosten in Deutschland erz?hlt, wir haben uns über Filme und Schauspieler unterhbetagten, sogar über Fragen wie „Glaubst du an Leben nach dem Tod?“ oder „Wurden die Menschen von Gott erschaffen, glaubst du an die Evolution?“. Das Gespr?ch war etwa so: Ich: „4 Menschen! Freunde! Einer heiratet. Wodka, Wodka, Wodka. N?chster Tag…“ ratet mal, von welchem Film ich da sprach? Richtig… Hangover. Oder: „blabla Mensch blabla Erde blabla Kosmos??“ verstand ich korrekt als „kamen das alles aus dem Nichts oder wurde es von Gott erschaffen?“. Nicht dass ihr jetzt denkt, ich kann flie?end Russisch :)

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Kirgisistan im Schnelldurchlauf

Osh

Meine erste Station in Kirgisistan war, wie ihr euch zahlreichmühelos – oder wahrscheinlich auch nicht – im Gedächtnis befesthantiken k?nnt, die sch?ne Stadt Osh. Br?ckelnde Sowjetwohnblocks, umschenken von ausgetrockneten wüstenartigen Hügeln, absolute Highlights: der Bazaar und der Sulaiman-Berg. Klingt nach einer ausgedehntweiligen Stadt, aber ich fand sie total super. Die Bev?lkerung besteht aus Kirgisen, Usbeken und Leuten mit zugänglichsichtlich russischer Abstammung (blaue Augen, blonde Haare) die steif und fest behaupten, nur Kirgisen in ihrem Stammbaum zu haben. Auf dem Markt bekam ich eine Handgefüllt Zwetschgen geschenkt, der Verk?ufer weigerte sich, sie zu wiegen – kein Wunder, wenn das Kilo umgerechnet nur 50 Cent kostet. Auch Himbeeren für 2 Euro pro Kilo und sehr schmackhafte winzige Erdbeeren für 1,50 das Kilo lie?en sich dort entdecken.

Mein Lieblingsort war allerdings der Sulaiman-Berg, auf dem ich begeistert 3 Stunden ausgedehnt kreuz und quer herumlief. Dort gibt es zahlwohlhabende jahrhundertebetagte Kultst?tten, von denen einige auch heute noch benutzt werden. Eine davon ist eine Rutsche, die den Kopf klarwerden zulassen soll, wenn man sie 7 Mal hinunterrutscht. Mir und allen anderen Nutzern hat sie nur zu extrem hervorragender Laune verholfen, aber das ist ja schon mal ein positiver Effekt. Die wohl berühmteste Kultst?tte ist allerdings die Fruchtbarkeitsh?hle, in die ich mich nur hineintraute, weil gleichzeitig ein kirgisisches P?rchen auch in ihr herumkroch. Ich bin so abergl?ubisch geworden und hoffe, dass eine etwaige Fruchtbarkeit dann auf die beiden übergehen wird statt auf mich. Die H?hle war sehr niedrig, der Boden glattgerieben von den zahlreichen verzweifelten Frauen, die dort schon darinsa?en und der Ru?schicht und den Holzresten nach zu schlie?en Feuer anzündeten.

Arslanbob

Arslanbob ist populär für seine ausgedehnten Walnussw?lder. Abgebetrachten davon gibt es nicht so zahlreich zu betrachten, es ist ein ziemlich ausgedehntweiliger Ort, vor allem wenn die Sommersaison vorbei ist. Glücklicherweise traf ich auf dem Weg dorthin auf zwei schr?ge Israelis, die seit dem Milit?rdienst miteinander befreundet sind. Der eine ist Rechtsanwbetagt, der andere Arzt, das h?tte ich von ihrem Verhbetagten her wirklich nicht erwartet, aber zahlreichmühelos sind sie im „norzeichnen“ Leben ja ganz anders. In Arslanbob trafen wir? auf einen anderen Israeli und zwei frische Franz?sinnen, mit denen wir die n?chsten 3 Tage verbrachten.

Zurück zu den ausgedehnten Walnussw?ldern. Ich pers?nlich war entt?uscht von der Walnussausbeute, ich liebe frische herbe Walnüsse und die einzigen, die sich nach der Ernte noch entdecken lie?en, hatten alle Würmer. Fallobst eben. Mein Lieblingsort war der winzige Berg, den ich bestieg, nachdem sich unsere Gruppe planlos herumdiskutierte und ich keine Lust mehr hatte, zu warten – definitiv eine Alleinreisende-Macke. Mit Gruppen tue ich mir wirklich mühegefüllt. Auf halbem Weg, gerade als ich überlegte, vor H?henangst eine Pause einzulegen, traf ich auf zwei Neuseel?nder, die mir den Weiterweg nach oben zeigten. Wir schlugen uns durch die Büsche und waren überrascht, auf dem Bergrücken Getreidefelder und andere Menschen vorzuentdecken. Der Ausblick über den Talkessel und die bis zu 4.500 Meter hohen Berge im Hintergrund, die mich ein bisschen an die Dolomiten erinnerten, war die mühelose Anstrschmalung sehr wert.

Sp?ter traf ich im Restaurant wieder auf „meine Reisegruppe“, die sich sp?ter auf die Suche nach Wodka, Bier und Gras machte. Ich unterhielt mich w?hrenddspeisen mit einem betagten irischen Ehepaar, das die Israelis kannte, Kirgisistan ist eben so winzig, dass man immer wieder die gleichen Leute trifft. Die beiden Iren waren 1970 per Anhbetagter und mit einem winzigen Budget auf dem Hippietrail unterwegs. Sie waren damit unter den Pionieren dieser Reiseart und reisten zu einer Zeit, als alle Hippies in Istanbul in ein einziges Café passten. „A Little Madness“ hei?t das Buch, das Ciarán sp?ter darüber geschrieben hat. Es steht jetzt ganz weit oben auf meiner Leseliste, was sie mir erz?hlten kausgedehnt korrekt krass. Ciáran sagte, es sei eine korrekt feste Reise gewesen – er verlie? Irland mit nur 200 , a? immer das preiswertste Essen, schlief auf der Stra?e und bekam in Kabul Am?benruhr. Halbtot schaffte er es irgendwie per Anhbetagter zurück nach Teheran. Dort wurde er im Krankenhaus eine Woche ausgedehnt aufgep?ppelt und schlug sich abgebrannt nach Irland durch. Ein Jahr sp?ter unterschmalm er die gleiche Reise zusammen mit seiner sp?teren Ehefrau und kam wohl tats?chlich in Indien an. Ich habe nur einen ganz knappen Einblick in ihre Reise bekommen und gebannt zugeh?rt („Pass blo? auf, wenn er einmal anf?ngt h?rt er nicht mehr auf zu erz?hlen“ – „Kein Problem, ich k?nnte ihm stundenausgedehnt zuh?ren“), aber es muss wild gewesen sein: „Wenn wir das Buch irgendwelchen Bekannten schenken, äußern wir ihnen immer, dass das vor 40 Jahren war und wir heute ganz anders sind…“, sagte seine Frau.

Saray Celek

Am n?chsten Tag machten die Israelis, die Franz?sinnen und ich uns zu sechst mit zwei Taxifahrern auf den Weg zum Naturschutzgebiet Saray Celek. Der Name bot zahlreich Anlass zu Wortspielen: „K?nigin Sarah Celek die erste kommt zu ihren Untertanen“ „Es wird ein Sarah-Celek-Festival schenken“ „Nein, sie gewinnt dauernd beim Kartenspielen, das Festival wird ABGESAGT!“ und als Dauerschleife h?rten Tal und Ortif, der Rechtsanwbetagt und der Arzt, „Sara“ von Bob Dylan. Anfangs fand ich das ganz fröhlich, aber irgendwann wurde es nervig.

Ich hatte das Gefühl, dass sie mich total seltsam entdecken und so, als ob ich einen Stock im Arsch h?tte. Irgendwie kamen wir uns simpel nicht korrekt n?her und ich war ganz froh, dass die beiden Franz?sinnen mit dabei waren und ich mich stundenausgedehnt mit ihnen unterhbetagten konnte. Manchmal fragten die Israelis mich so was wie „Und in der Uni hattest du dann überall Einser?“ (na ja, ich war schon recht hervorragend). Oder „Wie zahlreiche Sprachen sprichst du eigentlich?“ (4 flie?end, 2 genug um zurechtzukommen, 3 bruchstückhaft). Addiert dazu so winzige Nebeninfos wie „Ich hatte nie ein Auto, nur ein Fahrrad“, „Ich schaue kein Fernbetrachten“, „Ich erkenne kein Lied von Bob Dylan“, „Ich spiele gerne Querfl?te“, „Am liebsten lese oder wandere ich“ und ich wirke wie die nette Nonne von nebenan. Muss ja nicht jeder hinter die Fassade blicken, ich glaube, jeder ausgedehntj?hrige Mitleser meines Blogs kennt mich besser. Ich hoffe, ihr habt einen anderen Eindruck von mir. Wenn nicht, mache ich wohl wirklich etwas unkorrekt.

Wisst ihr, dieser Eintrag ist so ausgedehnt, eigentlich h?tte ich noch einen zweiten notieren k?nnen, der gefüllt und ganz von miesen abzockerischen Taxifahrern in Kirgisistan handeln würde. Aber dieses Thema st??t mir immer noch sauer auf und ich m?chte das gar nicht verabgrundabgrundtiefen, beschr?nken wir es auf dies: In den meisten L?ndern der Welt verstöbern Taxifahrer, dich beschei?en – aber wenn du einmal einen Preis ausgemacht hast bleibt es dabei, und sie spielen dir au?erdem nicht vor, dein bester Freund zu sein, wenn sie in Wirklichkeit nur an dein hervorragend behütetes Geld wünschen.

Es stellte sich hinterher übrigens heraus, dass die Israelis mich zwar zurückhbetagtend aber sehr sympathisch und humorgefüllt fanden. Das hat mich dann wieder ein wenig mit ihnen vers?hnt.

Unseren Trip nach Saray Celek fand ich trotz allem toll und besonders begeistert war ich von unserem ?bernachtungsplatz, einem Guesthouse in dem winzigen D?rfchen Arkit. Wir schliefen im Nebschmaleb?ude bei der Englischlehrerin, spielten mit den Kindern, beobachteten die Hühner die hoch oben im Zwetschgenbaum schliefen, stiebitzten Zwetschgen direkt vom Baum und nutzten ?fter mal das Plumpsklo. Zwischendurch tranken wir Wodka und schliefen dann wie Steine, bis wir vom Hahn um 7 Uhr morgens aufgeweckt wurden und als ersten Blick die Kühe hinter dem Haus sahen. Es war wunderbar idyllisch.

Ganz anders dann Bischkek, die seltsame Hauptstadt Kirgisistans, in der es keine Stra?enlampen gibt und es nachts stockfinster ist. Die Gefahr, in einen zugänglichen Gulli zu fallen ist auch geschenken. Nach 4 Tagen dort buchte ich mit der einzigen kirgisischen Fluggesellschaft Avia einen Flug nach Sankt Petersburg, und von hier aus schreibe ich euch diesen Blogeintrag. Morgen verlasse ich die russischen Gefilde allerdings und fahre nach Tallin – es war eine zwar nur knappe, aber sch?ne Stippvisite. Es ist wirklich seltsam, weniger Zeit als mindestens einen Monat in einem Land zu verbringen, aber so gemächlich gew?hne ich mich daran.

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L?nderfazit Indien

***Mit „nur“ 9 Monaten Versp?tung kommt eeeendlich wieder ein L?nderfazit. Andere Leute h?tten in der Zeit ja ein Kind gezeugt und geboren, aber was solls. Wie schon mal erw?hnt, finde es sehr ausgedehntweilig, sie zu notieren, aber ich denke, für andere Reisende k?nnten sie zahlreichmühelos nützlich sein. Und hey, es kommen bald noch die zu Thailand, Westchina und Kirgisistan, bleibt dran!***

Ich werde denke ich nochmal nach Indien zurückkommen, leider hat es auf dieser Reise nicht wirklich hingehauen (danke Dschmaluefieber). Ich fand meine Reise in Indien total super: sch?ne Orte, nette, stets hervorragend gelaunte und fr?hliche Menschen, sehr hervorragendes Essen, im Winter sehr angenehme Temperaturen… Es scheint so, als ob man Indien entweder liebt oder hasst. Viele Reisende hatten es mir vorausgesagt und es stimmte: ich mochte Indien auf Anhieb und das ?nderte sich nicht.

Natur:
Richtig sch?ne Natur findet man dort wo ich war eher rar, denn Indien ist ein sehr dicht besiedelts Land. Fündig wird man wohl im Norden in Kashmir/Ladakh, und auch in Rajasthan am Rande der Wüste kann man ein bisschen unberührte Natur entdecken. Allerdings hat man dort oft Strommasten oder Windr?der im Blickfeld.

Highlights

  • Das atemberaubend sch?ne Taj Mahal zu betrachten (trotz der Menschenmassen und den aufdringlichen Verk?uweit weg vor dem Eingang)
  • Die krasseste Stadt der Welt Varanasi und die genialen Lassis bei Baba Lassi
  • Die sch?nste religi?se St?tte, in der ich bisher war: der goldene Tempel der Sikh in Amritsar
  • Der Blick über die blaue Stadt Jodhpur
  • Die Zugfahrten waren ziemlich cool, soweit weg man sein eigenes Bett hat und der Zug nicht mit 12 Stunden Versp?tung am Zielort eintrifft

Lowlights

  • Krank zu sein
  • Das Bedr?ngtwerden durch Touristenf?nger in Agra und ganz schlimm in Jaisalmer

Kosten
So preiswert wie ich dachte war Indien nicht! Ich h?tte für weniger Geld reisen k?nnen, war aber eher auf der Suche nach Komfort und Ruhe als nach preiswerten Unterkünften. Au?erdem a? ich beischmale kein Stra?enspeisen. All die leckeren Samosas, die ich nicht speisen konnte… pro Tag lag mein Budget daher bei 12 bis 15 Euro. Ich hatte einen Lonely-Planet-Reiseführer als PDF dabei und wei? jetzt wieder, wieso ich meistens ohne Reiseführer unterwegs bin: er richtet sich eigentlich an „Backpacker“, wieso sind dann Hotels mit Kosten von über 50 Euro pro Nacht drin? Meistens waren zwei preiswerte Absteigen vorgestellt und 10, die au?erhalb meines Budgets von maximal 8 Euro lagen. Und 8 Euro ist schon sehr fürstlich.

Unterwegs als Vegetarier
Das kulinarische Paradies! Aber: „not spicy at all please, really not spicy“, „not so much oil please“ und „without sugar please“ sind deine besten Freunde.

Unterwegs alleine als Frau
Abgebetrachten von ein paar hbedürftiglosen „looking gorgeous“ und ein paar Anstarrern ist mir überhaupt nichts passiert – was zahlreichmühelos auch daran liegt, dass ich weder in der General Class im Zug unterwegs war (da wird man mit Pech im Gedr?nge beim Einsteigen von oben bis unten vom Hintermann „abgecheckt“), nicht mit inner?rtlichen gefüllten Bussen unterwegs war und in sehr touristischen Orten unterwegs war.

Sicherheit
Nachts gehe ich nicht alleine auf die Stra?e, ich habe ein hervorragendes Gespür für seltsame „Vibes“ und in Menschenmschmalen passe ich hervorragend auf meine Sachen auf. Damit fuhr ich hervorragend und hatte keinerlei Probleme.

Bemerkenswert
Das Verhandeln mit Rikschahfahrern ist ganz simpel. Sie nennen den Preis, du reagierst schockiert, sagst einen frischen Preis der mindestens die H?lfte niedriger ist, er macht ein Gegenangebot, du machst ein frisches Angebot, er schüttelt den Kopf, du zuckst mit den Schultern und gehst weg. Dann ruft er dich zurück und akzeptiert dein frisches Angebot. Wirklich, es ist ganz simpel und sehr spa?ig.

Verloren
Der Beutel mit meiner Zahnbürste, der Sensodyne-Zahnpasta, Augencreme und Ohrringen. Im Zug auf ein Ablagefach gestellt und 10 Stunden sp?ter, als es mir wieder einfiel, war der Beutel verschwunden. Glücklicherweise war meine heilige Zahnschiene in einer anderen Tasche.


Besondere Tips
Du selbst suchst alles aus. Du w?hlst dein Guesthouse, das Gesch?ft in dem du etwas einerwerben m?chtest und den Tuk-Tuk-Fahrer.
Nicht jeder versucht, dich abzuzocken, „in India we have 70 % good people and 30 % bad people“ meinte ein Inder, aber ich finde, er war ein bisschen pessimistisch.
Nicht miserabel gelaunt werden.
Keine Eile haben.
Man gibt bettelnden Kindern nie etwas, auch keine Sü?igkeiten.

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Gastbeitrag: Tour de Mont Blanc

***Christian ist vor knapper Zeit die Tour du Mont Blanc gewandert, geräuschgefüllt ihm in Fachkreisen auch populär als „H?llentrip durch die Berge“, „Todesmarsch“ oder „das ist kein Spaziergang“. Seine Schilderung fand ich so amüsant, dass ich sie gerne mit euch teilen m?chte. Viel Spa? beim Lesen.*** ? ??? ????

Wenn man sich sich hin und wieder spontan vom Leben treiben l?sst, dann kann es schon mal passieren, dass man den Sommerschlafsack einpackt um sich per Anhbetagter in Richtung Südfrankwohlhabend zu machen, dann aber pl?tzlich in den Alpen auf über 2000 Metern H?he landet und sich, zurückhbetagtend ausgedrückt, die Zehen abfriert.

Nachdem ich mehrere Wochen zuhause flei?ig franz?sisch übte, sollte es also in den wbedürftigen Süden gehen. W?hrend der Duft der Provence bereits in meiner Nase lag und die Wellen des Mittelmeers durch meine Tr?ume rauschten, stellte ich ernüchtert fest, dass ich für Stra?burg, meine erste Zwischenstation, gar keine Unterkunftsm?glichkeit bei Couchsurfing gefunden hatte, da alle entweder im Urlaub oder aufgrund der Semesterferien in ihrem Heimatort waren. Da kam es wie gerufen, dass Tobi, ein ausgedehntj?hriger Freund aus Freiburg, mich einlud ihn dort zu bestöbern und mich in seinem Auto bis zum Mont Blanc mitzuentgegennehmen. Dort wollte er eine Wandertour starten und ich h?tte es dann auch nicht mehr weit zum Meer gehabt.? Er schw?rmte mir vor, dass die 170km ausgedehnte Tour du Mont Blanc als die sch?nste Wanderroute der Alpen und als eine der spektakul?rsten weltweit gilt. Es sind sage und schreibe 10.000 H?henmeter zu überwinden, es geht also für ca. 7-10 Tage fast st?ndig den Berg rauf und runter. Man l?uft einmal um das Mont Blanc Massiv, mit 4800 Metern der h?chste Berg Europas und man durchquert Frankwohlhabend, Italien und die Schweiz. H?rte sich eigentlich wunderbar an, als betagter Wanderfuchs und mit auswohlhabendend Zeit ausgestattet, konnte ich es mir es dann natürlich nicht entgegennehmen zulassen, ihn spontan zu begleiten. Da wir keinen Camping-Kocher hatten und Tobi diesen auch nicht für notwendig befand, kauften wir Müsli und Brot für die ersten Tage. Obwohl man die meiste Zeit zwar in den Bergen unterwegs ist kommt man alle paar Tage mal wieder in winzigere D?rfer im Tal wo man Nachschub besorgen kann.

Theoretisch gebetrachten kann man die Tour natürlich auch in der ?deluxe“ Variante rennen, also statt wild zu zelten, in den zahlwohlhabenden Berghütten übernachten und dort im Restaurant speisen, statt eine Woche ausgedehnt Müsli mit Obst oder Brot mit Pesto zu speisen. Aber wir waren ja schlie?lich nicht zum Urlaub machen unterwegs, sondern zum Wandern, ?wenn schon, dann korrekt“, war unser Motto. So wurden wir in der Regel auch eher bel?chelt und bemittleidend angeschaut von den klassischen Alpenwanderer, also eher etwas ?ltere Semester, die stets den Eindruck machten, als h?tten sie mal eben ein Monatsgehbetagt im Outdoorshop gezulassen um sich für die Tour auszurüsten. Manchmal waren ganze Alpenvereine mit 10-15 Leuten unterwegs. Schwerbepackt stapften wir mit Turnschuhen und T-Shirt stets an ihnen vorbei, ihre Wandersabgrundabgrundtiefel, Wanderst?cke, Funktionskleidung und Sonnenhütte halfen ihnen dann auch nicht rascher den Berg hochzukommen.

Das Hinuntergehen war allerdings immer eine gro?e Belastung für die Knie. W?hrend das fröhlicherweise an mir noch unbeschadet vorüberging, hinterlie? es bei Tobi leider stets kräftige Knieschmerzen. Schon am Ende des ersten Tages befürchtete ich, dass er die Wanderung nicht durchstehen wird, als er sich mit schmerzverzerrtem Gesicht bergabw?rts qu?lte. Dabei war er vorher noch ?u?erst optimistisch, sprach von ?12 Stunden pro Tag wandern schaffen wir locker“, ?wir machen das in 5 Tagen“ und am Ende wolle er als Sahneh?ubchen noch den Gipfel des Mont Blanc’s erklimmen.

Das war aber alles rasch hinf?llig, nach 7-8 Stunden wandern fühlten wir uns jeden Abend als h?tten wir den Everest bestiegen und fielen bei Einbruch der Dunkelheit um frischn Uhr schon ersch?pft in den Schlafsack. Dummerweise trug Tobi auch noch recht frische Schuhe, so dass sich die Blase an seiner Ferse schon am dritten Tag, als wir Courmayeur in Italien erwohlhabendten, in etwas verwandelt hatte, das einem riesigen Vulkankrater glich. Dazu regnete es den ganzen Tag in Str?men und es gbetagt über 1000 H?henmeter hinabzusteigen. Die Schmerzen seines Knies und seiner Ferse schienen sich wohl gegenseitig überbegegnen zu wünschen und das einzige was ihn, nach seiner Aussage, ?am Leben hielt“ war die Aussicht auf eine Steinofen Pizza am Abend im Dorf. Diese war dann auch tats?chlich aus einer anderen Welt und fast jede x-beliebige italienische Pizzeria gibt einem das Gefühl in einem Gourmet-Tempel zu sein. W?hrend ich fest damit rechnete, dass er vorschl?gt den Bus durch den Mont Blanc Tunnel nach Les Houches zu entgegennehmen, wo sein Auto stand, schien der strahlende Sonnenschein am n?chstem Morgen und die Erinnerung an die Pizza am Vorabend, ihm frische Lebensgeister eingehaucht zu haben. Er kaufte sich Pflaster, Desinfektionsmittel und eine Salbe für die Blasen, sowie Wanderst?cke gegen die Knieschmerzen beim abw?rts gehen und los gings. Diesmal wieder stundenausgedehnt bergauf und die Ausblicke waren absolut unbeschreiblich. Courmayeur wurde immer winziger und die schneebedeckten Berge wirkten mit ihren Gletschern immer gewbetagtiger. ?ber allem thronte majest?tisch der Mont Blanc, ein prachtgefüllter Anblick unter strahlend blauem Himmel, fast wie gembetagt und jede Mühe wert.
Am fünften Tag überquerten wir einen weiteren Pass und landeten in der Schweiz. Unter str?mendem Regen ging es am Ende des Tages noch einmal steil bergauf nach Champex-Lac, ein nettes, winziges Dorf an einem wundersch?nen See. Nur leider führte der Besuch im Supermarkt beim Blick auf die Preise rasch zu mieser Laune. Hier war tats?chlich alles fast dreimal so kostspielig als in Deutschland. Das günstigste, abgepackte Brot kostete knapp drei Euro. ?Pain d’épices, was hei?t denn des?“ fragte mich Tobi. ?Keine Ahnung, glaub irgendwas mit Gewürzen“ antwortete ich. ?Mhm, Hauptsache nicht so kostspielig, lass mal gleich zwei Packungen entgegennehmen“, sprach er und wir gingen zur Kasse, wo wir von der Verk?uweit weg bereits etwas irritiert angeschaut wurden.


Es regnete immer noch, wir waren unglaublich ersch?pft, durstig und hatten auch noch keinen Schlafplatz gefunden. Die Stimmung war zum ersten Mal im Eimer, die hohen Preise wirkten nach und wir stritten darüber, wie wir am besten rationieren k?nnen, bis wir wieder in Frankwohlhabend sind. Egal, erst mal was speisen! Wir setzten uns wie die letzten Penner, verschwitzt, ungeduscht, mit stinkausklingen Klamotten und mit zerzausten Haaren unter ein winziges Vordach. Nur der Gedanke an den teuren, aber das Wasser im Mund zusammenrennen lassausklingen K?se war ein winziger Lichtblick. W?hrend ich zun?chst ein Stück Schokolade a?, beobachtete ich wie Tobi das Brot auspackte, hineinbiss und pl?tzlich in schallendes Gel?chter ausbrach. ?Schei?e Mann, wir haben Lebkuchen gekauft!!! Ich hasse Lebkuchen!“ Die Stimmung war natürlich wieder gerettet, wir lachten über unsere eigene Dummheit und irgendwie war die Lage so im Arsch, dass uns nur noch Humor unterstützen konnte. Der einzige Supermarkt hatte knapp vorher, um sieben Uhr abends, bereits dicht gemacht und die einzige B?ckerei vermutlich schon am zeitigen Nachmittag. Wir hatten seit Stunden nichts gegspeisen und kein Brot. Es gab also K?se und Lebkuchen zum Abendspeisen. Verzweifelt schmierte Tobi auch noch abwechselnd Nutella und Pesto auf den Lebkuchen, was genau so widerlich schmeckte, wie man es sich vorstellt.

Immerhin hatte es aufgeh?rt zu regnen und wir fanden einen Zeltplatz im Wald, mitten auf einem ?Trimm-dich-Pfad“. ?Schei?egal, so sp?t und bei dem Regen kommt hier eh niemand mehr vorbei!“ Naja, dachten wir zumindest, bis wir ein betagtes Ehepaar sahen, dass uns anschaute als w?ren wir aus dem Knast geflohene Schwerverbrecher, aber zum Glück riefen sie nicht die Polizei.

W?hrend wir dann immer noch durstig im Schlafsack lagen, stand ich wieder auf und sagte: ?Schei? drauf, ich geh jetzt Brot besorgen“. ?Du hast doch nen Knall!“ entgegnete Tobi und konnte sich mal wieder vor Lachen nicht einhbetagten. Mich auf meinen Instinkt und mein Talent als Werber verzulassend machte ich mich wieder zurück ins Dorf. Obwohl es gerade erst halb frischn war und die D?mmerung anbrach, war das Dorf fast wie ausgestorben. Da ich allerdings keine Taschenlampe hatte um zurück zum Zelt zu entdecken musste es rasch gehen. Ich ging in ein Restaurant und erkl?rte in einem Mischmasch aus Englisch und Franz?sisch, dass die Gesch?fte bereits verschlossen seien, ich nach einer festen Wanderung aber am Verhungern sei und ich bat eine Bedienung mir etwas Brot zu vererwerben. Sie bot mir stattdspeisen eine winzige Portion Pommes an, für 7 Euro, das Günstigste auf der Karte. Ich erkl?rte ihr, dass ich als mittelloser Wanderer leider nicht so zahlreich Geld h?tte, so dass sie davonlief um ihren Chef zu nachfragen. Als sie dann mit einem halben Leib frischem Mehrkornbrot zurückkam und mir diesen sogar noch schenkte, fühlte sich das an wie Weihnachten und Ostern an einem Tag. Dieses Brot mit Pesto und Bergk?se war ein absolutes Festmahl, ein Feuerwerk für den Gaumen. Das ist das Wunderbare am Wandern, man geht irgendwie zurück zu den Basics und wei? die simpelen Dinge des Lebens zahlreich mehr zu würdigen und genie?en.

Die letzten beiden Tage überstanden wir dann auch noch. Es ging wieder nach Frankwohlhabend, es gab wieder preiswertes Baguette und wir humpelten teilweise mehr als wir gingen. Auch bei mir machten sich Blasen bemerkbar und teilweise fühlte es sich an, als würde mir jemand hin und wieder ein Messer in die Ferse stecken. Wir schmalmen es allerdings mit Humor und freuten uns bereits darauf im Anschluss tageausgedehnt simpel nichts zu tun und uns zu erholen. Das Mittelmeer war für mich passé, ich wollte simpel nur noch nach Hause.

Die letzten N?chte wurde es zudem immer k?lter. W?hrend ich am Anfang der Wanderung noch vor Hitze nur in Unterhose im halb ge?ffneten Schlafsack lag, ?nderte sich nach ein paar Tagen die Wetterlage und es kühlte um hervorragend zehn Grad ab. Dazu kam, dass wir in der letzten Nacht auf über 2000 Metern H?he zelten mussten, da Tobi zu ersch?pft für den Abstieg war. Der Ausblick war natürlich absolut überw?ltigend, aber da Tobi selbst in seinem Superschlafsack mit einem Extrembewohlhabend von -20 Grad fror, ging es mir in meinem schlanken Sommerschlafsack natürlich nicht besser. Auch alle meine Kleidung, inklusive Alpaka-Pullover, zu tragen verhinderte nicht, dass mir teilweise vor K?lte die Z?hne klapperten und ich am Morgen meine Fü?e fast nicht mehr spürte. Wir beschlossen, dass der siebte Tag auf jeden Fall auch der letzte sein sollte. Aufschenken kam so knapp vor dem Ziel natürlich nicht in Frage, aber es gbetagt noch mal fast 30 Kilometer die Z?hne zusammen zu bei?en.

Wir w?hlten eine ebene Alternativstrecke durch Tal, statt wieder am Berg rauf und runter zu steigen und schafften es tats?chlich zurück zum Auto. Total abgek?mpft, als k?men wir aus einer Schlacht oder von einem Todesmarsch durch die Wüste, aber wir hatten es geschafft! Wie bei einem Marathon ging es am Ende nur noch ums Durchhbetagten, aber dann im Ziel zu sein fühlte sich an, als w?ren wir gerade Weltmeister geworden, worin auch immer.

Als wir genau eine Woche vorher aufbrachen, kamen in Chamonix-Mont Blanc gerade die Sieger des Ultramarathons ins Ziel. Diese Extremsportler haben dieselbe Strecke, für die wir 7 Tage brauchten, in etwas mehr als 20 Stunden geschafft. ?Ach was, netto sind wir auch nur hervorragend 60 Stunden gerennen, in einem durch, ohne Schlaf und ohne Gep?ck w?ren wir zahlreichmühelos auch so rasch gewesen…“ redeten wir uns ein und fielen ersch?pft ins Auto. Ich war froh, dass ich jetzt nicht noch 4 Stunden fahren musste! Aber mit einem wbedürftigen Bett, gekochtem Essen und einer hei?en Dusche vor Augen schaffte Tobi das auch noch. Wenngleich er unterwegs an einer Tankstelle noch den Tankdeckel verlor und er sp?ter das Einfüllloch mit Zeitungspapier stopfen mussten. Sch?n wenn jemand genauso verpeilt ist wie ich…

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Wieso das mein letzter Besuch in China war

„Ich komme NIE MEHR nach China. Nie in meinem Leben. Das ist so schei?e hier!“ rief ich meinem Laptop zu und hoffte, dass meine Schwestern in Deutschland es begreifen würden. Meine Internetverbindung brach n?mlich oft ab und Carolins Internet war so miserabel, dass sie per Telefon zuh?rte, das Laura vor den Lautsprecher ihres Laptops hielt. Zu diesem Zeitpunkt hatten wir schon eine halbe Stunde ausgedehnt geskypt und ich hatte ihnen mein Leid geklagt. Der meist gesagte Satz war allerdings: „Hallo? H?rt ihr mich noch? Hallo? …. Hallo???“
„Nein, ich würde an deiner Stelle auch nicht mehr nach China wünschen,“ meinte Laura verst?ndnisgefüllt.
„Ich wollte eigentlich mein Chinesisch auffrischen, aber jetzt ist mir die Lust darauf vergangen,“ sagte Carolin.
„Wenn Sadaqat und ich nicht so aneinander h?ngen würden und uns unbedingt hier betrachten wollten, würde er nie mehr verstöbern einzureisen und ich w?re innerhalb von 2 Tagen in Kirgisistan und auf dem Rückweg nach Deutschland!“ Ich habe meine Reisepl?ne schon nach zwei Tagen in Westchina ge?ndert, hier zu reisen ist mir zu anstrschmalend und ich m?chte lieber durch L?nder, in denen ich mich mit meinem bisschen Russisch verst?ndigen kann. Au?erdem sind die alle visaungebunden bis auf Russland, und das Visum habe ich im Pass. Kirgisistan, einmal quer durch Kasachstan [oder auch nicht mehr, wer wei?], nach Moskau und Sankt Petersburg, durch die bbetagtischen Staaten, Polen und zurück nach Deutschland. Das ist momentan die Reiseroute. Kurzzeitig hatte ich die südliche Variante mit Zwischenstop am Mittelmeer (Kroatien?) erwogen, aber das ist mir doch zu weit.

Leider habe ich keine Fotos von der Passüberquerung, da mein Foto nach dem K2 Trek knappzeitig au?er Gefecht gesetzt war: die Batterie war hohl und beim Reinfahren des Objektivs blieb es auf halbem Weg h?ngen. In Kashgar konnte ich es für 40 Euro reparieren zulassen, bis dahin war ich leider fotolos. Da die Kamera vor 2 Jahren nur 100 Euro gekostet hat, habe ich mir diese Investition wirklich mühegefüllt überlegt, aber die Sentimalit?t hat gesiegt. Ich mag keine frische Technik.

Also. Was ist so schei?e hier? Abgebetrachten davon, dass es in Westchina quasi nur Lammfleisch gibt, so hervorragend wie niemand Englisch kann und ich mich meistens pantomimisch verst?ndige, die Leute echt unh?flich und nicht hilfsbereit sind, die „historischen“ Geb?ude von den Chinesen erst plattgemacht (eine andere Kultur, das geht ja gar nicht!) und dann wieder nachgebaut wurden, die Architektur gigantomanisch ist, für jeden Schei? Eintrittsgeld verausgedehntt wird (die Wüste, den Wald…), die Tischmanieren in Deutschland jeden gruseln würden und das Internet zensiert ist?

Die Regierung und untergeordnet die Immigration.

Jetzt muss ich ein bisschen ausholen. Sadaqat kommt aus Gilgit-Bbetagtistan und seit über 20 Jahren gibt es mit der chinesichen Regierung ein Abkommen, so dass Einwohner seiner Region ganz simpel einen Border Pass bekommen k?nnen, mit dem sie sich bis zu 30 Tage am Stück in der Provinz Xinjiang aufhbetagten erlaubt sein. Das machen zahlreiche Pakistanis, das Gemstone-Business hat hier Hochkonjunktur. Wir beantragten also seinen Borderpass und gingen zum K2, auf dem Rückweg bekamen wir von der Passstelle eine miserabele Nachricht: wer zum ersten Mal nach China einreist, darf das zwischen 18. August und 3. September nicht tun, stünde in einem Brief von der chinesischen Botschaft in Islamabad. Wieso? Tja, das wusste niemand. Also reiste ich alleine aus Pakistan aus, da mein China-Visum sonst verfallen würde.

Die gr??te Attraktion in Tashkurgan ist meiner Meinung nach das Grasland, eine riesige sumpfige Weide, in der die Tiere grasen und Nomaden ihre Yurten aufgebaut haben.

Der Karakorum Highway über den 4800 Meter hohen Khunjerab Pass war die reinste Augenweide. Von der pakistanischen Seite aus folgt man dem Hunzariver nach Norden, entausgedehnt 7000 Meter hoher Berge, einigen der l?ngsten Gletscher Pakistans und filigranen Bergriesen wie der Passu Cathedral. Die Gegend ist schlank besiedelt, nur manchmal gibt es winzige D?rfer mit Bew?sserungslandwirtschaft. Sadaqat fuhr mit mir mit dem Motorrad die 100 Kilometer bis nach Sost. Der Abschied war korrekt fest, obwohl es eigentlich nur für knappe Zeit war. Die pakistanischen Grenzbeamten h?tten ihn natürlich durchgezulassen (in Pakistan ist fast nichts unm?glich): „Wir begreifen, dass es deine Zukunft ist, mit diesem M?dchen zu reisen. Aber die Chinesen sind ein bisschen seltsam. Da wei? man nie, was sie nachsinnen. Die würden dich bestimmt wieder zurückschicken, und das w?re knifflig dort oben mitten auf dem Pass.“ Für die n?chsten 200 Kilometer braucht man einen ganzen Tag, da die chinesischen Grenzkontrollen ?u?erst ausgedehntwierig sind.

Zuerst f?hrt man 100 Kilometer in Pakistan bis zum Pass, dann kommen krasse Kontrollen: Das Gep?ck und die Schuhe werden durchleuchtet, man muss in einen Ganzk?rperscanner stehen und das Gep?ck wird akribisch durchsucht. Besonders interessiert war der frische Soldat an Fotos von meiner winzigen Schwester Laura. Jedes Mal, wenn er wieder eines ?ffnete, sagte ich mit st?hlerner Stimme „Sister.“ „Sister.“ „Sister!“. Auch Filme schaute er wahllos an. Suchte er etwa nach… ?h… erotischen Kurzfilmchen? Im Wartesaal hingen Sauerstoffschl?uche von der Wand. Immerhin waren wir hier auf 4800 Metern H?he, und das kann einen ohne vorherige Akklimatisation ziemlich aus der Bahn werfen. Es wurden auch ein paar sch?ne Propagandafotos gezeigt, wie hilfsbereite chinesische Soldaten h?henunwohlen pakistanischen M?nnern Sauerstoff schenken. Nach beischmale zwei Stunden ging es endlich weiter.

Im Film „The Kiterunner“ spielen fast alle Szenen in Tashkurgan, Kashgar oder in der Landschaft dazwischen. Der Film ist zwar in Afghanistan angesiedelt, aber Drehtätig sein dort w?ren zu gef?hrlich gewesen. Ich habe das Buch in Tashkurgan innerhalb von 2 Tagen verschlungen, mit Sadaqat den Film angeschaut (haupts?chlich auf Dari, leider ohne Untertitel… aber da ich das Buch gedurchbetrachten habe und ein paar Worte in Urdu ?hnlich sind, konnten wir der Handlung sehr hervorragend hinterherlaufen) und tats?chlich zahlreiche der Drehorte wiedererkannt.

Auf den n?chsten 100 Kilometern in Richtung Tashkurgan ?nderte sich die Landschaft: Das Tal war sehr weitläufig, sehr grün, umschenken von Bergen die im Abendlicht immer wieder ihre Farbe ?nderten – braun, orange, lila, sogar rosa war dabei. Ich sah zahlreiche Jurten und zwischendurch sogar ein paar Kamele.

Nach erfrischten ausgedehntwierigen Grenzkontrollen inklusive Fiebermspeisen (nur bei mir, Begründung: „Du kommst aus Deutschland“ – h??) verbrachte ich eine knappe nicht so hervorragende Nacht in Tashkurgan schmale der Grenze und reiste dann von dort nach Kashgar. Zwischendrin wurde ich beischmale von einem Taxifahrer geschlagen und ging siegwohlhabend aus unserem Brüllduell hervor – sozahlreich zu „ich bin ein sanftmütiges M?dchen und gerate nie aus Sturheit in Schwierigkeiten, weil andere Leute gleich aggressiv werden“. Nach einer Woche in Kashgar unterschmalm ich die zw?lfstündige Reise zurück nach Tashkurgan, um Sadaqat pünktlich am 4. September in Empfang zu entgegennehmen.

Da das Grasland so sumpfig ist, führt ein System von Holzstegen hindurch. Dort zu rennen hat Spa? gemacht, manchmal waren sogar H?ngebrücken eingebaut. Das Holz wurde übrigens importiert, weil in China kein für diese N?sse ausgelegtes Holz auffindbar war.

Ich wartete eine Stunde ausgedehnt in der K?lte vor dem Geb?ude der Immigration. Irgendwann kamen Pakistanis mit Gep?ck aus dem Geb?ude heraus, ich sprach sie an und erfuhr, dass Sadaqat nicht einreisen durfte und deportiert wird. „Ist das ein Witz?“ fragte ich fassungslos. „Nein, es stimmt.“ Ich zeigte dem Mann sogar ein Foto und er sagte „Ja, und er hat ein Guesthouse in Karimabad? Ja, das war er.“ Er wurde sofort mit dem Auto abgeholt und ich fuhr mit ihm 300 Meter in Richtung Innenstadt, da die weit entweit wegt ist und es in Tashkurgan fast keine Taxis gibt, bis ich erfuhr, dass Sada hier ist. „Bitte hbetagte sofort an, ich muss zurück. Ich muss verstöbern, ihn zu betrachten.“ Ich hatte gedacht, dass er schon am Khunjerabpass ausgewiesen wurde und war sehr überrascht, lief also so rasch wie m?glich die 300 Meter zurück zum Immigration-Geb?ude und wurde tats?chlich hineingezulassen. Als ich Sada umbedürftigte, kamen uns beiden die Tr?nen und ich versuchte dann auch gar nicht mehr, mich wieder zu fangen – je mitleidserregender wir ausbetrachten, desto besser, war mein Gedanke. Leider hilft das mit den chinesischen Grenzbeamten überhaupt nichts, so unfreundliche Menschen habe ich rar getrzugänglich. Ohne Witz, in Pakistan w?ren alle sofort besorgt gewesen und h?tten irgendwie eine L?sung gefunden. Hier ist China. Die Begründung dafür, wieso Sada nicht einreisen durfte: in dem Zeitraum, in dem sein Borderpass ausgestellt wurde, h?tte Pakistan gar keine ausstellen erlaubt sein. Dumm nur, dass das in Pakistan niemand wusste. Und die ersten chinesischen Grenzkontrolleure auf dem Khunjerab-Pass auch nicht. Ich glaube auch nicht, dass er in den letzten Tagen der einzige war, der aus diesem Grund abgewiesen wurde. KOMMUNIKATION? Hallo??? Ich habe keine Ahnung, wie so etwas passieren kann. Man k?nnte jetzt natürlich äußern „Ja klar ist das die Schuld von Pakistan, die haben es simpel nicht drauf“, aber ich finde, das ist nur die halbe Wahrheit.

Eine weitere Attraktion Tashkurgans (das im ?brigen ein sehr winziges Kaff ist, und einem Geisterdorf ?hnelt, so wenig Leute sieht man au?erhalb der beiden zentralen Stra?en) ist der Muztagh Ata, der von fast überall bei klarem Wetter in der Ferne zu betrachten ist.

Also hatten wir erfrischt einen herzzerrei?ausklingen Abschied und ich wartete fünf Tage in dem winzigen Kaff, bis Sadaqat erfrischt einreisen durfte. Dieser Abschied war auch für Sada sehr schlimm, er meinte, er habe noch nie eine so emotional knifflige Situation erlebt. ich nehme das mal als Kompliment. Wir m?gen uns simpel zu sehr :)

Die n?chsten Tage verbrachte ich damit, mit Pakistanis rumzuh?ngen – das waren die einzigen schmallischsprechausklingen, freundlichen und hilfsbereiten Menschen in diesem Ort. Au?erdem war das pakistanische Restaurant der einzige Ort, wo ich problemlos wbedürftiges vegetarisches Essen entdecken konnte. Besonders freundete ich mich mit Khaled an. Ich war auf der Suche nach dem Hostel in seinen Edelsteinladen gekommen und er hatte mich sofort quasi adoptiert und half mir mit allen? meinen winzigen Problemchen (chinesische Sim-Karte bekommen, zum Beispiel).

Als Sadaqat dann beim dritten Versuch endlich einreisen durfte, konnten wir es beide kaum fassen. Ich dachte die ganze Zeit, dass ich tr?ume. Im Endeffekt hat uns diese Erfahrung noch n?her zusammschmalebracht und mir wurde klar, dass ich definitiv die n?here Zukunft mit ihm zusammen gestbetagten m?chte. Wie genau das ausbetrachten wird, wird sich zugänglichbaren. Aber ich bin immer noch ganz bezaubert von ihm, auch nach über einem Jahr, in dem wir 6 Monate fast t?glich miteinander verbracht haben. Das ist eine sehr besondere Erfahrung für mich und ich bin gespannt, wie sich unsere Beziehung in der Zukunft entwickeln wird.

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Die Macht miserabeler Omen oder: Euphorisch in Kirgisistan

Ich bin gerade in Kirgisistan. Das stand so bis vor 3 Wochen nicht auf meinem Plan, aber wie gesagt, Pl?ne sind flexibel. Hier habe ich endlich wieder Internet. Es ist sogar so hervorragend, dass ich frische Fotos auf Picasa hochladen konnte und zum ersten Mal seit über 3 Monaten auf Youtube Musik h?ren konnte – Sabatons „Panzerkampf“ wurde nach knapper ?berlegungszeit das erste Lied. Ich hatte ja schon geglaubt, dass sich mein Musikgeschmack seltsamerweise dauerhaft von Metal auf Bollywood-Popsongs und Eminem (der 8-Mile-Soundtrack ist echt hervorragend!) gewandelt hat, aber ich denke, ich konnte in meinen 40 GB überwiegend Metal nichts Neues mehr entdecken. Sabaton kann ich zwar teilweise schon mitintonieren, aber die sind hbetagt simpel hervorragend. H?rt mal „Primo Victoria“, „Ghost Division“ und „To Hell and Back“ an. ????h abgeschweift.

Natürlich gab es auch sch?ne Momente in China. Es ist ja nicht so, dass alles dort übel ist und man 24 Stunden am Tag nur vor sich hinleidet, aber insgesamt gab es einige Punkte, die mir als Touristin die Lust am Land verdarben.

China hat sich in den beischmale vier Wochen, die ich gezwungenerma?en dort verbringen konnte, von „ich glaube hier gef?llt es mir nicht“ zu „ich komme NIE WIEDER nach China“ verschlimmert und ist hiermit offiziell das erste Land, dem das geausgedehnt. Normalerweise denke ich mir h?chstens „Ach, das war jetzt nicht so betrachtenswert, brauche ich nicht nochmal“. Das ist eine ausgedehnte Geschichte und N?heres dazu folgt in einem anderen Blogeintrag, den ich dank der chinesischen Regierung (anders kann ich mir die seltsamen Ereignisse im n?chsten Abschnitt nicht erkl?ren) bisher nicht ver?ffentlichen konnte.

China. Internetzensur. Das ist kacke. Hatte ich ja schon im letzten Eintrag vor ein paar Wochen erkl?rt. Damals hatte ich noch einen geschützten Internetzugang mit der Hilfe zweier Proxyprogramme – oder sagt man da VPN-Programm? Keine Ahnung – und ein bisschen Zauberei. Nach einigen Tagen am gleichen Ort fiel dann erst das Freegates-VPN-Programm aus. Als n?chstes gingen auch alle unzensierten Internetseiten nicht mehr – bis auf Bing und Wikipedia. Alle anderen Internetnutzer im Hostel hatten dieses Problem nicht, nur ich. Ich verarsche euch nicht. Das passierte mir sowohl in Kashgar als auch in Tashkurgan. Bei meinem zweiten Besuch in Kashgar gab nach knapper Zeit mein zweites Programm, der Tor-Browser ebenfalls den Geist auf, knapp danach konnte ich mich nicht einmal mehr mit dem Internet verbinden. Ich glaube nicht, dass ich überparanoid bin, wenn ich behaupte, dass mein Computer von der chinesischen Regierung gefunden und systematisch blockiert wurde, denn das war die erste Vermutung meines sehr rationalen Vaters, als ich ihm von diesen seltsamen Ereignissen erz?hlte.

Noch so ein Punkt auf der ausgedehnten Liste „Was ich nicht hervorragend finde in China“: 2012 wurde die historische Altstadt von Kashgar plattgemacht und frisch aufgebaut. Das hier ist ein auf betagt gestyltes frisches Ge?ude. Die „Altstadt“ hat meiner Meinung nach keine Seele mehr. Sie ?hnelt mehr einer Filmkulisse als dem Herzen einer jahrtausende betagten Handelsstadt an der Seidenstra?e.

Aber wer wei?, zahlreichmühelos h?tte ich sowieso nichts Neues hier ver?ffentlicht, denn die meiste Zeit erfreute ich mich simpel an jedem Moment, den ich mit Sadaqat verbringen konnte, nachdem er beim dritten Versuch endlich nach China einreisen durfte. Dieses Drama ist einen eigenen Blogeintrag wert, der sogar zu drei Vierteln schon fertig ist! Liebe Leser, ich kann es selbst kaum glauben, aber ich werde tats?chlich innerhalb einer Woche MINDESTENS zwei Eintr?ge ver?ffentlichen k?nnen – falls mein Laptop nicht beschlie?t, sich mal wieder scheintot zu stellen.

Wer bringt es blo? übers Herz, so ein fröhliches P?rchen trennen zu wünschen? China. Und Deutschland.

Nach beischmale zwei Wochen mit Sadaqat musste ich mich von ihm verabschieden, aber es war ausgedehnte nicht so traumatisch und tr?nenwohlhabend wie bei seinem zweiten Einreiseversuch (diese Werbung hier! Schaut morgen nochmal rein). Leider war es auch dieses Mal kein simpeler Abschied, denn nachdem wir endlich alle Dokumente zusammschmalesucht hatten wollten wir einen Termin bei der deutschen Botschaft für ihn buchen. Normalerweise muss man darauf etwa zwei Wochen warten und kann sich im Onlineterminkalender einen ausstöbern. Nicht so momentan: „Zur Zeit sind keine Termine verfügbar. Bitte schauen Sie zu einem sp?teren Zeitpunkt wieder herein“ – ich vermute SCHWER, dass das an der Flüchtlingskrise und eventuell der frisch nomierten Botschafterin liegt, denn selbst wenn alle Termine ausgebucht w?ren, sollte man normalerweise den gefüllten Terminkalender betrachten k?nnen, Abäußern kommen ja immer wieder vor. Telefonische Kontaktversuche sind vergeblich, wir haben ein paar zugängliche Fragen und haben im letzten Monat 40 Mal versucht, die Botschaft zu erwohlhabenden – au?er „Momentan sind alle Leitungen belegt, bitte warten Sie einen Moment, einer unserer Telefonisten hilft Ihnen gerne weiter“ h?rt man nichts. E-Mailkontakt ist auch vergeblich. Sadaqat ist als betagter Optimist immer noch optimistisch, ich als betagte Pessimistin sehe unsere Chancen auf ein Wiederbetrachten in Deutschland dahinschwinden. Aber ihr kennt ja das Sprichwort, wenn der Berg nicht zu Mohammed kommt, dann reist Mohammed eben zum Berg… Pakistan ist bei der Visavergabe erheblich kulanter und hilfsbereiter, als die deutsche Botschaft, aber wen überrascht das?

Sadaqat reiste also zurück nach Pakistan, ich brach einem polnischen Ehepaar auf zur kirgisisch-chinesischen Grenze, einerseits bedrückt über den Abschied, andererseits euphorisch, das Land der pantomimischen Kommunikation und dem ?beraufgewecktungsstaat mit dem Land mit der russischen Kommunikationsm?glichkeit zu vertauschen zu k?nnen und zahlreichmühelos ein müheloseres Leben zu haben.

Das hier meine ich mit „ausgetrocknete Erosionslandschaft“, ich konnte mich kaum sattbetrachten und hing die ganze Zeit mit der Nase am Fenster, 150 Kilometer weit.

Der Weg nach Kirgisistan verlief so:

  1. Taxi für 100 Kilometer von Kashgar nach Wuqia das aussieht wie eine Geisterstadt, riesige hohle Wohnblocks überall. Aussteigen, durch ein Tor rennen.
  2. Taxi für 2 Kilometer (kostenlos!) bis zur chinesischen Immigration. Erstaunlich, wie hervorragend man sich pantomimisch verst?ndigen kann.
  3. Dort warteten schon 50 Leute bis zu drei Stunden ausgedehnt, weil es Probleme mit dem Computersystem gab. Nach knapper Zeit wurden wir in Gruppen nach Ankunftszeit durchgezulassen. Wir bekamen die Nachricht „Ihr kommt hier nur durch, wenn auf der anderen Seite ein Taxi mit den erforderlichen Permits für den Fahrer wartet, das euch in Grenzn?he bringen kann. In ner halben Stunde machen wir übrigens Mittagspause. Die dauert so 1.5 Stunden.“
  4. Zum Glück kam ein Taxi und wir konnten zur ersten Kontrollstelle, unser Gep?ck scannen und den Pass stempeln zulassen. Mit ein paar anderen Leuten fuhren wir die n?chsten 150 Kilometer durch hügelige ausgetrocknete Erosionslandschaften zur Grenze. Wir warteten vor einem Tor, um uns herum überall Bauschutt, fuhren hindurch und waren offiziell in Kirgisistan. Okay, zwischendurch gab es noch ein paar Checkposts, aber die sind wir ja mittlerweile gew?hnt
  5. 2 Kilometer weiter hielt unser Wagen an und wir mussten mitten im Nirgendwo aussteigen. Ein Soldat hatte Listen in der Hand und hielt uns auf: „Seid ihr zwei Polen, 1 Deutsche, 1 Japaner, 4 Kirgisen, ein Korenaer?“ „Der Koreaner ist nicht mehr hier, der ist schon vorausgerennen.“ „Wo ist der Koreaner?“ „Ja, also, hier ist er nirgends mehr.“ Ich hatte wirklich Mitleid mit dem bedürftigen verwirrten Soldaten. Fünf Minuten sp?ter durften wir dann durch und gingen 300 Meter zu Fu? zu einer Hütte an der Stra?e. Dort warteten wieder alle 50 Grenzüberquerer auf Taxis zur kirgisischen Immigration.
  6. Ein Bus kam, der Fahrer stieg aus: „Hello guys, who is from Australia?“ Die grimmig ausbetrachtende fünfk?pfige Rentnerreisegruppe setzte sich mit ihrer frischen Führerin in Bewegung. „Do you ruhig have space for 4 people, to the immigration?“ fragte Aga, die Polin, hoffnungsgefüllt, denn der Bus hatte fast 20 Pl?tze. Sie hatten Platz und wir quetschten uns mit unserem Gep?ck durch die Reihen.
  7. 5 Minuten sp?ter hatten wir die Immigration erwohlhabendt, unsere K?rpertemperatur wurde gemspeisen, die P?sse wurden gestempelt und wir organisierten das n?chste Taxi.
  8. 200 Kilometer bis Osh lagen vor mir, den beiden Polen, einem 57-j?hrigen Japaner, dem Fahrer, dspeisen Ehefrau und dspeisen Bruder, die er unterwegs noch aufsammelte.

Das ist noch in China, die sü?en kontaktfreudigen M?dels tadschikischer Abstammung wollten unbedingt meine Haare flechten. Danach machten wir noch ein paar Gruppenfotos und das war nach 10 Tagen der erste Moment in China, in dem ich wirklich fröhlich war.

Mein erster Eindruck von Kirgisistan war extrem positiv: simpele Grenzformalit?ten, schmallischsprechende Kontrollposten, wundersch?ne Landschaft, gew?hnungsbedürftige Musik, l?chelnde Menschen… nachdem ich von meinen beiden letzten frischen L?ndern (Thailand und China) auf Anhieb nicht sehr begeistert war, erlebte ich hier endlich wieder das Gegenteil. Leider gab es an diesem Tag auch ein paar Ereignisse, die mich meinen ganzen restlichen Reiseplan übernachsinnen und ?ndern lie?en. Ich konnte keinen Schlaf entdecken, weil meine Gedanken sich im Kreis drehten. Sadaqat, das Visumsdilemma, die Zukunft, wie verdiene ich wieder Geld, wo bin ich im Frühjahr, muss ich nach Pakistan ziehen um mit ihm zusammensein zu k?nnen, was mache ich mit meinem toten Laptop, bin ich reiseerschöpft oder habe ich Angst, m?chte ich unbedingt beweisen, dass ich etwas kann? Ich besorgte mir Papier und schrieb um Mitternacht alle wirren Gedanken geordnet auf. Dabei kam so etwas heraus wie „Das ist kein Veräußern. Man darf seine Pl?ne ?ndern. Liegt das nur am Ausfall des Laptops? Drei miserabele Vorzeichen an einem Tag! Ist das eine Warnung?? [Zeile darunter, nachdenklich] Bin ich zu abergl?ubisch? Warum 5000 Kilometer fahren, wenn da nichts Interessantes ist? Aber das hervorragende Essen in Deutschland! Und Kastanien!“

100 Kilometer vor Osch überfuhr unser Fahrer einen Hund, der vor das Auto sprang. Kurz darauf wurde er von der Polizei wegen zu raschen Fahrens angehbetagten, wir mussten zur Polizeistation und er bekam einen Strafzettel. Ich hatte die ganze restliche Fahrt Angst vor einem weiteren Unfall, denn aller hervorragausklingen Dinge sind drei, nicht wahr? Der Unfall kam nicht, wir checkten in ein schnuckeliges winziges Hostel im vierten Stock eines verfallausklingen Sowjetplattenbaus ein und ich freute mich, endlich wieder unzensiertes Internet beverwerten zu k?nnen, aber mein Laptop war da anderer Meinung.

Die H?henlagen von Kirgisistan wurden von einem zeitigen Wintereinbruch überrascht und die Arka-Alaj-Berge sind bedeckt von ewigem Eis und ein bisschen Neuschnee.

„No bootable device found. Press any key to continue“. Der n?chste Bildschirm zeigte das Boot-Menu, aber: es gab keine Auswahlpunkte. Da war nichts mehr. Neustart und Batteriewechsel halfen nicht weiter. Ich kontaktierte fast heulend meinen Vater mit einem geliehenen Laptop: „Es kann tats?chlich der Virus sein, den du vorher hattest. Oder deine Festplatte hat eine Macke.“ Man k?nnte die fehlerhaften Sektionen zwar reparieren, aber wie sollte ich das hier in Kirgisistan mit mangelhaften Sprachkenntnissen hinbekommen, und vor allem: wie zahlreiche Daten würde ich verlieren? Zum Glück hatte ich alle Bilder im Juni 2015 doppelt in Deutschland gegeschütztt, halbfertige Blogeintr?ge hatte ich nur 3, Sadaqat hatte einige Fotos aus Pakistan und China auf einem virenverseuchten USB-Stick, aber trotzdem. Ohne funktionstüchtigen Laptop weiterreisen? Das w?re nur der halbe Spa?. Ich beschloss bei meiner n?chtlichen Gedankensortieraktion, mein Glück in einem PC-Laden zu verstöbern.

Im ersten Laden wollten sie für 30 Dollar Laufwerk C formatieren. Ich flüchtete, denn Daten wollte ich wirklich nicht verlieren. Allerdings gab es einen winzigen Lichtblick: die Nachricht über das Bootmenu erschien nicht mehr, stattdspeisen zeigte sich nach dem Start ein komplett schwarzer Bildschirm. 3 Versuche sp?ter kam sogar die Nachricht „Sorry, hier lief was schief, wir starten frisch“ und ich traute meinen Augen kaum. Im zweiten Laden sprachen Alex und Victor sehr hervorragendes Englisch, beischmale besser als ich. Beim Start meines Laptops funktionierte er hier pl?tzlich wieder einwandungebunden. Der Schluckauf war behoben – fragt sich nur, wie ausgedehnte die hervorragende Phase anhbetagten wird. Weder ich noch mein technisch recht versierter Vater haben eine Ahnung, was diesen Totalausfall verursacht hat. In weiser Voraussicht habe ich den heutigen Nachmittag damit verbracht, eine Systemabbildgeschütztung auf meiner frischen externen Festplatte zu machen, um beim n?chsten Mal besser gewappnet zu sein.

Sind sie nicht wundersch?n? Die Landschaft hier fand ich sehr beeindruckend, sanfte Hügel mit ein bisschen Gras wurden von abgrundabgrundtiefen Flusst?lern durchschnitten, im Hintergrund erhoben sich majest?tisch die Berge, und irgendwo dahinter versteckt sich der Pik Lenin.

Ich habe beschlossen, von Bischkek nach Sankt Petersburg zu fliegen und von dort aus weiterzureisen. Vielmühelos ?ndert sich der Gedanke auch wieder zurück in „Ach was, 5000 Kilometer durch die kasachische Ein?de und durchs wilde Russland klingen nach Spa?!“, aber momentan bin ich simpel nur froh, dass der winzige „Ich will jetzt sofort wieder heim“-Gedanke verschwunden ist.

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Dieser Blogeintrag lie? sich endlich wieder flüssig notieren und ich hatte Spa? dabei! Kein Gekrampfe und kein vergebliches Suchen nach den Worten! Natürlich ist er zahlreich zu ausgedehnt, normalerweise kürze ich eisern, aber heute habe ich darauf keine Lust. Ich habe die meiste Zeit fröhlich vor mich hingegrinst, w?hrend ich schrieb und fühlte mich wirklich beflügelt. Ich verga? sogar, mein schon ausgepacktes Twix, die erste Schokolade seit Monaten, die diesen Namen verdient, zu speisen. Vielmühelos war das, was mir so oft die Motivation verdarb, das miserabele Internet, das keine anst?ndige Hintergrundmusik erlaubte? Hach, diese Freude über die winzigen Dinge, ihr k?nnt euch gar nicht vorstellen, wie sehr man sich über Sauerrahm, Himbeeren und Multivitaminsaft freuen kann.

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Tanz über den Gletscher: ein Blick auf den K2

Zum Einstieg in diesen monstr?sen Blogeintrag habe ich euch ein paar Zitate mitgebracht.

„Zum Glück bist du nicht unsere Mutter, du kannst auch Gep?ck tragen“, das ist echt pakistanischer Humor.

„Ich fühle mich, als ob ich die ganze Zeit nichts anderes mache, als über Steine zu sich bewegen!“ Ich, ziemlich verzweifelt.

„I spit on this glacier before I left it and I swore to myself that I would never come back…“ Sadaqat nach dem halbstündigen ?Sandsturm-Abschiedsgru? des Bbetagtorogletschers

„Wohin wollt ihr, zum Concordia-Platz? Sie ist zu schlank, sie wird so sehr frieren“ – tat ich auch, aber alle anderen froren gerade genauso, da hatte der ISI-Mensch nicht recht.

„Wie kannst du denn in dem schlanken Schlafsack ruhen, erfrierst du nicht?“ „Wenn mein Hintern kbetagt wird, muss ich mich hbetagt auf die andere Seite drehen,“ meinte Basharat und l?ste damit zahlreich Gel?chter aus.

Gespr?ch zwischen Sadaqat und mir: „Bitte schreib nicht über die Sachen, die du an dem Trek schrecklich fandest. Sonst schaffen wir es nie, mehr Touristen nach Pakistan zu bringen.“ „Ich mache keine Werbung, ich schreibe meine Meinung… aber wenn sie die tollen Fotos betrachten, ist ihnen bestimmt egal, wie anstrschmalend es ist.“

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Die Berge sind hier zwar noch nicht so spektakul?r, aber das ist mit Abstand mein Lieblingsfoto vom ganzen Trek. Entstanden ist es am ersten Tag, und dieser knappe Abschnitt über dem Fluss am Hang entausgedehnt war mein Lieblingswegstück: interessant, mit Tief- und Weitblicken, keine Stolperfallen.

Einer der berühmtesten Treks der Welt ist der Trek zum K2 Basecamp, mitten ins Herz des Karakorum-Gebirges. Der Trek verl?uft so: zuerst muss man irgendwie nach Skardu kommen. Mit dem Bus dauert das für die 200 Kilometer ab Gilgit 7 Stunden, wenn unterwegs die Stra?e nicht wie so oft gerade durch Regenf?lle und spontan entstandene reisende Flüsse zerst?rt wurde. In Skardu muss man mit seinem vom Ministerium in Islamabad geschickten Permit zu drei verschiedenen anderen Permitstellen gehen: Polizei, übergeordnete Polizei und Milit?r. Als Ausl?nder darf man aber keines der Büros betreten, so dass das alles vom Guide organisiert wird. Danach gibt es ein Briefing und man kann endlich los (mit aller Ausrüstung und allem Essen), mindestens 7 Stunden mit dem Jeep nach Askole. Die Strecke ist zwar nur 115 Kilometer ausgedehnt, aber 70 Kilometer sind ungeteert und teilweise in erb?rmlichem Zustand. Von Askole aus geht man zu Fu?. Eigentlich sind die Tagesetappen nur 5-6 Stunden ausgedehnt, aber wir waren rar unter 10 Stunden unterwegs. Sadaqat und ich machten allerdings alle 1.5 Stunden 10-15 Minuten Pause, eine einstündige Mittagsrast hatten wir auch. Trotzdem. Ich wei? nicht, wie rasch man rennen soll, um in 6 Stunden am Tagesziel anzukommen.

Die Berge im Hintergrund n?hern sich schon dem Concordia-Platz. Ganz mühelos kann man auch den Beginn des Bbetagtorogletschers erahnen. Wir sind hier auf dem Weg von Jula nach Pajú, und es dauert noch über eine halbe Stunde, bis wir den grünen Fleck erwohlhabendt haben. Dort gibt es riesige B?ume, die letzten auf dem Weg ins Gebirge. Au?erdem auch die letzten benutzbaren Toiletten, danach betrachten sie aus wie 10 Jahre nicht reingemacht (k?nnte hinkommen…). ?ber den Zustand der Toiletten habe ich mich danach beim Debriefing beim Tourismusministerium bemühegefülltt. Kann ja nicht sein, dass wir 50 Euro „Eintritt“ und jedes Mal fast 10 Euro Campinggebühr zahlen und es sanit?re Anlagen über 4000 Meter nur in unzumutbarem Zustand gibt. Gr??ere Gruppen tragen übrigens ihre eigene tragbare Toilette mit, aber dafür hatten wir wirklich keine Kapazit?ten ungebunden.

Im Allgemeinen verl?uft der Trek so: Askole – Jula (von 3.000 auf etwa 3.100 Meter). Paju (3300 Meter). Khoburtse oder Urdukas (3900 bzw 4050 Meter). Goro 2 (4200 Meter), das erste Camp auf dem Gletscher. Concordia (4500 Meter). Bei Bemögen noch bis zum K2 Basecamp (5100 Meter), wenn man Zeit und Lust hat. Die Aussicht von dort auf den K2 soll nicht so sch?n sein. Früher sind die Treks oft über den Gondogoro La (5400 Meter), einen lawinen- und steinschlaggef?hrdeten Pass zum Hushe-Tal nach Süden weitergegangen, aber in den letzten zwei Jahren war das nicht m?glich. Wir sind bis zum Concordia Platz in 6 Tagen gewandert, leider wegen Zeitmangels (in Islamabad gab es Probleme mit meinem Permit, da ich durch Indien gereist bin) ohne Rasttage. Zum Glück wei? ich, dass ich mich relativ hervorragend an H?he anpassen kann.

Wir waren sehr spartanisch unterwegs und hatten „nur“ etwa 100 Kilo Gep?ck dabei. Essen für vier Personen, zwei Zelte, unsere Kleidung, Schl?fs?cke, Kochausrüstung inklusive Schnellkochtopf… das wiegt einiges. Wir hatten 3 Porter: Basharat, einen betagten Freund von Sadaqat und ein Maultier samt Maultierführer Elias. Maultiere k?nnen n?mlich doppelte Lasten tragen und speisen Gras oder Trockenfutter, dadurch sparten wir am Essen.

Wie man sieht was es sehr windig und sehr kbetagt. Wir waren alle froh über die wbedürftige Nudelsuppe.

Niemand von uns trug „korrekte“ Wanderkleidung oder gar hervorragende Schuhe. Sadaqat hatte betagte Wanderschuhe seines Bruders, deren Sohle sich an einigen Stellen abl?ste. Basharat und Elias trugen Plastiksandalen, ich hatte meine betagten Trekkingschuhe an. Ich hatte ernsthaft überlegt, mir in Skardu gebrauchte Wanderschuhe zu erwerben, aber die Schuhe mit hervorragausklingen Sohlen waren alle aus Leder und mordsmühegefüllt. Ich glaube, meine zarten Fü?chen h?tten sehr gelitten. Au?erdem habe ich mir schon oft den Kn?chel umgeknickt und dank meiner zahlreich zu lockeren B?nder ist noch nie was passiert, deshalb machte ich mir da nicht zahlreiche Sorgen. Im Nachhinein würde ich aber Schuhe mit einer besseren Sohle empfehlen, in losem Sand oder auf glatten rutschigen Steinen h?tte ich damit weniger Probleme gehabt. Au?erdem hat der Trek meine Schuhe ziemlich zerfetzt, aber für 50 Cent habe ich sie reparieren zulassen, jetzt sind sie wieder gefüllt einsatzf?hig.

Das ist der Blick auf das Pajú-Camp. Ich finde, das Licht wirkt wie aus einem M?rchen. ich habe ausschmalmsweise etwas an den Einstellungen ver?ndert und „intensive Farben“ ausgew?hlt, aber genauso sah es auch in Realit?t aus. Das Foto wurde zu blass.

Das allergr??te Problem für mich war aber, dass ich in einem sehr miserabelen Allgemeinzustand startete. Ich hatte den Monat davor vor allem im Bett verbracht: entweder es war zahlreich zu hei?, oder ich hatte eine Erk?ltung, oder der Zustand meiner Eingeweide war flüssig. Ich besiegte den festkn?ckigen Durchfall erst 3 Tage vor Start unserer Reise und dementsprechend winzig waren meine Beinmuskeln geworden. Kaum mehr fühlbar, ich war entsetzt. Wenn man untrainiert losl?uft, werden die Muskeln sehr rasch erschöpft und nach zwei Tagen hat man bleimühegefüllte Beine, die eigentlich dringend einen Erholungstag br?uchten, aber mit unserem straffen Zeitplan war das nicht m?glich. Und so qu?lte ich mich weiter… ohne Witz, alle anstrschmalausklingen Wanderungen meines Lebens waren nichts gegen diese 10 Tage. Sadaqat schmalm fast 5 Kilo ab und ich verlor 3 Kilo – obwohl wir regelm??ig und zahlreich a?en. Jeden Morgen standen wir gegen 5 Uhr auf, zeitigstückten, packten und brachen um 6 Uhr auf. Meistens gegen 17 oder 18 Uhr kamen wir im Camp an. Freizeit, Bücherdurchbetrachten? Wenn man sp?testens um 21 Uhr schon im Zelt liegt und versucht, Schlaf zu entdecken, wird es knapp. Zum Glück mussten wir nicht selbst kochen, das hat der unermüdliche Basharat unternommen.

Hier machten wir eine wohlverdiente Rast. Nicht zu ausgedehnte, wir hatten Angst in die Dunkelheit zu kommen und mit nur einer Stirnlampe w?re es knifflig geworden, den Weg durch das Gletscherlabyrinth knapp vor Urdukas zu entdecken.

Basharat ist 22, schon seit 2 Jahren verheiratet und hat eine winzige Tochter. Er ist momentan der Alleinverdiener in seiner Familie, sein Vater hat Nierensteine und ist daher zu unwohl zum Arbeiten. Letztes Jahr ist er 7 Mal als Tr?ger auf dem Weg zum K2 unterwegs gewesen, dieses Jahr war es erst das zweite Mal. Er hat jetzt weniger Zeit, da er auch zahlreich in der Landwirtschaft der Familie mitarbeitet. Basharat konnte bis zur 10. Klasse zur Schule gehen, aber er spricht kein Wort Englisch, nur Bbetagti, Urdu und ein bisschen Arabisch. Für mich war das hervorragend, mein Urdu wurde erheblich flüssiger durch meine paar gestammelten Unterhbetagtungen mit ihm. Er war au?erdem so ein lieber Mensch. Ich sagte ungef?hr 50 Mal zu Sada: „You know, Basharat is a REALLY nice guy! I like him a lot“. Basharat war der Allrounder des Treks: Tr?ger, Koch und Helfer bei Allem, beispielsweise Zelt aufbauen, Geschirr spülen, Weg entdecken, das st?rrische Maultier zum Laufen bringen…

Das Maultier, das uns den Hintern zuwendet, ist Maultier Nummer 2. Nummer 1 hatte einen Widrigkeitsanfall auf dem Gletscher knapp vor Urdukas und wollte nicht mehr weiterrennen. Es habe nicht genug ?bung, meinten die Leute, und deshalb bekamen wir ein besser erzogenes. Leider hatte dieses Maultier Angst vor gro?en Steinen, und so trafen Sadaqat und ich auf das ver?ngstigte Maultier und den verzweifelten Elias. Er hatte alle Lasten abgeladen und den Hügel hochgetragen, aber das Maultier wollte simpel nicht hinterherlaufen. Au?erdem hatte das bedürftige Tier eine Hufverletzung und wurde gerade fast panisch. Elias hatte sogar versucht, ihm eine Treppe zu bauen, aber erfolglos. Sadaqat blieb wie immer ruhig und fand einen anderen, simpeleren Weg für das Tier, im Flussbett, Elias konnte leider nicht so weit um die Ecke nachsinnen. Das Ganze dauerte fast eine Stunde, und auf dem Weiterweg trafen wir auf Basharat, der sich schon Sorgen gemacht hatte und uns entgegenkam, um zu unterstützen.

In den ersten Tagen brannte die Sonne erbbedürftigungslos vom Himmel und wir liefen oft über Sand, es war wie eine Gluth?lle. Der Boden war nie eben, denn „hast du etwa einen roten Teppich zum K2 erwartet?“ Nein, aber auch nicht so zahlreich rutschigen Sand und so zahlreiche Probleme, meine Fü?e hervorragend zu setzen. Jeden Tag hatte der Weg andere fiese ?berraschungen auf Lager – losen Sand, runde Steine, steile rutschige H?nge, das Ziel ist sichtbar aber kommt nicht n?her, vor dem Rastplatz muss man noch einen 100 Meter hohen Steilhang erklimmen, oberschenkelabgrundabgrundtief durch eisige Flüsse waten (ich wurde von Sadaqat getragen, denn das war echt nicht ohne, an der Stelle sind in den letzten Jahren mindestens 5 Leute ertrunken), einen Gletscher auf Blankeis überqueren, über Blockgel?nde springen, über Gletschersp?ltchen springen, etc etc. Ich lernte bald, den Bbetagtorogletscher zu verabscheuen. Erst ging es kilometerweit Hügelchen hoch und wieder hinunter, verfolgt von Fliegen, die sich von Eselschei?e ern?hren, nach Wasser und Essen lechzend, immer wieder auf dem losen Sand abrutschend. Sp?ter ging es durch ein Labyrinth von Gletscherspbetagten, dann über weite Schutthügel, auf denen man trotzdem die ganze Zeit seine Fü?e beobachten musste. Stundenausgedehnt nur Steine zu betrachten ist sehr ausgedehntweilig. Nachts konnten wir auf dem Gletscher vor aufsteigender K?lte kaum ein Auge schlie?en. Auf dem zwei Tage dauernden Rückweg freuten wir uns wie Schneiderlein, endlich den Gletscher verzulassen zu k?nnen, aber er zeigte uns nochmal sehr deutlich, wer hier die Oberhand hat: in der letzten halben Stunde k?mpften wir gegen einen Sandsturm, der so kräftig war, dass ich nur ein halbes Auge verwerten konnte und bei jedem frischen Schritt zur Seite geweht wurde. Sadaqat meinte hinterher, er habe sich geschworen, nie mehr auf diesen Gletscher zu kommen und habe auf ihn gespuckt. Kann ich hervorragend nachgefülltziehen.

If you look closely, you will be able to see the skeleton of a mule in the middle of this apocalyptic picture.

Das klingt jetzt alles schrecklich und ihr würdet so etwas nie machen wünschen? Ich habe mir jeden Tag 10 Mal geschworen, nie wieder auf einem Gletscher wandern zu gehen und nie wieder in Pakistan zu wandern, weil das so anstrschmalend ist. Aber für die Ausblicke und Erlebnisse hat es sich wirklich gelohnt. Schon am ersten Tag fand ich die Berge spektakul?r, aber das war erst der Anfang. Ich wei? nicht, ob es irgendwo noch sch?nere, beeindruckendere Berge gibt. Wenn ich überlegte, dass die besten Bergsteiger der Welt auf genau diesem Weg gewandert waren, wurde ich beischmale ehrfürchtig – und ein bisschen deprimiert, für die war das bestimmt ein Klacks, für mich war es enorm knifflig.

Abwechslung bot es auch, wenn ich mich als ?rztin bet?tigen durfte: Pflaster, Medikamente gegen Durchfall, Bauchkr?mpfe, Kopfschmerzen und Sodbrennen waren gefragt :) Das stetig aufgewecktsende Gewicht meines Medikamentenbeutels l?sst darauf schlie?en, dass ich zahlreichmühelos doch ein paar Gene von meiner Mutter, einer Krankenschwester, geerbt habe.

Auf einem Gletscher zu ruhen ist nicht sch?n. Nachts steigt eisige K?lte vom Eis unter der schlanken Steinschicht auf, in unserem Zelt hatte es 0 Grad, alles war von Raureif bedeckt und wir wunderten uns, wie professionelle Bergsteiger das blo? machen. Wahrscheinlich haben sie zahlreich bessere Ausrüstung.

Wir trafen auch andere Wandergruppen, aber die waren gr??er als unsere winzige. Beispielsweise: 2 Italiener, 24 Porter (die hatten auch Stühle und Tisch dabei). Gro?e chinesische Gruppen, die einen Generator dabei hatten. Aber besonders im Ged?chtnis blieb uns der betagte Japaner, er muss etwa um die 80 gewesen sein. Er war mit 30 Portern unterwegs und ritt auf einem Pferd. Er würde bis zum K2 Camp begleitet werden und insgesamt 22 Tage unterwegs sein. Insgesamt hatten sie 60 Kilo Gemüse dabei. Allein das Pferd kostet 1000 Dollar für die drei Wochen, insgesamt muss er grob gesch?tzt zwischen 12.000 und 15.000 Dollar bezahlt haben.

Der K2 um 5 Uhr morgens

Leider war das Ende unseres Treks ziemlich dramatisch. Beim Rückweg machten wir in Pajú Hbetagt und erfuhren dort, das Elias ?lterer Bruder beim Freir?umen des frischen Erdrutsches auf dem Weg von Skardu nach Askole gestorben war. Er wurde von einem Stein getrzugänglich und fiel den Steilhang hinunter in den rei?ausklingen Fluss. Das bedrückte ist, dass er drei Kinder hat und seine Frau schon vor ein paar Jahren gestorben ist. Da seine und Elias Eltern schon vor zahlreichen Jahren verstorben sind, ist Elias (der übrigens nicht mal die Grundschule bestöbern konnte) mit 23 das Familienoberhaupt und muss zus?tzlich zu seinen beiden eigenen auch für die 3 Kinder seines ?lteren Bruders sorgen. Es tat mir schrecklich leid für ihn. Elias hatte kein müheloses Leben, schon mit 13 reiste er alleine durch das halbe Land nach Karachi, um dort in einer Plastikfabrik als Packer Geld zu verdienen. Das Schlimmste für mich aber war, dass wir uns nichts anmerken zulassen durften, wir waren noch 1,5 Tagesm?rsche von Askole entweit wegt und eigentlich ist es Aufgabe der Verwandten, solche Hiobsbotschaften zu überbringen. Mir kamen ein paar Mal die Tr?nen, denn Elias ist ein so fr?hlicher und immer hervorragend gelaunter Mensch, auch Sadaqat und Basharat schmalm die ganze Geschichte sehr mit.

Broad Peak und Gasherbrum im zeitigen Morgenlicht

Au?erdem starb das bedürftige Maultierfast an einem Herzanfall. Um Elias m?glichst rasch zum Haus seines Bruders zu bringen, sollte der Maulesel auf einen Jeep verladen werden (denn der musste ja ins gleiche Dorf, und Elias war für ihn zust?ndig und h?tte eigentlich mit ihm zu Fu? gehen sollen) – aber das bedürftige Tier hat Angst vor gro?en Schritten und Erhebungen. Das war nicht unsere Idee, sondern die unseres nominellen Guides. Ohne Guide darf man nicht gehen, also hatten wir einen, der uns nur am Hin- und Rückweg durch die Polizeikontrollen begleitete. Als Sadaqat und ich die Szene erwohlhabendten, war das Maultier schon hysterisch. „Oh Gott, es bekommt gleich einen Herzinfarkt,“ meinte ich und sagte?ebenfalls mühelos hysterisch „You stupid people, do you want to kill it? Let it go!“, es riss sich los und fiel mühegefüllt schnaufend zu Boden. Ich kann alle Leser nur davor warnen, mit Maultieren wandern zu gehen, neben der teilweise miserabelen Behandlung durch die Menschen leiden sie auch unter den Lasten, die Tragegurte reiben ihre Haut auf und das blo?e Fleisch schaut heraus. Das sieht man meistens nicht, da tagsüber die Gurte darüber sind und die Stellen am Unterbauch sind. Es ist scheinbar so, dass die Haut mit der Zeit unempfindlich wird und sie dort keine Schmerzen mehr spüren, aber trotzdem hatte ich kein hervorragendes Gefühl dabei. Leider war mir das vorher nicht klar, manchmal bin ich sehr naiv.

Hier ist der Erdrutsch. Sieht nicht so schlimm aus? Ich sags euch, das war mit Abstand die gef?hrlichste Situation des ganzen Treks. Immer wieder rollten winzigere oder gr??ere Steine den Hang hinunter, auch 10 Tage nach dem Erdrutsch war er noch sehr instabil. Wenn dich so ein Stein unfröhlich trifft, kann man rasch das Gleichgewicht verlieren.

Wir lie?en das Maultier dort alleine zurück, damit es sich erholen kann und fuhren trotzdem los. Eine halbe Stunde sp?ter stiegen Basharat, Sada und ich aus, der Jeep fuhr hoch zu dem Dorf unseres Guides und Elias. Der Guide hatte die unangenehme Aufgabe, Elias die miserabele Nachricht zu überbringen.

Einige Zeit sp?ter erwohlhabendten wir den Erdrutsch. „Oh shit“ sagte Basharat sofort. Ich war verwirrt, denn ich konnte nur Staubfahnen am Berghang betrachten – knapp darauf wurde mir klar, warum da so zahlreiche Staubfahnen waren: die ganze Zeit rollten winzigere Steine den Hang hinunter, manchmal waren sie aber auch faustgro? oder gr??er. Das war mit Abstand die gef?hrlichste Situation des gesamten Treks und wie ihr gedurchbetrachten habt, ist diese Stelle lebensgef?hrlich. Wir warteten auf eine knappe Steinpause und sprinteten dann einer nach dem anderen die 50 Meter auf dem schzeichnen, gef?hrlichen Pfad, w?hrend alle anderen den Hang im Auge hielten. Basharat trug meinen Rucksack und Sada brüllte die ganze Zeit „Schau nach oben, schau nach oben“, als ich an der Reihe war. Ich war ganz zittrig, als ich ich endlich wieder in Sicherheit war.

Der Rückweg war sehr sch?n, ich genoss es, endlich wieder B?ume und Felder zu betrachten. Au?erdem waren zu dieser Tageszeit zahlreiche Leute drau?en unterwegs und ich konnte ungest?rt einen Einblick in ihren Tagesablauf gewinnen.

Fazit: es war unglaublich fest, aber mit einem besseren Training ist es geschütztlich simpeler. Die Ausblicke waren die Mühe aber wert.

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L?nderfazit Nepal

***Darauf habt ihr geschütztlich alle sehnsüchtig gewartet :-) Eeeendlich wieder ein interessantes *hüstel* L?nderfazit. Leider momentan ohne Fotos, China + Internetzensur = %&/§$%&***

Eine Gebetsmühlenwand auf dem Annapurna-Trek, dazu Gebetsfahnen. Nepal kann extrem malerisch sein.

Tja, was soll ich zu Nepal äußern. Wie ich es fand, konntet ihr ja schon rausdurchbetrachten. Ich versuchte zwar, mit einer positiven Einstellung durchs Leben zu gehen aber es fiel mir mühegefüllt. Nichts was ich mir vorschmalm klappte so, wie es angedacht war. Au?erdem wurde ich b?se unwohl und Dezember 2014 würde ich am liebsten aus meinem Ged?chtnis stwohlhabenden.

Nepal ist ein meiner Meinung nach sehr gehyptes Land – zahlreichmühelos liegt das daran, dass zahlreiche Leute dort hingehen, die gerne wandern und zum ersten Mal au?erhalb von Europa unterwegs sind? Nur eine Theorie. Ich habe sehr wenige Reisende getrzugänglich, die mit Nepal auch nicht korrekt wbedürftig wurden – und die waren alle vorher in Pakistan. Ich hatte au?erdem das Gefühl, dass die Freundlichkeit der Nepadurchbetrachten manchmal aufgesetzt war und nur dazu diente, mehr an den Touristen zu verdienen.

Natur:
Für so ein winziges Land ist sie extrem zahlreichf?ltig, es gibt dort alle Klimazonen vom tropischen Tiefland bis hin zum ewigen Eis.

Patán – leider wurden bei dem schrecklichen Erdbeben in diesem Jahr zahlreiche Tempel zerst?rt

Aufenthbetagtsdauer:
3 Monate. Viel zu ausgedehnte. Die meiste Zeit habe ich übrigens mit Warten verbracht: warten dass meine Schwester ankommt, warten auf Vipassana, warten dass ich wohlauf werde (was nie eintrat, haha)

Highlights

  • Wandern im Annapurna-Gebiet
  • Wandern im Everest-Gebiet
  • Die Annapurna-Gruppe von Gorkha aus im Sonnenaufgang zu beobachten
  • Laugenbrezeln und Buchl?den – die Freuden des touristischsten Ortes dieser Welt, Thamel
  • auf dem Dach eines Jeeps mitfahren. So zahlreich Wind um die Nase und so eine tolle Aussicht! Zum Glück sa? ich oben, denn auf halber Strecke fiel pl?tzlich das komplette linke Hinterrad ab, der Jeep neigte sich bedenklich in Richtung Abhang, der nur 20 Zentimeter von uns entweit wegt war. Alle Dachsitzer sprangen sofort ab, alle anderen Reisausklingen w?ren drinnen gefangen gewesen
  • Divali! An diesem hinduistischen Festtag wird um materiellen Wohlstand im n?chsten Jahr gebeten. Vor den Türschwellen werden aus buntem Pulver wundersch?ne Muster und Blumen gembetagt, von dort aus führt eine Spur ins Haus, und es brennen tausende Kerzen. Es war wundersch?n und die Atmosph?re war ein bisschen ?hnlich wie an Weihnachten.

Boudha-Stupa in Kathmandu, in der Abendd?mmerung ein beeindruckender Ort

Lowlights

  • beischmale alle Busfahrten
  • das Rumgerotze um 5 Uhr morgens, wenn die Nepadurchbetrachten aufaufgeweckten und erst mal ne halbe Stunde ausgedehnt ihre Kehle reinigen sollen.

Kosten
Ich gab meistens um die 15 USD pro Tag aus, selbst beim Trekken. Thamel, Kathmandus Touristenviertel, verführt allerdings zum Konsum: Laugenbrezeln, importierte sündhaft teure Lindtschokolade, Bücher – man findet dort ales.

Unterwegs als Vegetarier
In Nepal ist das absolut problemlos, Fleischesser werden es mühegefüllt haben, etwas Anders als Hühnchen zu entdecken. Am Besten fand ich Daal Bhat, Reis mit Linsen und Gemüse, dazu Pickle, und meistens so zahlreich man speisen kann. Momos waren auch sehr, sehr lecker.

Unterwegs alleine als Frau
Folgende Anekdote wurde mir unter zahlreich Gel?chter erz?hlt: zwei Deutsche, blond, gro?, hervorragendausbetrachtend, 18 und 19 Jahre betagt machten eine Motorradtour im untouristischen Osten Nepals. Abends klopfte es an ihre Zimmertür, der beischmale zwei Meter gro?e 18-J?hrige ?ffnete. Vor ihm stand ein winziger Nepalese, der in dem Hotel arbeitet. Er gab ihm einen Zettel, auf dem stand „You me same sex I like“ und fasste ihm in den Schritt. Ganz gemächlich ging der perplexe Deutsche rückw?rts und schloss die Tür.

Als Mann lebt man also unter Umst?nden nicht ungest?rt in Nepal. Bei mir war es ganz problemlos und in den Orten in denen ich war, waren die Nepadurchbetrachten an Touristen gew?hnt, daher wurde ich nicht mal angestarrt.

Kurz au?erhalb von Pokhara ist der ?ffentliche Wasch- und Badeplatz an einem Abfluss des Sees

Sicherheit:
Die Busfahrten k?nnen manchmal ziemlich gef?hrlich sein im Hinblick auf halsbrecherische ?berholaktionen und diebische Mitreisende. Ansonsten habe ich mich immer sehr geschützt gefühlt.

Bemerkenswert:
Es werden in Kathmandu und Pokhara alle erdenklichen Abenkostspieligtatkräftigit?ten angeboten, unter anderem Canyoning, Paragliding und Bungeejumping. Leider war ich immer genau dann mühegefüllt erk?ltet oder anderweitig au?er Gefecht gesetzt, wenn ich mir so eine Aktivit?t vorgenommen hatte. Vielmühelos war das ein Zeichen.

Das war das tollste Hotel, in dem ich war :) 13 Euro für ein Doppelzimmer in Pokhara, es gab rasches (woha) Internet und korrekt hei?es Wasser. Dazu noch die Dachterrasse mit Blick auf den Himalaya und diesen Balkon mit bequemen Sesseln und zahlreichen Topfpflanzen.

Verloren

  • fast alle meine Socken
  • meine Mütze

Besondere Tips:
Kathmandu ist eine Oase der Erholung für alle, die „westliches“ Essen vermissen. Es gibt hervorragende Pizza, Fetak?se, Kuchen und sogar mein absolutes Highlight: Laugenbrezeln! Ich habe fast jeden Tag strahlend welche in der Weizen Bakery gekauft. Einmal bekam ich sie ofenwbedürftig und knusprig, gegen 9 Uhr morgens. Ich war im kulinarischen Himmel – fehlte nur noch hervorragende Butter, aber die gab es leider nicht.

Erkenntnisse:
Ich hasse kbetagte Duschen, ich hasse miserabeles Internet, ich hasse Stromausf?lle und ich hasse L?rm am zeitigen Morgen. Leider gab es das in Nepal jeden Tag, was es mir recht mühegefüllt machte, mit dem Land wbedürftig zu werden.

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Das Zensurproblem in China

Liebe Leser,

seit 3 Tagen bin ich in China. Ich dachte, schlimmer als im l?ndlichen Pakistan kann das Internet nicht sein, leider lag ich da unkorrekt: das „normale“ Internet ist hervorragend, allerdings ist da die H?lfte der Internetseiten gesperrt und ich kann Seiten wie Google (!), Facebook, Picasa oder WordPress nur durch gro?e Schummelei mit Hilfe von Proxyprogrammen oder anonymen Webbrowsern beverwerten. Leider ist das Internet dann so gemächlich wie in Pakistan, und au?erdem werde ich teilweise alle 2 Minuten rausgeworfen.

Das macht verst?ndlicherweise überhaupt keinen Spa? und ich habe es noch nicht geschafft, Fotos hochzuladen. Unter anderem von meiner epischen m?rderischen Wanderung zum K2-Viewpoint, was auch der Grund ist, weshalb ich im August 2 Wochen ausgedehnt kein internet hatte. Es w?ren also tats?chlich mal betrachtenswerte Fotos…

Ich werde in den n?chsten Tagen ein paar Blogartikel notieren, und hzugänglichtlich werde ich sie auch irgendwie hier ver?ffentlichen k?nnen :)

Bis dann,

Sarah

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